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Alle Infos zum Chevrolet Camaro

Chevrolet Camaro (2. Generation) kaufen: Ratgeber

Camaro kaufen leicht gemacht

von Sven Jürisch
Inhalt
  1. Ratgeber: So einen Chevrolet Camaro (2. Generation) kaufen
  2. Vorsicht vor Fälschungen
  3. Auf den Motor kommt es an
  4. Technische Daten
  5. Fazit

"Win on Sunday, sell on Monday", hieß einst der Werbeslogan von GM für den Chevrolet Camaro. Ist das US-Sportcoupé heute ein Gewinner in der Szene der Classic Cars? Kaufberatung!

Dynamisch und preiswert, das waren für GM 1968 die Schlüsselreize bei der Gestaltung der zweiten Generation des Sportcoupés Chevrolet Camaro. Im Wettbewerb mit dem in die Jahre gekommenen Ford Mustang und dem Plymouth Barracuda setzte GM vor allem auf straffere Linien als bei der Konkurrenz. Um das Auto begehrenswerter zu machen, lieh sich das Designteam Elemente der Corvette und von Ferrari. Technisch folgte das Coupé dagegen dem Layout amerikanischer Sportwagen der 1960er und 1970er. Zur Wahl standen einfach aufgebaute Sechs- oder Achtzylinder, es gab ein manuelles Viergang-Getriebe oder eine Dreigang- Automatik (TH 400). Die angetriebene Hinterachse hing an Blattfedern.

Garniert wurde diese übersichtliche Konstruktion mit einer Karosserie, deren einzige Besonderheit in den rahmenlosen Seitenscheiben der Türen bestand. Unter den Vorderwagen hatte die GM-Entwicklungsabteilung einen separaten Hilfsrahmen geschraubt, der die Technik aufnahm. In Europa stieß diese Schlichtheit auf Ablehnung, unterschied sich doch das Fahrverhalten zu stark von dem der europäischen Wettbewerber. Bei Vergleichstests lag der Camaro meist abgeschlagen auf dem letzten Platz, und auch die Kund:innen griffen nur zögerlich zu.
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Ratgeber: So einen Chevrolet Camaro (2. Generation) kaufen

Die Situation sieht inzwischen anders aus, denn der Chevrolet Camaro (2. Generation) ist mittlerweile ein begehrter Vertreter der Muscle-Car-Ära. Wer heute einen Camaro der zweiten Generation kaufen möchte, wird keinen Daily Driver, sondern eher ein Classic Car für die Fahrt zur Eisdiele suchen, ohne die Kurvenperformance eines Porsche zu erwarten. Deshalb sind die Optik und der Zustand die Hauptkriterien bei der Suche. Chevrolet (und auch alle anderen amerikanischen Hersteller) hatte die Eigenart, in jedem Jahr Änderungen an der Karosserie und eine Vielzahl von immer neuen Versionen anzubieten, was die Suche hierzulande schwierig macht. Grundsätzlich reizvoll sind die frühen Chevrolet Camaro (2. Generation) bis zum Modelljahr 1974, bei denen die Front mit dem spitz zulaufenden Kühlergrill dem Coupé einen aggressiven Look verleiht. Am Heck erkennt man diese Modelle an den runden Rückleuchten (ähnlich wie bei der Corvette) sowie der flachen Heckscheibe. Versionen nach 1974 besitzen eine flache Nase und größere Heckleuchten.

