Auto waschen im Winter: Die besten Tipps und Produkte
Sechs Gebote fürs Autowaschen im Winter
- Wie oft soll ich mit meinem Auto im Winter durch die Waschanlage fahren?
- Lohnt es sich überhaupt, das Auto im Winter zu waschen?
- Wann sollte man im Winter lieber ganz auf die Autowäsche verzichten?
- Sechs Tipps für die Autowäsche im Winter
- Was gibt es beim Autowaschen im Winter sonst noch zu beachten?
Beim Autowaschen im Winter scheiden sich die Geister: Lohnt es sich überhaupt und wie wird das Auto bei Minustemperaturen richtig gewaschen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und geben Tipps, damit die Wäsche im Winter garantiert gelingt!
Wie oft soll ich mit meinem Auto im Winter durch die Waschanlage fahren?
Die Antwort ist einfach: so oft wie sonst auch. Denn zumindest unter Verkehrssicherheits-Gesichtspunkten muss man das Auto nicht öfter als in den Sommermonaten waschen! Laut ADAC ist es "zwar unbestritten, dass ein sauberes Auto bei Schmuddelwetter dank seiner glänzenden Lichtreflexionen besser und vor allem rechtzeitiger gesehen werden kann als das verschmutzte Pendant". Doch seit der Einführung des Tagfahrlichts für Autos, das seit 2011 bei Neuwagen Pflicht ist (diese Fahrassistenzsysteme schreibt die EU aktuell vor), ist dieser Vorteil nach Ansicht der Expert:innen des Automobilclubs nicht mehr so entscheidend.
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Tipps gegen Feuchtigkeit im Auto im Video:
Lohnt es sich überhaupt, das Auto im Winter zu waschen?
Ganz klar: ja. Auch wenn viele Autofahrer:innen denken: "Waschen um Winter bringt eh nichts, weil der Wagen eh gleich wieder dreckig wird", ist es unter Werterhalt-Aspekten absolut ratsam, das Auto auch im Winter regelmäßig von außen zu reinigen. Der Mix aus Feuchtigkeit und Salz greift den Lack an und fördert die Bildung von Rost. Zwar sind moderne Autos mittlerweile durch Hohlraumversiegelung (wie Hohlraumversiegelung funktioniert und welche Produkte sich dafür anbieten, hier), Unterbodenschutz und Teilverzinkung besser vor Rost geschützt. Streusalz ist jedoch auch heute noch Gift fürs Blech, besonders für Young- und Oldtimer, aber auch für Neuwagen: Gerade Lack mit Kratzern und bereits vorhandenen Steinschlagschäden ist gefährdet.
Zudem wird die Funktion von Sensoren und Kameras der Fahrassistenzsysteme von auf ihnen lastendem Schmutz beeinträchtigt. Auch Scheinwerfer und Rücklichter verlieren durch eine Dreckkruste stark an Strahlkraft (so werden die Scheinwerfer des Autos richtig eingestellt). Dies lässt sich mit dem richtigen Reiniger und mit geeigneten Hilfsmitteln leicht beheben.
Wie oft der Wagen gewaschen werden sollte, kommt daher letztlich auch darauf an, wie streng der Winter ist und wie oft gestreut wird. Die Wäsche in der SB-Waschbox ist bei winterlichen Temperaturen nicht gerade ein Vergnügen. Auch lässt sich die gerade im WInter so wichtige Unterbodenwäsche dort nicht durchführen. Deswegen ziehen die meisten Autobesitzer:innen die Nutzung einer Waschanlage oder -straße vor. Als Faustregel gerade für Besitzer:innen älterer Autos empfehlen Expert:innen, in regelmäßigen Abständen, am besten alle 14 Tage, durch die Waschanlage zu fahren. Das ist auch im Winter durchaus möglich und ratsam. Niedrige Minustemperaturen sind in der Regel kein Problem. Hakelig wird es ab einer gewissen Gradgrenze unter null.
Wann sollte man im Winter lieber ganz auf die Autowäsche verzichten?
Als Antwort auf diese Frage genügt ein Blick aufs Thermometer: Dann, wenn es extreme Temperaturen extrem in den Keller gehen und unter die Marke von -10 °C fallen, sollte man vom Autowaschen an diesem Tag Anstand nehmen. Denn wenn die Temperaturen unter diese Grenze fallen, schadet die Autowäsche meist mehr, als dass sie nützt. Der Grund dafür: Die extremen Temperaturunterschiede zwischen der Karosserie des Fahrzeugs, den daran befindlichen Anbauteilen und dem warmen Waschwasser.
Besonders heikel wird es, wenn das meisten zwischen zehn und 30 °C warme Wasser der Waschanlage auf Fahrzeugteile trifft, die kurz vorher noch Minustemperaturen ausgesetzt waren. Das setzt dem Lack oder den Gummi- und Kunststoffteilen des Fahrzeugs extrem zu. Deshalb gilt es, diesen Temperaturschock zu vermeiden. Vor allem vorgeschädigte oder nachlackierte Karosserieflächen und Anbauteile leiden auf mittlere Sicht stark (so das Auto durch zusätzliche Lackversiegelung schützen).
Sechs Tipps für die Autowäsche im Winter
Wenn man sich nicht gerade in solchen extremen Temperaturunterschieden befindet, helfen ein paar einfache Tipps, dabei dass die Autowäsche garantiert gelingt. Hier unsere "Sechs Gebote" für die Fahrzeugreinigung im Winter.
