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Geht auch ganz einfach:

Auf der Sonnenseite - Mittelklasse-Cabrios Auf der Sonnenseite

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Pünktlich zum Saisonstart stellen sich drei der begehrenswertesten Cabrios dem Test. Kräftig motorisiert und von hoher Qualität bieten die Cabrios von BMW, Mercedes und Saab die Aussicht auf vergnügliche Luft-Reisen zu viert

Außenseiter oder etablierte Konkurrenz – wer macht das Rennen unter den noblen Cabriolets der Mittelklasse? Der neue Saab 9-3 2.0t mit 175 PS tritt gegen das BMW 320 Ci Cabrio und den offenen Mercedes CLK 200 Kompressor an.

 

Karosserie

Die wesentlichen Bewertungskriterien dieses Kapitels sind der zur Verfügung stehende Raum für die Insassen, die Gliederung und das Verständnis der Bedienelemente sowie die Qualität der Karosserie und die Wertigkeit der Verarbeitung. Letztere machen die zwei deutschen Wettbewerber unter sich aus: Der Mercedes überzeugt mit seiner enormen Verwindungssteifigkeit, die sogar noch über dem hohen Niveau des BMW liegt, sowie einer hervorragenden Verarbeitung. Da kann der Saab 9-3 nicht mithalten: Spürbar erzittert seine Karosserie auf unebener Straße - und das trotz eines stabilisierenden Hilfsrahmens. Auch bei den verwendeten Materialien erreicht der Schwede nicht das hohe Niveau von Mercedes und BMW. Besonders die schwarze Softlack-Front des Instrumententrägers wirkt billig. Die Bedienung des Nordlichts fällt hingegen leicht, denn trotz vieler Schalter und Tasten erschließt sich deren Bedeutung intuitiv – übersichtlicher wirkt nur noch der BMW-Instrumententräger. Ein weiterer Pluspunkt für den Saab: Sein Innenraum bietet sowohl vorn als auch im Fond die großzügigsten Platzverhältnisse. Den Sieger in diesem Kapitel stellt allerdings Mercedes – neben ausreichend Platz erreicht der CLK einfach das höchste Qualitätsniveau.

KarosserieMax. PunkteSaab 9-3 Cabrio 2.0tBMW 320 Ci CabrioletMercedes CLK 200 K Cabriolet
Raumangebot vorn100656063
Raumangebot hinten100575355
Übersichtlichkeit70444245
Bedienung/ Funktion100869084
Kofferraumvolumen100413546
Variabilität10033
Zuladung/ Anhängelast80302732
Sicherheit150818678
Qualität/ Verarbeitung200165185187
Kapitelbewertung1000569581593
 

Fahrkomfort

Cabriolets sind unvernünftig, im Grunde können sie nichts besser als ihre geschlossenen Pendants. Es steht also rein der Genuss am Offenfahren im Vordergrund, und um dem gerecht zu werden, bedarf es neben einer dynamischen Abstimmung höchsten Fahrkomforts. Letzteren offeriert der Mercedes par excellence. Sehr gut gedämpft und entkoppelt auch von groben Unebenheiten gleitet der CLK selbst über äußerst holprige Straßen. Dank der tiefen Sitzposition nahezu unterhalb der Windschutzscheibe genießen die Frontpassagiere eine fast zugfreie Ausfahrt. Als störend erweist sich die Gurtführung. Zwar wird das Rückhaltesystem angereicht, doch beginnt das Gurtband bei schnellerer Fahrt im Wind zu flattern. Dieses Manko umgehen die Techniker von BMW und Saab, indem sie den Gurt in den Sitz integrieren. Im geschlossenen Saab dringt einzig der kernige Sound des Vierzylinders durch - und das auch nur bei vollem Leistungseinsatz. Weniger geräuschgedämpft geht es im BMW zu. Sowohl der bei hohen Drehzahlen kräftige Klang des Sechszylinders als auch das bei zügiger Fahrt rauschende Cabrioverdeck stören das Komfortempfinden der Insassen. Den Auswirkungen schlechter Wegstrecken sind sie hingegen nicht ausgesetzt, denn auch der BMW verwöhnt seine Passagiere mit einer sehr schluckfreudigen, wenn auch etwas strafferen Fahrwerksabstimmung. Der Saab überzeugt mit hervorragend konturierten Sitzen inklusive aktiver Kopfstützen (SAHR), einem sehr gut gedämmten Verdeck sowie einer sehr schnell ansprechenden und zugfreien Heizungs- und Klimaanlage. Eine bessere Platzierung verhindert sein steifbeiniges Abrollverhalten.

