close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Audi A5

Audi RS 5 Cabriolet 2013 im Test: Bilder und technische Daten Von hart bis zart

Inhalt
  1. SPOrtlerherz: in fünf SeKunden auf teMPO 100
  2. auf wunSCh auCh aKzePtaBler federungSKOMfOrt
  3. nur wenig Platz für Mitfahrer in der zweiten Reihe

Ob sportliches Wildern oder sanftes Cruisen - das neue Audi RS 5 Cabriolet passt sich den Bedürfnissen seines Fahrers perfekt an, erwartet dafür aber auch ein gewisses Maß an Gelassenheit in finanziellen Dingen. Der erste Test

Keine Angst, jetzt kommt nicht der Witz über den Mann, dem der Arzt viel Bewegung an der frischen Luft verordnet und der sich deshalb einen offenen Sportwagen anschafft. So ganz genau würde das neue Audi RS 5 Cabrio: der erste Auftritt in Paris auch nicht zur Therapie passen. Der Neckarsulmer hat mit hochdrehendem V8-Sauger und Allradantrieb zwar fraglos das Zeug zum Leistungssportler - das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten, die der Audi bietet:

Entspanntes Gleiten über die sonnige Landstraße geht genauso wie Cruisen durch die Stadt, wenn sich der Audi RS 5 mit optionaler Highend-Soundanlage von Bang & Olufsen (950 Euro) in eine rollende Open-Air-Bühne verwandelt. Sogar praktische Talente sind vorhanden. Dank serienmäßiger Durchreiche lassen sich in Kofferraum und auf der Rücksitzbank bis zu 750 Liter Fracht für den Urlaub zu zweit verstauen. Und mit dem dick gefütterten Akustik-Verdeck sind auch lange und schnelle Autobahnetappen kein Problem.

 

SPOrtlerherz: in fünf SeKunden auf teMPO 100

Aber eins nach dem anderen. Als Sportler gibt das Cabrio sicher eine sehr gute Figur ab. In fünf Sekunden beschleunigt das V8-Triebwerk die zwei Tonnen schwere Fracht auf Tempo 100. Ab Werk erlauben die Audi-Ingenieure bis zu 250 km/h, wer 1500 Euro extra auf den Tisch legt, kann sogar bis auf 280 Sachen durchstarten. Der Allradantrieb quattro verfügt in seiner jüngsten Ausbaustufe über ein selbstsperrendes Kronenrad-Mittendiffenzial, das die Kraft je nach Bedarf zwischen Vorderund Hinterachse verteilt. Gehen im Normalfall 60 Prozent des Motormoments nach hinten, können es bei besserer Traktion bis zu 85 Prozent sein. An die Vorderachse fließen bis zu 70 Prozent. Wer will, kann das Ganze mit einem Sportdifferenzial an der Hinterachse (950 Euro) weiter verfeinern.

Dann sollte es zur Sicherheit allerdings auch die bissige Karbon-Keramik-Bremsanlage (6000 Euro) unseres Testwagens sein. So ausgestattet lassen sich auf abgesperrter Strecke sehr schnelle Kurvenfahrten mit hoher Querbeschleunigung hinlegen. Dabei können über "Audi drive select“ Lenkung, Doppelkupplungsgetriebe, die Drosselklappen des Motors und der Sound scharf geschaltet werden. Hat man sich für das empfehlenswerte Sportfahrwerk plus mit Dynamic Ride Control (DRC, 1950 Euro) entschieden, gehören auch die Dämpfereinstellungen zu den variablen Größen. In der sportlichsten Einstellung werden dabei Seitenneigung und Aufbaubewegungen der Karosserie wirkungsvoll reduziert.

 

auf wunSCh auCh aKzePtaBler federungSKOMfOrt

Mit DRC lassen sich aber auch noch ganz andere Dinge anstellen, womit wir zum gemütlichen Teil kommen: Das System verfügt über eine Komfort-Einstellung, die dem Audi zwar nicht die ausgleichenden Eigenschaften einer Sänfte, aber doch einen brauchbaren Federungskomfort verschafft. Wer dazu die aufpreisfreien Komfortsitze ordert und auf die straffen Schalensitze (1950 Euro) verzichtet, kann es sich ganz schön bequem machen. Dazu passt auch der Motor, der im Zusammenspiel mit der siebenstufigen S tronic sogar den vom gänsehäutigen Säusel-Blubbern begleiteten Schleichgang beherrscht. Dazu muss der Fahrer aber auch die Souveränität mitbringen, das aufdringliche Heizervolk beim Ampelstart geflissentlich zu ignorieren.

