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Geht auch ganz einfach:

Carrera-Bahn "Racing for Glory": Formel 1 Slot-Cars in 1:43 im Test

Tim Neumann Redakteur

Das Slot-Car-Universum von Carrera springt zum 75-jährigen Jubiläum der Königsklasse auf den weltweiten Formel 1-Hype auf und bringt das "Racing for Glory"-Set. Im Test checken wir, was die 1:43-Rennbahn wirklich draufhat.

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Inhalt
  1. Test der Formel 1-Carrera-Bahn "Racing for Glory": Intuitiv im Aufbau, widerspenstig im Abbau
  2. Achtung vor dem Turbo-Boost
  3. Im Looping sagte der Frontflügel Adieu
  4. Fazit

In der Hand fühlt es sich sofort wie ein Stückchen Kindheit an. Instinktiv presst man den roten Druckregler in Richtung Faust. Erst vorsichtig, dann immer fester. Plötzlich verwandelt sich das Zischen und Surren in ein Poltern. Dann Stille. Auch das gehörte damals zur Kindheit dazu: Den verunfallten Rennwagen wieder aufsammeln, die Kontaktschleifer kurz zurückbiegen und dann wieder ab auf die Carrera-Bahn (Mit dem Porsche 911 im Maßstab 1:32 zur Carrera World). Wie lange der Fahrspaß hielt? Nicht selten so lange wie die Autos.

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Test der Formel 1-Carrera-Bahn "Racing for Glory": Intuitiv im Aufbau, widerspenstig im Abbau

Und wie sieht es heute mit der Faszination Slot Racing aus? Das soll uns die "Carrera Go!!!" Formel 1-Bahn (Alle Champions der F1-Geschichte) mit dem etwas wahllosen Namen "Racing for Glory" beantworten. Die Traditionsfirma hat die Königsklasse im Maßstab 1:43 seit Frühjahr 2025 im Angebot und wir deshalb das Set nun im Test. Schon die Verpackung macht in ihrer Größe und ihrem Aufdruck mehr her, als wir beim Preis von 64,99 Euro erwartet hätten. Das Cover verspricht ein "High Speed Racing System", "Action Elements" und selbstverständlich "Ready to Race". Beim Öffnen des etwas widerspenstigen Kartons folgt aber bereits der erste Dämpfer: Die beiden Formel 1-Boliden (Das sind die F1-Autos für 2025) sowie die Streckenteile verströmen einen beißenden Plastikgestank, sodass vorerst nur mit geöffnetem Fenster gerast wird. Nach ein paar Tagen hat sich der Geruch aber immerhin etwas verflüchtigt.

Der Ferrari auf der Carrera-Bahn "Racing for Glory"
Foto: AUTO ZEITUNG

Eine erste Rennstrecke ist bei der Formel 1-Carrera-Bahn "Racing for Glory" recht schnell aufgebaut, was man vom Abbau wiederum nicht behaupten kann. Die Bahnabschnitte klemmen und hakeln an manchen Stellen so sehr, dass sie sich nur mit Gewalt wieder lösen lassen. Ein Teil der anvisierten Zielgruppe – Kinder ab sechs Jahren – dürfte beim abendlichen Aufräumen in der Carrera-Bahn ihren Endgegner finden. Nach wenigen Minuten Testprozedere führte der Krafteinsatz beim Lösen leider auch einmal dazu, dass ein Stück des Befestigungspins eines Streckenteils abbrach. Zum Glück befinden sich an jedem Ende zwei Halterungen, sodass wir weiterhin auf der vollständigen Länge von 5,3 m fahren können. Es sollte auch nicht die letzte Beschädigung im Test bleiben, aber dazu später mehr.