Tipp 1: Türen und Fenster schließen!
Wie das Auto vorzubereiten ist, steht meist in großen Lettern und mit Bildern erklärt an der Einfahrt zur Waschstraße oder -anlage. Auch wenn es vor Ort mal hektisch zugehen sollte oder man in Eile ist: Nicht vergessen, Fenster und Schiebedach zu schließen, die Scheibenwischer und den Regensensor abzuschalten! (so die Scheibenwischer selber wechseln)
Tipp 2: Schnee und Eis entfernen
Ganz wichtig: Unbedingt vor der Einfahrt in die Waschanlage alle Reste von Schnee und Eis vom Auto abmachen. Dies gelingt am besten mit dem Hochdruckreiniger (unser Überblick über die besten Hochdruckreiniger für zu Hause), der an fast jeder Waschanlage angeboten wird und gegebenenfalls vor der eigentlichen Autowäsche mit ein paar Münzen "gefüttert" werden muss. Die Suche nach Kleingeld ist mitunter nervig, muss aber sein. Denn die Bürsten der Anlage ziehen solche Eisbrocken sowie gefrorene und verdichtete Schneeklumpen wie Schmirgelpapier über den Lack. Lösen sie sich, drohen tiefe Kratzer! Schlimmstenfalls ist das Auto danach, im negativen Sinne, nicht wiederzuerkennen.
Tipp 3: Schlösser abkleben
Zwar ist eine Autowaschanlage keine Lackierstraße, aber auch hier ist das Abkleben von Türschlössern mit wasserfestem Klebeband ein unverzichtbarer Schritt zur Vorbereitung des Autos für die Wäsche. Nur so lässt sich bei Minusgraden sicherstellen, dass die Schlösser nicht durch gefrierendes Waschwasser vereisen.
Tipp 4: Dichtungen einfetten
Gefrierschutz, die zweite: Türdichtungen sollten vor der Wäsche im Winter am besten mit Silikon oder Melkfett oder einem anderen geeigneten Mittel behandelt werden (die besten Produkte zur Pflege von Dichtungen). Das sorgt dafür, dass die Türen nicht festfrieren und sich weiter entspannt, gewaltfrei und ohne übertriebenen Krafteinsatz öffnen lassen.
Tipp 5: Das richtige Programm wählen
Entscheiden sollte man sich am besten für eine Wäsche mit Aktivschaum. Denn dieser ist besonders gut darin, hartnäckigen Schmutz vom Auto zu entfernen. Eine Unterbodenwäsche ist im Winter besonders ratsam, um festsitzenden Dreck und Streusalz zu entfernen. Auf spezielle Wachsprogramme wie Nanoversiegelung oder Glanzschutzversiegelung kann man hingegen laut Expert:innen gut und gerne verzichten.
Tipp 6: Den richtigen Ort zum Trocken finden
Ist der Waschgang erledigt, empfiehlt es sich, das Auto an einem Ort abzustellen, wo es halbwegs in Ruhe trocknen kann. Idealerweise sollte man nach der Wäsche möglichst in eine Garage fahren, damit das Auto dort frostfrei und schonend durchtrocknen kann (so schützt man den Garagenboden durch Beschichtung).
Was gibt es beim Autowaschen im Winter sonst noch zu beachten?
Wer die oben genannten Tipps beherzigt, hat generell gute Karten, mit seinem Auto frost- und lackschädenfrei durch den Winter zu kommen. Allerdings gibt es noch einige weitere, teils auch sicherheitsrelevante Punkte zu beachten.
Welche Besonderheiten gibt es bei Scheinwerfern und Scheiben zu berücksichtigen?
Besondere Aufmerksamkeit erfordern durch Wintermatsch verdreckte Scheinwerfer und Fahrzeugscheiben. Sie sollten möglichst frei von Schmutz gehalten werden. Und zwar im Interesse der eigenen Sicherheit und der der anderen. Speziell, wenn zuvor die Straßen intensiv gestreut worden sind, "erblinden" Scheinwerfer durch die an ihnen anhaftende Salzlake nämlich sehr schnell. Daher empfiehlt es sich, Scheiben, Scheinwerfer und Blinker regelmäßig vom Schmutz zu befreien. Das ist in der Regel in einem schnelleren Rhythmus nötig, als mit der turnusmäßigen Wagenwäsche. Dies kann an der Tankstelle geschehen – bei Minusgraden oder Temperaturen um den Gefrierpunkt finden sich Eimer und Wischgeräte oft im Innenraum der Tankstelle – oder bei einem selbst zu Hause.
Worauf muss ich bei der Autopflege bei mir zu Hause achten?
Man kann die Reinigung der Scheibenwischer oder des Innenraums auch in Ruhe mit eigenem Putzmaterial in der heimischen Garage erledigten. Allerdings ist dabei zu beachten, eine Außenwäsche auf Privatgelände in den meisten Städten und Gemeinden auch im Winter aus Umweltschutzgründen verboten ist. Wer sich über entsprechende Vorschriften hinwegsetzt, drohen empfindliche Geldbußen (das sieht der aktuelle Busgeldkatalog vor). Im Zweifel hilft eine Nachfrage im Bürgerbüro oder ein Anruf bei der Stadtverwaltung, um diesbezüglich Klarheit zu bekommen.