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Geht auch ganz einfach:

BMW iX3: Dauertest-Abschluss

So fällt unser Fazit zum iX3 aus

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Der BMW iX3 im Dauertest
  2. Reichweite: 400 km und mehr durchaus machbar
  3. Bemerkenswerter Durchschnittsverbrauch
  4. Größter Kritikpunkt: fehlender Frunk für Ladekabel
  5. Lob u.a. für Fahrdynamik, Federungs- & Sitzkomfort
  6. Connectivity
  7. Technische Daten des BMW iX3
  8. Fazit

Der BMW iX3 spulte im Dauertest in 14 Monaten 40.048 km ab und bewies, dass E-Autos ohne große Umstellung auch für lange Reisen taugen – und das mit beeindruckender Qualität!

 

Der BMW iX3 im Dauertest

Der BMW iX3 ist das erste Elektroauto, das unseren "Einjahres-Dauertest" absolviert hat. Die anfängliche Skepsis, ob der Stromer für schnelle Dienstreisen quer durch die Republik wegen seiner eingeschränkten Reichweite taugen würde, war groß. Zu viele effiziente Selbstzünder sind in den vergangenen Jahren durch unseren Fuhrpark gewandert und zogen auch uns mit Reichweiten von deutlich über 700 km auf ihre Seite. Aber der iX3 hat schon in zahlreichen Vergleichstests bewiesen, dass er durchaus für die Langstrecke taugt. Und das bestätigte er auch in seiner Zeit bei uns im Dauereinsatz. Über 40.000 km spulten wir mit ihm ab – das war in der Vergangenheit sogar schon für gestandene Diesel eine ordentliche Kilometerleistung im gleichen Zeitraum. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars zeigt den BMW M3 Touring (2022) im Video:

 
 

Reichweite: 400 km und mehr durchaus machbar

Mit einer Akku-Kapazität von netto 74 kWh bringt der BMW iX3 zwar einen nicht sonderlich großen Energiespeicher mit, aber er geht ausgesprochen effizient mit dem Vorrat um. Das ausschließlich mit einer fremderregten Synchronmaschine an der Hinterachse angebotene Mittelklasse-SUV erzielte im Test zwischen April 2022 und Juni 2023 mehr als einmal Reichweiten von deutlich über 400 km, bevor es uns wieder an eine Ladesäule navigierte. Sein Bestwert in puncto Durchschnittsverbrauch im täglichen Pendelverkehr mit viel Stop-and-go-Betrieb und maximal 100 km/h lag bei 15,7 kWh auf 100 km. Erst nach 440 km am Stück hing er wieder an unserer Wallbox auf dem Redaktionsparkplatz – Restreichweite: 30 km! "Dass man sich auf die im Display versprochene Reichweite verlassen kann, schafft Vertrauen in die E-Mobilität", notierte Sebastian Koch (Leiter Messwesen) ins Bordbuch des Dauertesters.

Steuerte man sein Ziel per Navigation an, wurde die Reichweitenanzeige sogar eher pessimistisch und bewahrte uns daher vor unangenehmen Überraschungen. Die vom System selbst gewählten und in die Route eingepflegten Ladestopps machten das Reisen mit dem BMW iX3 zudem recht entspannt. Dass hier und da Schnellladesäulen verschiedener Anbieter defekt oder zugeparkt waren, kann man ihm nicht anlasten. Dass aber auch Ladesäulen unerreichbar auf Firmenhöfen hinter verschlossenen Toren als öffentliche Ladesäule und möglicher Ladestopp ausgewiesen werden, frustrierte Foto-Chefin Daniela Loof dann doch, als sie mit knappem Energiegehalt bei einer späten Dienstreise unnötig Zeit mit der Suche nach einer Ersatzladesäule verschwenden musste. BMW sollte sein Kartenmaterial hier intensiv überarbeiten.

 

Bemerkenswerter Durchschnittsverbrauch

BMW iX3
Foto: Daniela Loof

Das Ganze war in der Gesamtbilanz umso ärgerlicher, da sich der BMW iX3 ansonsten als Kilometerfresser entpuppte und mit seiner guten Ladeperformance über die gesamte Testdistanz keine Zeit vergeudete (siehe Ladekurve in der Bildergalerie). Mit bis zu 154 kW Ladeleistung lässt sich der Akku von fünf auf 80 Prozent in nur 31 Minuten und mit einer durchschnittlichen Ladeleistung von 116 kW ausreichend schnell nachladen. Dabei bunkert die Batterie eine Energie von 59,4 kWh, die dem iX3 weitere 268 km ermöglicht. Die Ladeverluste an DC-Ladern beliefen sich bei mehreren Messungen auf rund fünf Prozent. Daher lag der über 40.048 km gemessene Verbrauch bei 22,1 kWh und nicht bei 21,3 kWh pro 100 km, wie der Bordcomputer auswies.

Dennoch ist der Durchschnittsverbrauch von 22,1 kWh bemerkenswert. Auch, weil der BMW iX3 nicht schonend bewegt wurde. Selbst extrem schnelle Etappen, bei der gern der Top-Speed von 180 km/h ausgenutzt wurde, quittierte der BMW mit maximal 27,7 kWh pro 100 Kilometer – und selbst dann waren noch mit vollem Akku gut 250 km bis zum nächsten Ladestopp möglich. Der im Gegensatz zur ersten Zwischenbilanz leicht gestiegene Durchschnittsverbrauch von anfangs 20,6 kWh auf 22,1 kWh am Ende des Dauertests ist auf die im Lauf der Zeit immer schneller werdenden Etappen von A nach B zurückzuführen. Und auch darauf, dass der iX3 die zweite Hälfte seiner Langzeitprüfungen bei niedrigeren Temperaturen absolvierte. Eine signifikante Reichweitenminderung konnten wir aber selbst bei frostiger Witterung nicht feststellen.