Der Porsche 911 (2024) im Video:

 
 

Achtung vor dem Turbo-Boost

Die Formel 1-Carrera-Bahn "Racing for Glory", bestehend aus sechs Kurven, fünf langen sowie zwei kurzen Geraden, einer Kreuzung, einem Looping, einem Rundenzähler- und einem Start-Ziel-Abschnitt, lässt sich tatsächlich recht flexibel aufbauen, sodass hier ein gewisses Maß an Abwechslung garantiert ist. Also Trafo in die Steckdose, Autos auf die Leiterspuren und los geht der Geschwindigkeitsrausch fürs Spielzimmer. Gasgeben geschieht über die bewährten Handregler völlig intuitiv. Nach kürzester Zeit tastet man die Formel 1-Renner an den gnadenlosen Grenzbereich heran, will immer noch ein bisschen mehr oder betätigt gar den irrwitzigen Turbo-Boost-Knopf am Handregler, bis die Magnete den Geschwindigkeitsüberschuss nicht mehr halten können und der Monoposto von der Strecke abfliegt.

Die praktischerweise mitgelieferten Fangzäune können so manchen übermotivierten Bleidaumen parieren, eine verlässliche Barriere sind sie indes nicht. Reichlich Unfallgefahr haben wir im Test aber auch diesseits der Strecke festgestellt. Gemeint sind die erwähnten "Action Elements", nämlich Kreuzung und Looping. Erstere schwankt beim Kopf-an-Kopf-Rennen irgendwo zwischen Nervenkitzel und nervig, weil sie zwar abwechslungsreiche Streckenlayouts erlaubt, aber auf der anderen Seite regelmäßig Karambolagen zwischen den Rennwagen auslöst.

 

Im Looping sagte der Frontflügel Adieu

Schlimmer siehts beim Looping aus, den man zum Glück auch in der Verpackung lassen kann: Den Show-Effekt beim Aufbau erkauft man sich durch ein gewisses Zerstörungsrisiko. Fährt das Slot-Car nur einen Hauch zu langsam durch das selbst mit Stützen und Halterungen noch wacklige Konstrukt, reißt es die Schwerkraft kopfüber gegen den Boden. Die Miniatur von Lewis Hamiltons 2023er Mercedes verlor infolge eines Aufpralls ihren Frontflügel und gab sich im Anschluss eine Zeit lang auffallend zögerlich bei der Gasannahme. Ein Glück, dass der Brite im Maßstab 1:43 auch noch den Ferrari von Carlos Sainz Jr hat, dessen Cockpit er zur Saison 2025 ja übernehmen durfte …

Unfall auf der Carrera-Bahn "Racing for Glory"
Foto: AUTO ZEITUNG

Womit wir wieder bei der Dauer des Fahrspaßes wären. Das im Regal stehende Formel 1-Carrera-Bahn "Racing for Glory"-Set verleitet des Öfteren zum Auspacken, Aufbauen und Ausfahren – sowohl für den Auto-begeisterten Nachwuchs als auch für ausgewachsene Petrolheads. Der im Vergleich zu den Highend-Carrera-Bahnen moderate Preis macht das Set gerade für Neulinge interessant. Nach wenigen Wochen hat man dann aber doch alle Streckenvarianten einmal durchgespielt und sehnt sich – nicht zuletzt auch wegen des auf der kurzen Strecke kaum nutzbaren Turbo-Boosts – nach Erweiterungen, die das Carrera-Universum natürlich in Hülle und Fülle bietet. Und wenn man schon zukauft, lohnt sich wahrscheinlich ein bauartbedingt soliderer GT3- oder Nascar-Bolide (Diese Autos fährt die Nascar), damit das Stückchen Kindheit auch längerfristig auf dem Track überlebt.

 
Tim Neumann Tim Neumann
Unser Fazit

Zugegeben, von einem Traditionsnamen wie Carrera hätten wir eine etwas höhere Qualitätsanmutung erwartet. Den Spielspaß trübt das am Ende aber kaum, weil das bewährte Slot-Car-System auch nach Jahrzehnten so simpel wie clever ist. Zusammenstecken, Anschließen und Gasgeben – mehr braucht es nicht für die Carrera-Bahn. Und abgerissene Frontflügel gehören auch im echten Leben zur Konsequenz, wenn man es übertreibt. Mit ein bisschen Kleber ist das fahrdynamisch irrelevante Miniatur-Bauteil auch schnell wieder fixiert. Der Preis? Geht in Ordnung.

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