Avatr 12 (2024): Preis/Reichweite
Avatrs Aufbruch nach Europa
Avatr 12 nennt sich der neueste Elektroauto-Herausforderer aus China. Die Fließheck-Limousine will 2024 auch nach Deutschland aufbrechen. Der Erfolg hängt auch davon ab, wie sich Preis und Reichweite gestalten.
Noch kein offizieller Preis für Avatr 12 (2024)
Nein, mit den blauen Männchen aus den Sci-Fi-Streifen "Avatar" hat der Avatr 12 (2024) nichts zu schaffen, obwohl auch der neue Stromer mit einem Arsenal an futuristischen Gadgets wie einem Außendisplay aufwarten kann. Damit soll er zum treuen Begleiter werden und die Persönlichkeit der Person am Steuer auch auf der Straße verkörpern, wie ein Avatar eben. Väter dieser Idee sind der Batterie-Riese CATL, Autohersteller Changan Auto und Tech-Konzern Huawei, die gemeinsam ihr jeweiliges Know-how in das Start-up einbringen. Noch im Winter 2023 startet der Avatr 12 (ausgesprochen: one-two) in China, danach soll die Oberklasse 2024 auf internationalen Gewässern nach der Kundschaft fischen – auch in Deutschland. Was das kosten wird, ließ man bei der Präsentation auf der IAA Mobility 2023 noch offen. Das eng verwandte SUV Avatr 11 startet auf dem Heimatmarkt zum Preis von umgerechnet 50.000 Euro (Stand: Oktober 2023). Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars zeigt den BYD Seal U (2023) im Video:
Mit Hinterrad- oder Allradantrieb, stets vollelektrisch
Mit dem 11 teilt sich der Avatr 12 (2024) auch die sogenannte CHN-Plattform. Inbegriffen ist ein 94,5 kWh großer Akku, der seine Energie entweder an einen einzelnen Motor im Heck oder an einen E-Motor pro Achse weiterleitet. 230 bis 425 kW (313 bis 578 PS) liegen abhängig vom Layout maximal an. Was längsdynamisch damit möglich ist, verrät der Autobauer noch nicht. Auch Daten zur Ladegeschwindigkeit sind noch nicht durchgesickert. Dabei dürfte der 12 ebenfalls mit der 750-V-Architektur des 11 vorfahren. Mit dieser Batteriespannung sollen sich in zehn Minuten 200 km Reichweite "nachtanken" lassen. 650 bis 700 km sollen beim Avatr 12 wohl insgesamt drin sein, zumindest laut des großzügigeren chinesischen Messverfahrens.
Die Konkurrenten:
Exterieur: mit deutschen Genen, ohne Heckscheibe
Für die massentaugliche Optik des Avatr 12 (2024) hat sich die Marke den ehemaligen BMW-Stilisten Nader Faghihzadeh ins Team geholt, der nun das Designzentrum der Chines:innen in München leitet. Mit ihren 5020 mm Länge, 1999 mm Breite und 1450 mm Höhe fällt die Elektrolimousine nur geringfügig größer aus als ein BMW 8er Gran Coupé. Gerade von hinten findet sich mit den horizontalen, vom Kotflügel bis in den Heckdeckel hineingezogenen Rückleuchte eine Parallele. Völlig anders ist hingegen das Avatr-Konzept mit dem großen Panoramaglasdach und der fehlenden Heckscheibe, was es in ähnlicher Form auch beim Polestar 4 gibt. An den erinnern auch die markanten Einbuchtungen über dem Schweller. Der Rest der Karosserie erinnert ein wenig an das ebenfalls in München beheimatete Nio-Design.
Interieur: luftig-digital
Eigene Wege geht der Avatr 12 (2024) mit seinem Innenraum: Auf Höhe des Armaturenbretts finden sich ein Lenkrad im Peugeot-Format sowie ein großer Zentralbildschirm, darüber erstreckt sich ein Breitband-Display mit sämtlichen Fahrinformationen, das wiederum in den Darstellungen für die kamerabasierten Außenspiegel mündet. Knöpfe werden aufs absolute Minimum reduziert, während der Fahrstufen-Wählhebel im Sinne der optimalen Raumausnutzung hinters Volant wandert. Einblicke in das hintere Abteil gewährt die Marke zwar nicht, doch dürfte dort dank des Radstands von 3020 mm ausreichend Beinfreiheit verfügbar sein.
Assistenzsysteme: Außendisplay und viele Kameras
Wie schon im ersten Absatz erwähnt, verfügt der Avatr 12 (2024) mit seinem Außendisplay über eine Besonderheit. Es ist unterhalb der Windschutzscheibe eingefasst und kann allerlei Texte und Bilder darstellen, beispielsweise den Fortschritt des Ladevorgangs. Des Weiteren ist eine ganze Armada an Sensorik in der Oberklasse verbaut – von unzähligen Kameras mit Nachtsicht-Funktion bis hin zu Lidar-Scannern und einem KI-basierten Zentralrechner. Derart gerüstet, soll der Chinese auch die meisten Strecken autonom zurücklegen können. Inwieweit das auch in Deutschland gesetzeskonform ist, wird sich beim Marktstart hierzulande noch zeigen.