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Vorsicht vor Fälschungen

Der Ausstattung Z28 (unter anderem mit wesentlich verbessertem Fahrwerk) zählt heute zu den beliebtesten Varianten des Chevrolet Camaro (2. Generation) und verdient einen Preisaufschlag, wenn sie denn ab Werk montiert war. Rallye-Kits, die Version Super Sport ("SS", erhältlich nur bis 1973) und andere Modelle ergänzten das Programm. Der Rundgang um das Classic Car sollte grundsätzlich mit dem Check der Fahrgestellnummer beginnen, denn das US-Coupé ist ein beliebtes Objekt für Umbauten aller Art. So wird etwa aus einem Sechszylinder-Basismodell mit den Teilen eines Unfallautos über Nacht eine begehrte Z28-Version. Angebracht ist die Fahrgestellnummer hinter der Windschutzscheibe auf der Fahrerseite. Die dritte bis fünfte Stelle der VIN beschreibt die  Ausführung und Motorisierung des Chevrolet Camaro (2. Generation). Stellt sich heraus, dass der zum Kauf angebotene Camaro Z28 in Wirklichkeit als Einstiegsversion das Band verließ, sollte der Rückzug angetreten werden, denn der geforderte Preis ist dann zu hoch.

Chevrolet Camaro (2.Generation) Seitenansicht
Foto: AUTO ZEITUNG/Wim Woeber
 

Auf den Motor kommt es an

Das Herz eines jeden Chevrolet Camaro (2. Generation) ist natürlich der Motor. Der Sechszylinder geht in einem Ami-Oldtimer eigentlich nicht, obwohl die Reihensechser (bis 1979) und der V6 (1980-1981) ihre Sache objektiv gesehen gar nicht schlecht machen. Zudem sind die Aggregate robust, weshalb eigentlich nur das Gefühl gegen diese Triebwerke spricht. Mit dem kleinsten V8- Motor (267 cui) kommt dann etwas Sound in das Coupé. Idealerweise greift man vor dem Hintergrund von Fahrspaß und Sammelwürdigkeit dabei zu den größeren V8, an deren Spitze der 5,7 l (350 cui) große Motor steht. Das aus der Corvette stammende Aggregat lieferte zu Beginn stolze 360 PS (265 kW) an die Hinterachse, die im Laufe der Jahre durch Drosselung aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen (wegen der Einführung bleifreien Kraftstoffs musste die Verdichtung reduziert werden) auf bis zu magere 145 PS (107 kW) reduziert wurden.

Extrem rar sind hierzulande die Modelle Camaro SS396 mit dem 6,6-l-V8 (402 cui) und die LT1-Versionen mit 330 PS (243 kW) bis 360 PS (265 kW), bei denen der Motor bereits ab  Werk mit hochwertigeren Teilen ausgerüstet war. Am Ende sind es vor allem die frühen Modelle vor 1974, die den Ruf eines typischen Muscle Cars noch verdienen.

 

Technische Daten

Classic Cars 09/2019Chevrolet Camaro SS 350 (1970)
Zylinder/Ventile pro Zylin.8/2
Hubraum5733 cm³
Leistung223 kW/304 PS
Max. Gesamtdrehmoment bei515 Nm 3200/min
Getriebe/Antrieb4-Gang-Getriebe, manuell
L/B/H4775/1890/1415
Leergewicht1436 kg
Bauzeit1970-1973
Stückzahl18.287
Beschleunigung
null auf 100 km/h
ca. 7,0 s
Höchstgeschwindigkeitca. 200 km/h
Verbrauch auf 100 kmca. 22,0 l S
Grundpreis (Jahr)3126 US-Dollar (1970)

 
von Sven Jürisch von Sven Jürisch
Unser Fazit

Der Zauber eines Camaro erschließt sich mir nach der ersten Proberunde. Auch einem eingefleischten Youngtimer-Fan wie mir macht das Auto, allerdings nur mit dem V8-Triebwerk, Spaß und öffnet mir die Welt der Ami-Liebhaber:innen. Warum auch nicht mal über den Tellerrand der Jaguar-, BMW- und Mercedes-Welt hinausschauen und die Jugendträume der Matchbox-Zeit aufleben lassen? Das Gute daran: Die Camaro sind gut verfügbar, die Ersatzteil-Situation ist stabil und das Preisniveau moderat. Verzichten sollte man aber auf den eigenmächtigen Import aus den USA, denn dort sind gute Autos inzwischen ebenfalls rar und entsprechend teuer. Dann lieber ein bereits eingeführtes Exemplar vom Händler mit Gewährleistung und HU nehmen.

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