close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:
Alle Infos zum VW Käfer

Cintra 959: Kurioser Käfer-Umbau aus Brasilien

Johannes Beck Redakteur

Nein, dieser Porsche 959 wurde nicht zu heiß gewaschen. Hier versteckt sich ein VW Käfer im eigens angefertigten Supersportwagen-Kleid. Wie es zu dem kuriosen Umbau aus Brasilien kam, verraten wir hier.

Hinweise zu den Affiliate-Links
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Inhalt
  1. Cintra 959: Wenn Käfer und Porsche verschmelzen
  2. Lediglich drei Exemplare entstehen
  3. Die Wiedergeburt der brasilianischen Porsche-Käfer

Kuriose Umbauten auf Basis des VW Käfer gibt es allerhand. Den meisten dürften die auf den Gelände- und Strandeinsatz getrimmten VW Käfer Baja Bug und Buggys wohl bekannt sein. Doch auch abseits dieser heute stark gesuchten Umbauten, gab es eine Reihe privater Unternehmungen, dem volksnahen Wolfsburger ein neues Blech- oder Gfk-Kleid zu verpassen. Einer dieser Umbauten präsentiert sich in unserer Bildergalerie, sein Name: Cintra 959. Benannt nach seinem Namensgeber, dem Brasilianer André Cintra, und Porsches Supersportwagen 959 ist dieser Käfer-Umbau ein Beispiel dafür, was aus einer Zeichnung, viel Glück und Willen werden kann. 
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der VW ID. Buzz GTX (2024) im Check (Video):

 
 

Cintra 959: Wenn Käfer und Porsche verschmelzen

Am 20. Januar 1973 erblickt André Durgante DaCunha Cintra das Licht der Welt. Schon sein Geburtstag ist bezeichnend in Brasilien: Später wird das Datum zum Nationalen Tag des Käfers. Doch bevor die Geschichte Fahrt aufnimmt, vergehen zunächst 15 Jahre. Im Jahr 1988 nimmt der jugendliche Cintra an einer Auslosung zur Teilnahme eines Automobildesign-Workshops teil, der vom bekannten brasilianischen Designer Anísio Campos ins Leben gerufen wurde. Cintra hatte Glück und überzeugte die Jury mit seinen Entwürfen, die ihm prompt trotz seines Alters einen der 15 Plätze zusagten.

Nach dem ersten Kennenlernen stellte Campos den Teilnehmenden eine ganz besondere Aufgabe. Sie sollten auf Basis des VW Käfers, der in Brasilien als "Fusca" ebenfalls als automobile Ikone gefeiert wurde, ein Auto entwerfen. André Cintra kam ins Grübeln und blieb nach eigenen Erzählungen mit dem Blick am Poster des Porsche 959 hängen, das in seinem Zimmer hing und fing das Zeichnen an. Am Tag der Präsentation lag neben seinen anderen Entwürfen auch der Käfer in 959-Look darunter. Sein Mentor zeigte sich begeistert, nicht nur wegen der guten Umsetzbarkeit, sondern auch durch die Parallele zu Porsche, die mit VW eine Vergangenheit teilten.

Produkte für den Klassiker: 

 

Lediglich drei Exemplare entstehen

Zwischen dem jungen Automobilfan und dem Automobildesigner entwickelte sich schnell eine Freundschaft, die 1989 darin mündete, dass Cintra ein Praktikum bei Campos machen durfte. Während der Schulferien folgte der Jugendliche ihm auf Schritt und Tritt in der Dacon-Fabrik in Santana de Parnaíba, in der Pkw-Eigenentwicklungen und VW-Umbauten entstanden. Hier begann auch die Entwicklung des Cintra 959 aus Glasfaser, die vom Fabrikeigentümer Paulo de Aguiar Goulart überblickt wurde. Die Herausforderungen waren groß, vor allem in Sachen der Teilebeschaffung. So überlegte das Team unter anderem, die originalen Scheinwerfer des Porsche 959 einzubauen, doch die Kosten eines Scheinwerfers überstiegen den Wert den umzubauenden Käfers. 

Im Juli 1992 war es schließlich so weit. Der in Silber lackierte Cintra 959 durfte von Freunden und der Fachpresse bestaunt werden, die sich begeistert zeigte. Die Neuigkeiten über den spezielllen Umbau verbreitete sich im ganzen Land und resultierte in einem Medienecho par excellence. Ein Kurskollege Cintras, Adhemar Ghiraldelli, der mittlerweile bei VW als Designer tätig war, schleuste den Wagen sogar dort zur "statischen Bewertung" ein. Noch im selben Jahr entstand auf Kundenwunsch ein zweites Kitcar in 959-Optik, das ebenfalls in silbernem Lack glänzte. 1993 folgt schließlich das dritte und letzte Auto, ein in Weiß lackierter Cintra 959.

Der Cintra 959 statisch von schräg hinten oben fotografiert.
Foto: André Cintra

Auch interessant:

 

Die Wiedergeburt der brasilianischen Porsche-Käfer

Regelmäßig nahm sein Erbauer mit den einzigartigen Umbauten an lokalen Käfertreffen teil und heimste auch Preise samt Titel ein, unter anderem den als "Exzentrischster Käfer". Die mit einem 1,8-l-Turbomotor ausgestatteten Kompaktsportler blieben bis auf Exemplar Nummer Zwei in bis in die frühen 2000er im Besitz von André Cintra und seinem Vater. André Cintra fand seine Bestimmung jedoch nicht im Automobilbau, sondern in der Architektur. Lange Zeit zierte der silberne Cintra 959, die Nummer Eins, den Besprechungsraum seiner Firma, während Nummer Drei von Cintras Vater gefahren wurde. Doch wie so oft ist nichts für immer. Zwischen 2006 und 2007 trennte er sich vom Käfer in 959-Form. Nach dem Verkauf verlor sich zunächst ihre Spur. 

Erst im Jahr 2020 erhielt er eine Nachricht, dass alle drei Exemplare von einem Sammler gefunden und gekauft wurden. Die in teils mehr oder weniger restaurationsbedürftigem Zustand befindlichen Kitcars weckten erneut die Leidenschaft zum Autobau bei Cintra. Nicht nur, dass er beim Aufbau seiner alten Werke unterstützte, beschloss er, gemeinsam mit seinem Vater einen vierten Cintra 959 zu bauen. Glücklicherweise waren die originalen Formen für das Glasfaser-Kit noch erhalten. Im Mai 2021 war Exemplar Nummer Vier fertig und wurde von Cintras Cousin Plinio mit Erfolg auf der Rennstrecke in Interlagos eingesetzt.

Tags:
Copyright 2025 autozeitung.de. All rights reserved.