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Geht auch ganz einfach:

330d Touring/C 300 d T-Modell: Vergleichstest

C-Klasse T-Modell und 3er Touring im Duell

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Mercedes C-Klasse T-Modell & BMW 3er Touring im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: BMW 330d Touring ohne M Fahrwerk
  3. Motor/Getriebe: Mercedes C 300 d T-Modell & BMW 330d Touring sind effizient
  4. Fahrdynamik: Mercedes C 300 d T-Modell überzeugt auch im Grenzbereich
  5. Umwelt/Kosten: BMW 330d Touring in der Anschaffung günstiger
  6. Messwerte & technische Daten BMW 330d Touring & Mercedes C 300 d T-Modell
  7. Fazit

In diesem Kombi-Klassiker trifft das Mercedes C 300 d T-Modell auf den BMW 330d Touring. Wer hat die Nase im Vergleichstest vorn: das Mercedes C-Klasse T-Modell oder der BMW 3er Touring?

Gesamtbewertung (max. Punkte)BMW 330d
Touring
Mercedes
C 300 d T-Modell
Karosserie (1000)703685
Fahrkomfort (1000)755782
Motor/Getriebe (1000)773748
Fahrdynamik (1000)654705
Eigenschaftswertung (4000)28852920
Kosten/Umwelt (1000)311305
Gesamtwertung (5000)31963225
Platzierung21

Im Vergleichstest der in Deutschland besonders begehrten Kombiversionen tritt das Mercedes C 300 d T-Modell mit 265 PS starkem Vierzylinder-Turbodiesel gegen den von einem aufgeladenen Reihensechszylinder-Selbstzünder angetriebenen BMW 330d Touring an. Dass BMW mit dem aktuellen 3er ein großer Wurf gelungen ist, zeigt ein Blick auf die Zulassungszahlen: Die Mittelklasse aus München erfreut sich bei Kund:innen enormer Beliebtheit und verkaufte sich von Januar bis August 2021 in Deutschland 31.745 Mal. Damit ist der 3er mit Abstand der Topseller im BMW-Portfolio. Zum Vergleich: Vom größeren 5er oder dem Mittelklasse-SUV X3 wurden hierzulande im gleichen Zeitraum jeweils nur halb so viele Fahrzeuge abgesetzt. Schärfster Konkurrent des BMW 3er Touring ist traditionell das Mercedes C-Klasse T-Modell, das Mercedes gerade neu aufgelegt hat.

Die Mercedes C-Klasse im Video:

 
 

Mercedes C-Klasse T-Modell & BMW 3er Touring im Vergleichstest

Das Mercedes C 300 d T-Modell mit dem Baureihencode S206, das im Vergleichstest gegen dem BMW 330d Touring antritt, überragt den Vorgänger in der Länge um fünf Zentimeter und misst nun 4,75 Meter. Wie bei der S-Klasse kommt auch im Mittelklasse-Modell die skalierbare MRA2-Plattform zum Einsatz, und sowohl beim Exterieur- als auch beim Interieurdesign stand das Markenflagschiff Pate. Fahrer- und Co-Pilot:innen finden im Mercedes C-Klasse T-Modell etwas weniger Raum vor als im luftigeren BMW 3er Touring, weil man näher an den B-Säulen sitzt und die mächtige Mittelkonsole vor allem die Beinfreiheit der Beifahrer:innen einschränkt. Auf der Rückbank der Kombiversionen können wir dagegen keine Unterschiede beim Raumangebot ausmachen: Auch großgewachsenen Passagieren wird hier wie dort ausreichend Kopf- und Beinraum geboten. Verbucht der Touring beim Laderaumvolumen mit 500 bis 1510 Litern einen kleinen Vorteil für sich (T-Modell: 490 bis 1510 Liter), darf der Benz 543 Kilogramm und damit 23 Kilogramm mehr zuladen. Die Rückbänke lassen sich in beiden Kombis serienmäßig dreiteilig umklappen, sodass eine jeweils über 1,80 Meter lange und nahezu ebene Ladefläche entsteht. Im Alltag erweist sich der BMW als praktischer, weil sich seine Heckscheibe separat öffnen lässt und Laderaumtrennnetz sowie -abdeckung bei Nichtgebrauch mit wenigen Handgriffen unter dem Ladeboden verstaut werden können. In puncto Sicherheitsausstattung hat dagegen der Mercedes dank serienmäßigem Mittenairbag zwischen den vorderen Sitzen oder autonomer Spurwechselfunktion (Option) die Nase im Vergleichstest vorn. Die intuitivere Bedienung finden dagegen BMW-Fahrer:innen vor, weil die Handhabung des Dreh-Drück-Stellers während der Fahrt weniger ablenkt als das Touchen auf dem 11,9 Zoll großen Mercedes-Bildschirm. Zudem erfordern die komplexeren Menüstrukturen des MBUX-Infotainments und die Bedienung der Touchflächen am Lenkrad eine längere Eingewöhnung.