Der aktuelle Dauertest-Fuhrpark:

 

Größter Kritikpunkt: fehlender Frunk für Ladekabel

Im Lauf der 14 Monate im Dauertest schöpfte der BMW iX3 seine Energie auf Dienstreisen vornehmlich aus DC-Schnellladern und 11-kW-AC-Wallboxen. Die Suche nach den entsprechenden Ladekabeln für andere Lademöglichkeiten war daher nur selten nötig. Ärgerlich ist dennoch, dass BMW unter der Fronthaube auf einen Frunk für die Kabel verzichtet. Zwar liegen sie ordentlich verstaut unter dem Ladeboden im Kofferraum, aber das macht den Zugriff bei voller Beladung nicht unbedingt einfacher. Der fehlende Frunk und die – wenn auch nur in drei Fällen – fehlerhafte Routenführung zu erreichbaren Ladesäulen waren allerdings die einzigen Kritikpunkte, die wir dem BMW am Schluss anlasten konnten.

Gerade als iX3 hinterließ er einen grundsoliden Eindruck. Alles saß und passte perfekt, und auch die Materialien des iX3 bestachen durch ihre hohe Qualität. Der Verzicht auf eine zweite elektrische Antriebseinheit an der Vorderachse sorgte nicht nur für eine sehr gute Effizienz, sondern hier und da auf rutschigen Pisten auch für Arbeitseinsätze des sehr fein regulierende DSC-Systems. Wirkliche Probleme hatte der iX3 deshalb selbst im Winter nicht. Im Gegenteil.

 

Lob u.a. für Fahrdynamik, Federungs- & Sitzkomfort

BMW iX3
Foto: Daniela Loof

Seine rundum ehrlichen, dynamischen und narrensicheren Fahreigenschaften machten den BMW iX3 auch auf kurvigen Landstraßen durchaus zum Fahrspaß-Entertainer. Die feine Gesamtabstimmung, die dem BMW ein gutes Handling und ein intensives Feedback von Lenkung, Fahrwerk und Antrieb beschert, beeinflusst außerdem den Federungskomfort. Die steife Karosserie und der wegen der Batterie im Fahrzeugboden für ein SUV recht tiefe Schwerpunkt fördern ein sehr sensibles Ansprechverhalten der adaptiven Dämpfer und Stahlfedern, was sämtliche Redaktionsmitglieder, die mit dem Bayern aus China unterwegs waren, als mustergültig ins Dauertest-Tagebuch notierten.

Das gilt auch für den sehr guten Geräusch- und Abrollkomfort. Die passende Ergonomie und die serienmäßig gut konturierten Sportsitze sind weitere Zutaten, die langen Reisestrecken den Schrecken nahmen. Viel Vertrauen erarbeitete sich zudem die komplette Armada an Assistenzsystemen. Spur- oder Lenkassistenten etwa griffen nur als zurückhaltende Unterstützer und nicht als überengagierte Besserwisser ein, die in anderen Fahrzeugen oft mit harten Eingriffen und ungenauer Führung für Verdruss sorgen. Das bekanntermaßen hochfunktionale und einfach zu bedienende Konnektivitätsangebot ist ein weiterer Pluspunkt des BMW iX3. 

 

Connectivity

Der BMW iX3 nutzt noch nicht das neue, in weiten Teilen verkomplizierte Operating-System-8, sondern das deutlich intuitivere Operating-System-7. Die Eingabe über den Dreh-Drück-Steller oder per gut zuhörender Sprachbedienung gelingt vor allem während der Fahrt deutlich einfacher als über den Touchscreen. Die simplen Menüpfade erwiesen sich im Dauertest als klar strukturiert und lenken daher erheblich weniger vom Verkehr ab als die des neuen Systems. Sämtliche Online-Funktionen, das integrierte Navigationssystem mit intelligenter Routenführung einschließlich notwendiger Ladepausen sowie Apple CarPlay und Android Auto gehören – wie USB-Anschlüsse und induktive Ladeschale – zum Serienumfang des elektrischen-SUV.

 

Technische Daten des BMW iX3

AUTO ZEITUNG 18/2023BMW iX3
Technik
E-MotorFremderregte Synchronmaschine
Systemleistung210 kW/286 PS
Systemdrehmoment400 Nm
Batterieklimat. Lithium-Ionen-Batterie
Spannung/Kapazität netto400 V/74 kWh
Getriebe/AntriebKonstantübersetzung/Hinterrad
Technik
Maße4734/1891 (2138)/1668 mm
Leergewicht/Zuladung2190/535 kg
Kofferraum510-1560 l
Beschleunigung 0-100 km/h6,4 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)180 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP/Test)//Reichweite (WLTP/Test)18,5/22,1 kWh//460/267-471 km
Preise
Grundpreis67.300 €
Testwagenpreis75.340 €

 
Michael Godde Michael Godde
Unser Fazit

Der BMW iX3 zeigte sich während der 40.048 km im Dauereinsatz als sehr komfortabler Reisebegleiter. Die grundsolide Qualität, der sensible Komfort, das feinnervige Handling, aber vor allem der selbst bei hohem Tempo noch effiziente elektrische Antrieb und die gute Ladeperformance machen ihn langstreckentauglich. Fahrten von rund 800 km waren mit akzeptablen Ladepausen problemlos machbar – auch wenn in den 14 Monaten nicht alle angesteuerten Ladesäulen mitspielten.

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