FahrkomfortMax. PunkteSaab 9-3 Cabrio 2.0tBMW 320 Ci CabrioletMercedes CLK 200 K Cabriolet
Sitzkomfort vorn1501109491
Sitzkomfort hinten100454243
Ergonomie150108110113
Innengeräusche50373739
Geräuscheindruck100625860
Klimatisierung50383735
Federung leer200130140142
Federung beladen200131138142
Kapitelbewertung1000661656665
 

Motor und Getriebe

Drei Hersteller, drei Motorenkonzepte und somit drei unterschiedliche Charaktere. BMW setzt auf einen 2,2 Liter Hubraum messenden Sechszylinder-Reihenmotor und erreicht mit dieser Technik die beste Laufruhe im Test. Sehr geschmeidig gibt der Reihensechser seine Leistung kontinuierlich ab und wirkt dabei äußerst kultiviert. Leider erweist er sich als nicht sehr durchzugsstark. Unterstützung findet das Triebwerk in der kurzen Getriebeübersetzung. Soll zügig überholt werden, verlangt der 320 Ci jedoch den Griff zum Schalthebel. Ganz anders der Saab: Sein 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor glänzt mit sehr guter Durchzugskraft bei niedrigen Drehzahlen. Ohne jegliche Verzögerung spricht der mit 0,7 bar aufgeladene und durch zwei Ausgleichswellen beruhigte Saab-Motor spontan auf Gaspedalbefehle an. Entspanntes Gleiten oder spontaner Zwischensprint – das Aggregat überzeugt in Kombination mit dem exakt schaltbaren Fünfgang-Getriebe in allen Bereichen: Es arbeitet laufruhig und glänzt mit dem niedrigsten Verbrauch. Der nur 1,8 Liter große, per Kompressor aufgeladene Mercedes-Motor verbraucht 1,4 Liter mehr Benzin auf 100 Kilometern und wirkt spürbar angestrengter. Seine sanft schaltende Fünfstufen-Automatik überzeugt mit spontanen Schaltvorgängen und passt hervorragend zum offenen Fahrvergnügen.

Motor und GetriebeMax. PunkteSaab 9-3 Cabrio 2.0tBMW 320 Ci CabrioletMercedes CLK 200 K Cabriolet
Beschleunigung150146138131
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150909293
Getriebeabstufung100858586
Kraftentfaltung50282526
Laufkultur100798372
Verbrauch325136130122
Reichweite25201916
Kapitelbewertung1000584572546
 

