close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:
Alle Infos zum Bugatti Tourbillon

Bugatti Tourbillon (2026): Chiron-Erbe mit V16

Bugattis 1800-PS-Wahnsinn

Jürgen Voigt Geschäftsführender Redakteur Test & Technik
Inhalt
  1. Preis: Mehrere Millionen für den Bugatti Tourbillon (2026)
  2. Antrieb: V16 mit Elektrifizierung statt W16-Turbo
  3. Exterieur: Flacher und ausgeklügelter
  4. Interieur: Handwerkskunst im Bugatti Tourbillon (2026)

Welcher auserwählte Mensch es auch immer schaffen wird, den neuen Bugatti Tourbillon ab 2026 sein Eigen zu nennen: Er oder sie wird sich damit abfinden müssen, von diesem bis ins letzte Detail liebevoll durchkonstruierten Chiron-Nachfolger überlebt zu werden. Alle Infos zu Technik, Motor und Preis.

 

Preis: Mehrere Millionen für den Bugatti Tourbillon (2026)

Et voilà: Der 2026 startende Nachfolger des Chiron heißt Bugatti Tourbillon, sieht seinem Vorgänger durchaus ähnlich, wirkt aber viel durchtrainierter. Nie vereinten sich höchst entwickelte Performance-Technologien so virtuos wie in diesem Gesamtkunstwerk. Hohe Effizienz, guter Wirkungsgrad, Gewichtskontrolle dank neuer Werkstoffe, Fahrbarkeit und natürlich ein omnipotenter Antrieb, wie man ihn in keinem anderen Fahrzeug findet – das und einiges mehr stand im Lastenheft für den Nachfolger des bis zu 1500 PS (1110 kW) starken und maximal 420 km/h schnellen Bugatti Chiron.

Der Macher hinter dem Bugatti Tourbillon (2026) ist der 36-jährige Mate Rimac, der nicht nur der neue Chef und Vordenker der Marke Bugatti ist, sondern CEO von Rimac Automobil mit Hauptsitz in Kroatien nebst weltweit expandierenden Dependancen. Die Marke genießt viel Anerkennung insbesondere für seine Expertise in Sache Elektromobilität, die sich nicht nur in seinem Elektro-Hypersportler Rimac Nevera zeigt. Er beliefert zudem eine ganze Liste namhafter Produzenten mit Elektrokomponenten und Systemen aus eigener Entwicklung.

Doch zurück zum Bugatti Tourbillon: In dessen Genuss kommen ab 2026 erwartungsgemäß nur Wenige. Von der ersten Serie des neuen Hypercars werden 250 Stück in Molsheim von Hand gefertigt, sobald die letzten Sonderserien vom W16-Vorgänger gebaut sind. Der Preis beträgt 3,8 Millionen Euro netto, die Auslieferung beginnt 2026. Später wird es dann wieder weitere Sonderserien geben. Und dann? Auf die Frage nach einem zukünftigen Bugatti mit mehr als zwei Türen reagieren die Verantwortlichen zwar nicht zustimmend, aber auch nicht ablehnend.
Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon

Leslie & Cars fährt den Lamborghini Revuelto (2024) im Video:

 
 

Antrieb: V16 mit Elektrifizierung statt W16-Turbo

8,3-l-Saugmotor als Basis

Durch seinen Hintergrund lag anfangs die Vermutung nahe, Mate Rimac würde Bugatti zur Elektromarke machen. Aber weit gefehlt. Bei der Vorstellung des Bugatti Tourbillon (2026) betont Mate Rimac, dass ein Chiron-Nachfolger nach seiner Vorstellung auch durch eine einzigartige und exklusive Verbrennungskraftmaschine angetrieben werden muss. Und als akustischen Beweis hat er uns einen Sound-Mitschnitt von einem der Prüfstandläufe des neuen Tourbillon mitgebracht: einmal Durchbeschleunigen von 0 auf 100 (unter zwei Sekunden), 200 (unter fünf Sekunden), 300 (unter zehn Sekunden) bis 400 km/h (unter 25 s).

Der Motor des Bugatti Tourbillon (2026)
Foto: Bugatti

Und was wir andächtig hören, ist der unbeschreibliche Aufschrei eines frei ansaugenden 16-zylindrigen V-Motors. Kein Quad-Turbo mehr wie beim Vorgänger, keine verschachtelte W16-Anordnung, sondern ein clean aufgebauter, trotz der beträchtlichen Baulänge filigran wirkender und nur 252 kg schwerer 8,3-l-V-Motor – also im Grunde zwei Reihenachtzylinder im 90-Grad-Winkel mit den senkrechtesten und geradesten Ansaugwegen der Branche – ein Zeichen für hohe Strömungseffizienz, die man braucht, um den V16 mit Leichtigkeit bis auf Gänsehaut-generierende 9000 Touren hochjagen zu können.

Drei zusätzliche E-Motoren

Was wir beim Prüftstandlauf-Mitschnitt nicht hören: die drei E-Motoren. Die braucht es nämlich, um den Bugatti Tourbillon (2026) – französisch für Wirbelwind und auch die Bezeichnung für eine der anspruchvollsten Komplikationen in der Uhrmacherkunst – mit bis zu 445 (!) km/h pfeifen zu lassen. Für die Umsetzung dieses irrwitzigen Tempos braucht es nämlich mehr als die 1000 PS (740 kW) aus dem V16, der übrigens weitgehend von der renommierten britischen Rennmotoren-Autorität Cosworth entwickelt wurde. Kaum zu Glauben, aber unter der flachen, von Aerodynamik- und Kühlungsluftöffnungen durchsetzten Karosserie steckt zusätzlich noch ein kompletter Elektro-Allradantrieb mit zwei bis zu 24.000 /min drehenden Maschinen and der Vorderachse und einer im Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe.

