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Geht auch ganz einfach:

Cadillac CTS-V und Mercedes C 63 AMG im Vergleichstest Cadillac CTS-V Sport Wagon | Mercedes C 63 AMG T-Modell Performance Package

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Urgewaltige V8-Maschine in muskulösem Kombi-Destillat – das ist die Erfolgsformel von Cadillac CTS-V und Mercedes C 63 AMG. Wer am Ende Chef im Ring bleibt, klärt der AUTO ZEITUNG-Vergleichstest

"If you make it here, you can make it everywhere" (auf Deutsch etwa: Wenn Du es hier schaffst, kannst Du es überall schaffen) singt Frank Sinatra. Draußen ziehen aber nicht die Wolkenkratzer New Yorks vorüber, sondern der Cadillac CTS-V Sport Wagon beschleunigt grollend auf die Autobahn in Richtung Eifel. In den Rückspiegeln verschwindet nicht das Empire State Building, sondern der Kölner Dom.

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Frankie-Boy hat trotzdem recht: Sportliche Premium-Autos verkaufen sich weltweit hervorragend, wer in dieser Klasse global Eindruck schinden will, muss in der Bundesrepublik Erfolg haben. Wer in Deutschland nichts zu melden hat, tut sich meist auch schwer, auf anderen Märkten Fuß zu fassen. Ganz klar, dass der CTS-V deshalb auf einer Mission unterwegs ist: Er will die Deutschen für US-amerikanisches Kulturgut gewinnen, den harten Beat seines großvolumigen V8, sein cooles Auftreten.

Diese Charme-Offensive wird an der Einfahrt zum Testgelände allerdings bereits erwartet: Mercedes hat einen C 63 AMG geschickt. Der ist zwar kleiner als der CTS-V, passt aber mit dem optionalen AMG Performance Paket (30 PS Mehrleistung, Sportbremsen) mit seinem auf 487 PS erstarkten V8 preislich exakt zum 564-PS-Caddy.

 

Karosserie

Selbstverständlich muss sich der Cadillac zuerst einer peniblen Kontrolle unterziehen: Ami-Autos haben den Ruf, lieblos und mit schlechter Raumausnutzung zusammengesteckt zu sein – das kann der CTS schon mal widerlegen: Zwar treffen die verschiedenartigen Materialien im Cockpit (Klavierlack-Optik, Karbonlook- Streifen) und das tastenreiche Bedienkonzept nicht ganz den europäischen Geschmack, wirkliche Vorwürfe muss sich der Cadillac CTS-V Sport Wagon deshalb jedoch nicht gefallen lassen, auch wenn er nicht ganz die reife Verarbeitungsqualität und die wertige Materialanmutung der letztes Jahr generalüberholten C-Klasse bieten kann.

Stattdessen gefällt er durch das etwas bessere Raumangebot und eine höhere Zuladung. Der kleinere Mercedes C 63 AMG T-Modell Performance Package wirkt besonders im Fond ein wenig enger, bietet dafür aber den spürbar größeren Kofferraum. Obwohl der Cadillac CTS-V typisch amerikanisch mit Vollausstattung glänzt, kann er dem Mercedes in einer Hinsicht nicht Paroli bieten: Die Sicherheitsausstattung des C 63 AMG ist vorbildlich. Als Option sind beinahe alle Assistenzsysteme zu haben, die die Stuttgarter auch in der Oberklasse anbieten.

KarosserieMax. PunkteMercedes C 63 AMG T-Modell Performance PackageCadillac CTS-V Sport Wagon
Raumangebot vorn1007577
Raumangebot hinten1006975
Übersichtlichkeit703635
Bedienung/ Funktion1008475
Kofferraumvolumen1004840
Variabilität1004444
Zuladung/ Anhängelast802125
Sicherheit15011089
Qualität/ Verarbeitung200185170
Kapitelbewertung1000672630
 

Fahrkomfort

Komfort ist eigentlich eine Stärke beider Marken. Von Cadillac stammen traditionell die meilenfressenden Transkontinental-Gleiter, die – positiv wie negativ – das Bild vom „Ami-Schlitten“ geprägt haben. Und Mercedes ist ja quasi die europäische Entsprechung hierzu. Die beiden Kontrahenten dieses Vergleichs passen jedoch kaum zum jeweiligen Marken-Image.

