Steckt unter dieser unauffälligen Hülle der erste BMW M7? Die Bremsanlage könnte ein Indiz für den neuen Power-7er sein, der mit V8 noch sportlicher als der M760Li aufgestellt sein dürfte.
Wer ein Auto wie den ersten BMW M7 verstecken will, muss sich etwas einfallen lassen. Die von vielen Anhängern der Bayern seit Jahren herbeigesehnte Krönung der 7er-Reihe müsste schließlich eine imposante Erscheinung sein, die sich kaum vor den geübten Blicken der Erlkönig-Jäger im Norden Skandinaviens verbergen ließe. Falls man sich in München wirklich für die Entwicklung eines BMW M7 entschieden haben sollte, hat auch die Abteilung Tarnen und Täuschen ganze Arbeit geleistet: Nicht nur auf den ersten Blick ist der potenzielle M7-Testwagen nicht von einem gewöhnlichen 7er zu unterscheiden, selbst auf das M Sportpaket haben die Bayern verzichtet. Doch wer ganz genau hinsieht, entdeckt hinter den 19 Zoll großen Winter-Felgen eine Bremsanlage, die man an einem BMW 7er eigentlich nicht erwarten würde. Die großzügig dimensionierten Scheiben sind gelocht und eignen sich dadurch für eine besonders intensive Nutzung, bei der das Gewicht der Luxuslimousine mehrmals innerhalb kurzer Zeit scharf verzögert werden muss. Dank der Löcher kann die dabei entstehende Hitze besser verteilt werden, weshalb entsprechend gestaltete Bremsscheiben bei sportlichen Autos längst Normalität sind – nicht jedoch bei allen bisher gezeigten Varianten der 7er-Reihe.
Hinter den unauffälligen Endrohr-Blenden am Heck lassen sich außerdem vier Endrohre erkennen. Und wer weiß, vielleicht sind auch die neben dem möglichen BMW M7-Prototyp geparkten Fahrzeuge kein Zufall: Sowohl die M5 Limousine als auch der X6 M tragen einen 4,4 Liter großen V8-Biturbo unter der Haube, der auch einem BMW M7 gut zu Gesicht stehen würde. In seinen schärfsten Ausbaustufen wurde der Achtzylinder bereits mit 600 PS verkauft, was durchaus die ungefähre Gewichtsklasse eines potenziellen BMW M7 sein könnte. Zwar haben die Münchner erst kürzlich den neuen BMW M760Li xDrive präsentiert, aber trotz M im Namen ist der V12-Biturbo auch dem Komfort verpflichtet. Mit einem BMW M7 könnten die Münchner aufs Ganze gehen und der Konkurrenz aus Affalterbach, Zuffenhausen und Ingolstadt auf Augenhöhe gegenübertreten. Ob die Bayern die Nische der sportlichen Luxuslimousinen wirklich mit einem M7 besetzen wollen, bleibt allerdings abzuwarten. Denkbar ist auch, dass mit dem erwischten Prototypen lediglich eine optionale Performance-Bremsanlage erprobt wird.