Auto, Wohnmobil & Motorrad: So sicher ist man bei Gewitter!
Achtung bei Campingaufbauten
Wer plötzlich von einem Gewitter überrascht wird, fühlt sich im Auto oftmals besonders sicher. Aber ist man im Fahrzeug wirklich vor einem Gewitter geschützt? Und worauf sollten Fahrradfahrende und Fußgänger:innen achten?
Faradayschen Käfig schützt im Auto vor Blitzschlag
"Den besten Schutz bei Gewitter bietet das Auto" – dieses Gerücht ist fast allen bekannt und man hört es häufig bei Unwetterwarnung. Tatsächlich schlagen Blitze nur äußerst selten in Autos ein, und wenn sie das machen, verhält es sich im Fahrzeug wie in einem Faradayschen Käfig. Das bedeutet: Die elektrische Entladung wird beim Einschlag um die Insassen:innen herumgelenkt. Es wird allgemein also richtig angenommen: Im Inneren sind alle vor dem Naturphänomen geschützt.
Trotzdem sollte man Vorsicht walten lassen. Am wichtigsten ist: Fenster, Türen und etwaige Schiebedächer sollten geschlossen sein. Antennen, wenn möglich einfahren. Metallteile, die mit der Karosserie in Verbindung stehen, dürfen bei einem Blitzeinschlag nicht berührt werden. Sonst kann es passieren, dass der Blitz nicht in den Boden, sondern in die Person abgeleitet wird.
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Bei Gewitter im Wohnmobil: Darauf achten
Keinen Faradayschen Käfig und daher keinen Schutz gegen einen Blitzeinschlag gibt es bei Campingfahrzeugen mit Kunststoffaufbau ohne Metallgerippe- oder geflecht. Wer in so einem Gefährt unterwegs ist, sollte nach Möglichkeit in die Mitte des Fahrzeugs gehen und sich dort hinhocken. Wenn es ein Wohnmobil mit Metallhaut aus mindestens 0,5 mm starkem Aluminium ist, kann man sich darin getrost geschützt fühlen.
Wie beim Auto auch ist es empfehlenswert, alle Fenster, Türen und Klappdächer zu schließen, keine metallischen Teile anzufassen und ausfahrbare Antennen einzuziehen. Wer mit seinem Wohnmobil auf einem Campingplatz steht, verzichtet während des Gewitters bestenfalls auf Duschen und Geschirrspülen. Ist der Camper an die Stromversorgung angeschlossen, sollte bei Unwetterwarnung das Kabel außen am Wagen abgezogen werden. Der ADAC rät ebenfalls, den Kopf möglichst vom Dachbereich fernzuhalten und zum Schutz vor etwaiger Schrittspannung nach Einschlägen in der Nähe weder ein- noch auszusteigen.
Besondere Achtung gilt bei Wohnmobilen mit Hub- oder Klappdach aus Kunststoff. Durch den Dachausschnitt ergibt sich im Faradayschen Käfig eine Lücke. Daher besser alles schließen und vermeiden, mit dem Kopf in den Dachbereich zu kommen.
Bei Gewitter auf dem Motorrad/Fahrrad
Bei Motorrädern und Fahrrädern werden Blitze nicht abgeleitet, die Fahrenden sind also genauso ungeschützt wie Spaziergänger:innen. Wer draußen unterwegs ist, sollte sich schnellstmöglich einen geeigneten Unterstand wie eine Brücke oder ein Vordach suchen und warten, bis das Gewitter vorübergezogen ist. Wichtig ist auch, ausreichend Abstand zum Fahrrad oder Motorrad zu halten.
Freies Gelände sowie auch einen Waldrand mit einzeln stehenden Bäumen sollte man meiden. Gleiches gilt für Konstruktionen aus Metall, beispielsweise Zäune oder Gitter sowie hohe Standorte wie Berge und Hügel. Der ADAC erinnert, dass man selbst niemals der höchste Punkt im Gelände sein sollte. Wer sich in einem freien Gelände befindet, am besten mit geschlossenen Beinen und eingezogenem Kopf hinkauern, bloß nicht setzen oder hinlegen. Andere Menschen oder Tiere sollte man dabei auch nicht berühren. Am besten getrennt Schutz suchen.
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Wie sicher ist man in einem Cabrio?
In den meisten Verdecksystemen befinden sich Metallstreben, die ein bei Gewitter geschlossenes Cabrio ebenfalls zum Faradayschen Käfig machen und den Einschlag ableiten. Auch Frontscheibenrahmen, Überrollbügel und Verdeckmechanik wirkten entsprechend mit. Es besteht in einem geschlossenen Cabrio demnach kein gesteigertes Risiko. Wenn aber tatsächlich ein Blitz einschlägt, können Schäden wie Brandspuren am Cabrioverdeck oder auf dem Lack entstehen. Der ADAC rät, bei solchen Ausnahmesituationen auch die Reifen auf Durchschlagstellen oder andere Beschädigungen zu untersuchen.
Gefahr nicht nur durch Gewitter
Aufmerksam bei einem Gewitter sollten Autofahrende auch bei Begleiterscheinungen sein. So ist beispielsweise die Sicht schlechter. Regen, Hagel, Aquaplaning, abgerissene Äste und andere Hindernisse erfordern mehr Konzentration. Und auch wenn die Wahrscheinlichkeit klein ist, von einem Blitz getroffen zu werden, so kann ein greller Blitz blenden oder ablenken.