Der Cadillac CTS-V Sport Wagon ist ein Nordschleifen-gestählter Kraftmeier mit betont europäischem Set-up – und die 25 Kilometer zwischen Stuttgart und Affalterbach reichen locker aus, um die C-Klasse von AMG einen Großteil ihrer Komfort-Tugenden bewusst zur Seite schieben zu lassen. Der C 63 AMG ist zwar kein unkultivierter Rennstrecken-Hobel, er schlägt sich mitunter auch auf längeren Autobahn-Etappen recht ordentlich.

Doch seine Leidenschaft gilt spürbar dem hitzigen Vollstrecken im Kurvengewitter: Eng geschnittene Sport-Schalensitze, ein Fahrwerk, das auf schlechten Landstraßen und kurzen Stößen regelrecht unwirsch sein kann, sowie die kernige Aussprache des großen V8 machen klar, dass der Mercedes C 63 AMG Coupé Black Series zuallererst ein kompromissloses Sportgerät sein möchte. Fahrkomfort? Nur ganz unbeabsichtigt …

Auch der Cadillac hat ein ähnliches Profil, er geht allerdings mehr Kompromisse ein. Seine Recaro-Sitze sind etwas weiter geschnitten als die Pendants im AMG, und obendrein schafft die kontinuierlich um das Optimum aus Komfort und Bodenhaftung ringende, serienmäßige variable Dämpfung tatsächlich einen spürbaren Vorsprung zum straffer abgestimmten C 63 AMG.

Ohne dass aus dem CTS-V eine Sänfte wird, nimmt er schlechte Straßen deutlich gelassener als der AMG. Erst in voll beladenem Zustand geben die magnetisch kontrollierten Metallpartikel im Dämpferöl auf, das Kombiheck des Cadillac zeigt ein leichtes Nachschwingen auf Bodenwellen. Klarer Sieg für den Cadillac im Komfort-Kapitel, lediglich die schlechtere Ergonomie verhindert einen noch deutlicheren Vorsprung.

FahrkomfortMax. PunkteMercedes C 63 AMG T-Modell Performance PackageCadillac CTS-V Sport Wagon
Sitzkomfort vorn150120136
Sitzkomfort hinten1006066
Ergonomie150123108
Innengeräusche502722
Geräuscheindruck1008381
Klimatisierung504040
Federung leer200128136
Federung beladen200131132
Kapitelbewertung1000712721
 

Motor und Getriebe

Beschleunigungswerte von einem anderen Stern, eine stets ultralässige Kraft-Entfaltung – der Cadillac CTS-V würde sogar Umweltaktivisten ein nervös-freudiges Kichern entlocken. Und beim Blick auf die Verbrauchsanzeige dann umgehend die Halsschlagader schwellen lassen: 17,8 Liter/100 km im Test-Mittel sind einfach nicht mehr zeitgemäß.

Dass die Spritschlucker des Cadillac „Kompressor“ und „Wandler-Automatik“ heißen, beweist der AMG-Motor: Ohne Benzin-Direkteinspritzung und mit größerem Hubraum genehmigt sich der Mercedes 3,6 Liter weniger Sprit – bei teilweise sogar noch etwas besseren Fahrleistungen. Die moderne Siebenstufen-Automatik des Mercedes C 63 AMG kommt ohne Drehmomentwandler aus, hat dafür eine Race Start-Funktion und legt besonders beim Hochschalten blitzschnelle Gangwechsel vor.