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Fahrkomfort: BMW 330d Touring ohne M Fahrwerk

Mehrstündige Fahretappen lassen sich auf den sehr kommod gepolsterten Sitzen des Mercedes C-Klasse T-Modells (Sitzkomfort- Paket: 2076 Euro) nahezu ermüdungsfrei abspulen. Die Sportsitze des BMW 3er Touring kosten mit einstellbaren Seitenwangen und Lordosenstütze auf der Fahrerseite faire 620 Euro Aufpreis und bieten etwas mehr Seitenhalt, allerdings fällt die Polsterung weniger bequem aus. Die Fondpassagier:innen werden hier wie dort gut untergebracht, jedoch könnten beide Rückbänke mehr Abstützung für die Oberschenkel bieten. Deutliche Unterschiede ergeben sich beim Federungskomfort: Anders als alle bislang getesteten BMW 330d Touring fährt dieses Exemplar nicht mit dem aufpreispflichtigen – und sehr empfehlenswerten – M Fahrwerk samt adaptiven Dämpfern vor. Das Serienfahrwerk ohne einstellbare Dämpfercharakteristik ist relativ straff abgestimmt, sodass selbst kleine Unebenheiten den Aufbau anregen und der 3er auch auf vermeintlich ebenem Untergrund im Vergleichstest nervös wirkt. Weil das Ansprechverhalten auf Kanten oder Fugen ebenfalls nicht an jenes von Fahrzeugen mit adaptiver Dämpferregelung heranreicht, ergibt sich ein steifbeiniger Gesamteindruck. Die neue Mercedes C-Klasse ist im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht mehr mit Luftfederung erhältlich. Stattdessen gibt es Stahlfedern sowie eine Niveauregulierung an der Hinterachse serienmäßig und für 1071 Euro die im Testwagen installierten adaptiven Dämpfer. Elegant wogend gleitet das Mercedes C 300 d T-Modell über welligen Untergrund und hält gröbere Fahrbahnverwerfungen so souverän von den Insass:innen fern, dass man sich beinahe in einer E-Klasse wähnt. Das deutliche Nachschwingen der Hinterachse bei Anregungen muss man aber mögen. Und mit voller Beladung reicht die Neuauflage nicht an die Souveränität des luftgefederten Vorgängers heran.

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Motor/Getriebe: Mercedes C 300 d T-Modell & BMW 330d Touring sind effizient

Während im BMW 330d Touring noch der lange Reihensechszylinder seine kultivierte Arbeit verrichtet, ist beim Mercedes C 300 d T-Modell ein kerniger Vierzylinder installiert. Beide Selbstzünder sind an 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie gekoppelt. Beim Münchener unterstützt neben den effizienten Segelphasen und den geschmeidigen Start-Stopp-Eigenschaften im täglichen Stop-and-go-Verkehr nur ein seichter 11-PS-Boost eines Riemen-Starter-Generators den Antrieb. Beim C 300 d ist der 20 PS starke Starter-Generator ins Getriebe integriert und sorgt für eine deutlich intensivere Kraftspritze. Auch wenn der BMW im Vergleichstest schneller auf Tempo 100 rennt, schließt der Mercedes bis Tempo 200 wieder auf. Nur dem lässigen Punch der 650 Newtonmeter des BMW und der darauf perfekt abgestimmten Achtstufen-Automatik muss sich der 550 Newtonmeter starke Vierzylinder mit seinen mitunter zögerlichen Schaltvorgängen geschlagen geben. Die Harmonie zwischen dem drehfreudigen, oben heraus munter zupackenden Vierzylinder und dem kräftigen Starter-Generator ist Mercedes bestens gelungen. Beim Verbrauch beweist das Mercedes-Ensemble denn auch seine hohe Effizienz. Der Mercedes C-Klasse T-Modell bietet die Fahrleistungen eines Sportwagens bei einem Kleinwagenverbrauch von 5,9 Liter Diesel auf 100 Kilometern. Ein Beleg dafür, dass der Abgesang des Diesels ein fataler Fehler ist. Das gilt auch für den BMW 3er Touring, der sich mit ebenfalls 5,9 Litern noch nicht mal Sechszylinderzuschlag gönnt.