Fahrdynamik

Traditionell eine Domäne der Weiß-Blauen, zeigt auch diesmal der BMW hohe fahrdynamische Qualitäten. Seine präzise Lenkung und die auch unter extremer Belastung feinfühlig zu dosierende Bremsanlage, die zudem noch für die besten Werte im Test sorgt, sichern ihm den Kapitelsieg. Gewohnt mitteilsam präsentiert sich die Fahrwerksabstimmung des Bayern. Ausgeprägte Wank- oder Nicktendenzen bei der schnellen Hatz durch Wechselkurven sind dem BMW ebenso fremd wie plötzliche Lastwechselreaktionen. Letztere leistet sich der Bayer nur bei Nässe und ausgeschaltetem ESP. Die Fahrwerksabstimmung des Mercedes erlaubt deutlichere Karosseriebewegungen. Wegen der indirekten und um die Mittellage wenig Rückmeldung vermittelnden Lenkung bevorzugt der Fahrer eine eher zurückhaltende Gangart. Den Sprint über den Handlingparcours absolviert der CLK zwar sehr fahrsicher, dafür aber ohne jegliche sportliche Ambition. Sein Terrain ist eher die Landstraße, auf der er souverän und entspannt dahingleitet. Dies liegt zwar auch dem Saab, doch mit seinem spritzigen Turbomotor und einem exakten Einlenkverhalten verführt er zu zügiger Fahrt. Schade nur, dass die direkte Lenkung um die Mittellage zu wenig Rückmeldung bietet. Der 9-3 wirkt auf kurvigem Geläuf dennoch sehr handlich. Überschüssiges Kurventempo baut der offene Nordländer sicher untersteuernd ab und gefällt durch agiles Eindrehen beim Lastwechsel. Die Bremsanlage erweist sich zwar als standfest, schlechtere Werte kosten ihn aber wertvolle Punkte. Somit heißt der Sieger in diesem Kapitel BMW.

FahrdynamikMax. PunkteSaab 9-3 Cabrio 2.0tBMW 320 Ci CabrioletMercedes CLK 200 K Cabriolet
Handling150988785
Slalom100655145
Lenkung100707360
Geradeauslauf50353431
Bremsdosierung30181915
Bremsweg kalt150105127115
Bremsweg warm150105124117
Traktion100384546
Fahrsicherheit150125100105
Wendekreis20141715
Kapitelbewertung1000673677634
 

Umwelt und Kosten

Offenes Fahrvergnügen für vier Personen ist Luxus. Doch auch auf diesem hohen Niveau gilt es, genau zu differenzieren. Obwohl er in der Kategorie AZ-Normausstattung nicht punkten kann, steht der Saab insgesamt als günstigster Testkandidat da. Ebenso verhält es sich bei den Unterhaltsaufwendungen: So ermittelt der ADAC für ihn mit 392 Euro jährlich bei einer Fahrleistung von 20000 Kilometern die preiswertesten Werkstattkosten (Mercedes: 583 Euro, BMW: 420 Euro). Dank günstigster Vollkasko-Klassifizierung stellt der Schwede auch in puncto Versicherung das attraktivste Angebot dar. Mit der höchsten Wertstabilität kann hingegen der Mercedes auftrumpfen. Er verliert nach vier Jahren nur rund 14000 Euro an Wert. Bonus des BMW: Er glänzt mit einer lebenslangen Mobilitätsgarantie. Dieser Vorteil sichert ihm gegenüber der Konkurrenz einen großen Punktevorteil. Dennoch verpasst er den Kapitelsieg - aber nur knapp.

Kosten/UmweltMax. PunkteSaab 9-3 Cabrio 2.0tBMW 320 Ci CabrioletMercedes CLK 200 K Cabriolet
Bewerteter Preis675329323325
Wertverlust50606266
Ausstattung25464648
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung50182416
Werkstattkosten20444440
Steuer10434344
Versicherung40383736
Kraftstoff55333130
Emissionswerte25787878
Kapitelbewertung1000689688683
 

Fazit

Die Überraschung ist gelungen: Das neue Saab Cabriolet setzt sich knapp gegen die starke Konkurrenz aus Deutschland durch. Diesen Erfolg hat es in erster Linie seinem famosen Antrieb zu verdanken. Sehr guter Sitzkomfort und akzeptable Preise sprechen zudem für den Schweden. Der BMW begeistert einmal mehr mit fahrdynamischen Qualitäten, leidet aber unter seinem durchzugsschwachen Sechszylinder. Dem Mercedes mangelt es neben einem harmonischen Motorlauf an einer dynamischen Fahrwerksauslegung - im Komfort ist er allerdings nicht zu schlagen.

Gesamtbewertung

Max. PunkteSaab 9-3 Cabrio 2.0tBMW 320 Ci CabrioletMercedes CLK 200 K Cabriolet
Summe5000317631743121
Platzierung123

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