Mit dieser Kombination kann der Performance-Paket-optimierte 6,2-Liter-V8 sein brutal anreißendes Temperament bestens entfalten. Besonders auf der Rennstrecke lässt er den an sich sensationell gehenden Cadillac-V8 und dessen im Vergleich langsam schaltende Sechsstufen-Automatik fast phlegmatisch wirken.

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes C 63 AMG T-Modell Performance PackageCadillac CTS-V Sport Wagon
Beschleunigung150143143
Elastizität10000
Höchstgeschwindigkeit150102119
Getriebeabstufung1009583
Kraftentfaltung504846
Laufkultur1009288
Verbrauch32511243
Reichweite2575
Kapitelbewertung1000599527
 

Fahrdynamik

Ein Blick auf die Motor- und Getriebe-Wertung, und die exzellente Handling-Zeit des Mercedes C 63 AMG ist zur Hälfte erklärt: Der extrem energische, sensibel agierende Antrieb peitscht den kleinen Benz mit Feuereifer um den Kurs. Da hat es das sauber abgestimmte Fahrwerk mit der fein auflösenden Lenkung und den standfesten, kräftig verzögernden Bremsen umso leichter, eine Handling-Zeit auf Supersport- Niveau einzustellen.

Der Cadillac CTS-V Wagon im Fahrbericht kommt da nicht ganz mit und muss sich auch wegen seines im Genzbereich unpräziseren Fahrwerks geschlagen geben. Schlechtere Traktion, ein diffuserer Übergang vom Unter- zum Übersteuern und die im Vergleich gefühllosere Lenkung lassen den AMG passieren. Wohlgemerkt: Der Cadillac ist keineswegs schlecht, aber der Mercedes ist einfach besser. Und auch abseits der Rennstrecke macht der C 63 AMG die bessere Figur: Er wirkt flinker, lebendiger und konkreter. Dem Cadillac CTS-V bleibt da – auf hohem Niveau – nur der zweite Platz.

FahrdynamikMax. PunkteMercedes C 63 AMG T-Modell Performance PackageCadillac CTS-V Sport Wagon
Handling15010489
Slalom1007976
Lenkung1009587
Geradeauslauf503535
Bremsdosierung302018
Bremsweg kalt15010897
Bremsweg warm150111108
Traktion1005550
Fahrsicherheit150118115
Wendekreis20117
Kapitelbewertung1000736682
 

Umwelt und Kosten

Teuer – sehr teuer. Anschaffung und Unterhalt dieser Boliden sind Sache für reichlich gefüllte Portemonnaies. Dass der gut ausgestattete Cadillac CTS-V noch teurer versichert werden will und viel schluckt, kann da getrost gegen das heftige Aufpreis-Niveau des AMG aufgerechnet werden. Und die 14,2 Liter/100 km des AMG sind ja auch nicht gerade eine Offenbarung.

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes C 63 AMG T-Modell Performance PackageCadillac CTS-V Sport Wagon
Bewerteter Preis6756260
Wertverlust5064
Ausstattung251625
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502722
Werkstattkosten2000
Steuer1054
Versicherung402217
Kraftstoff552012
Emissionswerte258375
Kapitelbewertung1000241219
 

Fazit

Der Cadillac CTS-V Sport Wagon ist ein charismatisches Spaß-Mobil: Mit motorischer Ur-Gewalt, ganz eigenem Stil, ordentlichem Komfort und großer Fahrfreude empfiehlt er sich für Verächter automobilen Einerleis. Im Mercedes C 63 AMG findet er allerdings seinen Meister: Der kleine AMG-Kombi verbindet hohe Alltagstauglichkeit mit verblüffend schnellen Rundenzeiten. Trotz seines großen V8 ist er deutlich sparsamer als der Cadillac – und dabei keineswegs langweilig.

Gesamtbewertung

Max. PunkteMercedes C 63 AMG T-Modell Performance PackageCadillac CTS-V Sport Wagon
Summe500029602779
Platzierung12

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