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Fahrdynamik: Mercedes C 300 d T-Modell überzeugt auch im Grenzbereich

Eigentlich schlägt im Grenzbereich die Stunde des BMW. Bisher zumindest. Bis dato waren aber auch alle Testwagen mit dem M-Paket inklusive Sportbremse, Sportfahrwerk samt adaptiven Dämpfern, variabler Sportlenkung und sportlich orientierter 19-Zoll-Mischbereifung ausgestattet. Das machte ihn unschlagbar. Der aktuelle Testwagen hat das alles nicht. Resultat: Der BMW 330d Touring baut viel Seitenneigung auf, benötigt wegen der großen Lenkwinkel viel Lenkarbeit und rutscht deutlich früher von der Linie als der konsequent darauf verharrende, extrem stabil in der Spur liegende Mercedes C 300 T-Modell. Der verfügt jedoch auch über die neue Allradlenkung, adaptive Dämpfer und eine Rad-Reifenkombination, die einen deutlich festeren Kontakt zur Fahrbahnoberfläche pflegt. Der Mercedes ist nicht nur im Grenzbereich die Ruhe selbst, sondern auch auf der Autobahn gefällt er im Vergleichstest mit seinem unerschütterlichen Geradeauslauf. Fahrer:innen des 330d haben hingegen deutlich mehr Arbeit, den Kurs zu halten. Die stabilen und guten Bremsleistungen runden das gelungene, sportliche und narrensichere Gesamtfahrvergnügen mit dem Mercedes C-Klasse T-Modell ab. Der BMW 3er Touring lässt auch hier die beeindruckende Performance vorheriger Testwagen vermissen. Für ihn gilt: Das Potenzial der 3er-Baureihe offenbart sich nur mit allen fahrdynamischen Extras.

 

Umwelt/Kosten: BMW 330d Touring in der Anschaffung günstiger

BMW und Mercedes verlangen für ihre Mittelklasse-Fahrzeuge traditionell stattliche Preise. Der BMW 330d Touring kostet in der Basis genau 53.000 Euro, das Mercedes C 300 d T-Modell ist knapp 1000 Euro teurer. In testrelevanter Konfiguration verbucht der recht spartanisch ausgestattete BMW dann einen Preisvorteil von rund 4400 Euro für sich. Der Mercedes C-Klasse T-Modell punktet dafür mit der umfangreicheren Multimediaausstattung und jährlich 136 Euro geringeren Kfz-Steuer. Gleichstand herrscht dagegen bei den Aufwendungen für den Dieselkraftstoff, die hier wie dort im Vergleichstest erfreulich niedrig ausfallen.

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Messwerte & technische Daten BMW 330d Touring & Mercedes C 300 d T-Modell

AUTO ZEITUNG 21/2021BMW
330d
Touring
Mercedes
C 300 d
T-Modell
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.R6/4;
Turbodiesel;
Starter-Generator,
48-Volt
4/4;
Turbodiesel;
Starter-Generator,
48-Volt
Hubraum2993 cm³1993 cm³
Leistung210 kW/286 PS,
4000 /min
195 (+15) kW,
265 (+20) PS,
4200 /min
Max. Drehmoment650 Nm,
1500 - 2500 /min
550 Nm,
1800 - 2200 /min
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/
Hinterrad
9-Stufen-Automatik/
Hinterrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1770/1810 kg1760/1857 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)5,4 s5,8 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h250 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,9/34,8 m34,9/33,5 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)5,9/6,1 l D5,9/5,6 l D
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)157/163 g/km157/148 g/km
Preise
Grundpreis53.000 €53.967 €
Testwagenpreis54.860 €59.257 €

 
Michael Godde Michael Godde
Unser Fazit

Das Duell der feinen Mittelklasse-Kombis kann das neue Mercedes C 300 d T-Modell für sich entscheiden: Die moderne Sicherheitsausstattung sucht in dieser Fahrzeugklasse ihresgleichen, und beim Fahrkomfort hinterlässt der Stuttgarter einen insgesamt souveränen Eindruck. Bei den Dynamikprüfungen des Vergleichstests kann die agile und enorm fahrsichere C-Klasse ihren Rivalen ebenfalls abhängen. Dem erfolgsverwöhnten BMW 330d Touring bleibt bei dieser Auseinandersetzung nur der zweite Platz: Ohne Dynamikfeatures wie dem adaptiven M Fahrwerk versprüht er weniger Freude am Fahren und schwächelt zudem beim Federungskomfort. Top: der ebenso kraftvolle wie effiziente Reihensechszylinder-Turbodiesel, die eingängige Bedienung sowie die hohe Qualitätsanmutung.

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