Der Bugatti Tourbillon (2026) stehend von schräg hinten
Foto: Bugatti

Die dazu gehörige 25-kWh-Batterie (800 V) ist tragender Bestandteil des Monocoques aus leichtem T800-Carbon, das die tragende Sicherheitszelle des Bugatti Tourbillon (2026) bildet. Nüchtern betrachtet ist der jüngste Bugatti also ein Plug-in-Hybrid, der auch mehr als 60 km rein elektrisch fahren kann – nur am Rande bemerkt. Entscheidender sind jedoch die 588 kW (800 PS), beziehungsweise die bis zu 3000 Nm Raddrehmoment, die die E-Technik zum Antrieb beiträgt. Damit gipfelt die Gesamtleistung in 1800 PS (1332 kW) – reicht für 445 km/h.

High-End-Fahrwerk

Mit seiner enormen Leistungsfähigkeit bewegt sich auch der Bugatti Tourbillon (2026) weit jenseits der Sportwagenliga, was die Ansprüche ans Fahrwerk angeht. Dennoch setzt sich auch hier der Leichtbau durch, statt Doppelquerlenkern aus Stahl wie beim Chiron, übernehmen im Tourbillon filigranerer Multilink-Alulenker die Radführung, teils geschmiedet oder aus dem 3D-Drucker. Das adaptiv dämpfende Fahrwerk arbeitet mit Zweiventil-Dämpfern, um den speziell für den Tourbillon entwickelten Michelin Pilot Cup Sport 2-Reifen (vorn 285/35 R20, hinten 345/30 R21) zu optimalem Asphaltkontakt zu verhelfen. Trotz der zusätzlichen Masse auf der Vorderachse durch E-Motoren und Leistungselektronik hat der Tourbillon nun 14 Prozent mehr Last auf der Hinterachse als der Chiron. Erstaunlich: Trotz der Hybridtechnik soll der Tourbillon sogar etwas weniger wiegen als der 1995 kg schwere Chiron. Und im Vorderwagen soll sogar etwas mehr Stauraum zur Verfügung stehen als bisher.

Die Konkurrenten:

 

Exterieur: Flacher und ausgeklügelter

Scheinbar orientiert sich der Bugatti Tourbillon (2026) an seinen legendären Vorgängern Chiron und Veyron, doch bei der ersten Begegnung Auge in Auge wirkt der Tourbillon viel athletischer und lebendiger als seine Vorfahren. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass sich die Höhe des Tourbillon im Vergleich zum Chiron um beträchtliche 35 mm reduziert hat, vor allem um die aerodynamische Effizienz zu verbessern.

Um die gigantischen Luftwiderstände und Auftriebskräfte zu bändigen, bildet die Karosserie des Bugatti Tourbillon (2026) zusammen mit dem darunterliegenden Carbon-Monocoque einen von exakt kalkulierten Ein- und Auslässen durchzogenen Strömungskörper. Eines der wichtigsten Bestandteile ist der riesige Heckdiffusor, der (kaum sichtbar) unter dem Fahrzeug kurz hinter der Kabine beginnt und sich am Heck weit nach oben zieht. Das macht einen das elegante Design vernichtenden Heckflügel verzichtbar, dennoch bildet die Heckoberkante eine ausklappbare Airbrake, die – wenn nötig – beim Bremsen hilft und das Heck zusätzlich stabilisiert. Der voluminöse Heckdiffusor dient darüber hinaus im Notfall auch als energieumsetzendes Crash-Element.

 

Interieur: Handwerkskunst im Bugatti Tourbillon (2026)

Das Cockpit des Bugatti Tourbillon (2026)
Foto: Bugatti

Der Bugatti-Idee der Neuzeit war es, beginnend mit dem Veyron von 2005, mit ein und demselben Auto tagsüber über 400 km/h und abends mit dem Partner zum Besuch in die Oper fahren zu können. Dazu braucht es zwei bequeme komfortable Plätze in einer Wohlfühlumgebung. Und die findet man auch im Bugatti Tourbillon (2026), der trotz des niedrigeren Daches und den nach oben schwenkenden Türen erstaunlich viel Bewegungsfreiheit bietet. Die Sitze sind nicht längs verschiebbar, dafür kann die fahrende Person die Pedalerie nach vorn oder hinten justieren.

Die Sprache verschlägt es einem jedoch beim Anblick des entzückend hyperanalogen Cockpits des Bugatti Tourbillon (2026) in einer unfassbar edlen Materialqualität aus Alu, Kristallglas und Leder. Dort wo heute bei vielen Luxusfahrzeugen Touchscreens dominieren – es gibt auch im Bugatti einen in schüchterner iPhone-Größe, der sich aber wegklappen lässt – erinnern die skelettierten Zeigerinstrumente mit ihren in Rubin gelagerten Zeigerwellen nicht nur an die Haute Horlogerie. Das sichtbare Innenleben stammt tatsächlich aus der Schweizer Uhrmacherkunst, also dort, wo man auch den Tourbillon fürs Handgelenk baut.

Passend zur Uhrensammlung über der feststehende Lenkradnabe flankiert eine federleicht geschwungene Mittelkonsole mit Alu-Drehreglern und Schaltern, teils mit Kristallglas, wodurch man auch hier die Schaltermechanik sehen kann. Ganz egal, wo man dem Bugatti Tourbillon (2026) auf den Zahn fühlt, diese handwerklich und qualitativ verdichtete Perfektion ist einzigartig und bereitet große Freude.

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.