Offenes Cruisen ist übrigens nicht nur im Sommer unproblematisch: Auf Knopfdruck öffnet das Dach in 15 Sekunden - das geht sogar bis Tempo 50 – und schließt sich wieder in 17 Sekunden. Bei normalem Tempo gibt es keine störenden Verwirbelungen, und auch bei Außentemperaturen von null Grad sorgen Klimaanlage und Sitzheizung für einen angenehmen Aufenthalt im Freien. Für die Autobahn sollte man aber Schal und Mütze bereit legen.

 

nur wenig Platz für Mitfahrer in der zweiten Reihe

Zwar ist das Audi A5 Cabriolet offiziell ein Viersitzer, die Mitfahrt in der zweiten Reihe erfordert aber von allen Beteiligten eine Kompromissbereitschaft, die nicht ewig reichen wird: Fußraum ist im Fond quasi nicht vorhanden. Vorn reist man dafür umso besser, Raumgefühl und Platzangebot sind sehr gut. Wie in anderen Audi auch gelingt die Bedienung mühelos, das MMI-System ist weitestgehend unkompliziert, zahlreiche, meist optionale Assistenten sorgen für wohlbehütete Sicherheit. Bei der Verarbeitung bietet auch der im Werk Neckarsulm von der quattro GmbH gefertigte RS 5 die von Audi gewohnten Maßstäbe: edle Materialien, tadellose Passgenauigkeit. Dank einer zusätzlich intensiv versteiften Karosserie knistert und knackt beim Der erste Fahrbericht zum Audi RS 5 Cabrio nichts, sogar nicht beim unbedachten Überfahren eines Schlaglochs. Allerdings ist das Leergewicht unseres Testwagens mit über zwei Tonnen etwas üppig ausgefallen, was sicher auch an der verbauten Vollausstattung liegt. Jedenfalls ist die verbliebene erlaubte Zuladung mit 355 Kilogramm recht mager, was ebenfalls für eine Nutzung als Zweisitzer spricht.

Das Gebotene hat natürlich seinen Preis. Den beziffert Audi mit 88.500 Euro - gut 10.000 Euro mehr als beim gleich starken RS 5 Coupé. Und selbst bei großer Zurückhaltung treiben schon wenige Kreuze in der langen Ausstattungsliste den Endpreis des Cabrios in den sechsstelligen Bereich. Auch Versicherungen und Inspektionen gibt’s nicht geschenkt, den Kraftstoff Super Plus sowieso nicht: Der Testverbrauch von 14,6 Litern auf 100 km ist trotz eines Volllastanteils bei der AUTO ZEITUNG-Normrunde und einem derart potenten Antrieb aber kein Ruhmesblatt. Dafür vermittelt der Audi allerdings das herrliche Gefühl, jederzeit zu können, wenn man nur will. Ohne es immer zu müssen.

FAZIT: Das neue RS 5 Cabriolet mit seinem hochdrehenden V8 ist ein feines Stück Automobiltechnik und bei Bedarf ein rassiger Sportler. Dabei hat Audi aber auch die praktischen Qualitäten eines voll alltagstauglichen Cabrios nicht vernachlässigt. Mit dem RS 5 kann man ohne Probleme in den Urlaub oder jeden Morgen ins Büro fahren - wenn man ihn sich leisten kann.

TECHNIK
 

AUDI RS 5 CABRIOLET
Motor V8-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung
Hubraum 4163 cm³
Leistung 331 kW / 450 PS bei 8250 /min
Max. Drehmoment 430 Nm bei 4000 – 6000 /min
Getriebe 7-Gang, Doppelkupplung
Antrieb permanenter Allradantrieb
Fahrwerk vorn: Fünflenkerachse, Federn, adapt. Dämpfer (Option), Stabi.;
hinten: Mehrfachlenkerachse, Federn, adapt. Dämpfer (Option), Stabi.; ESC (ESP)
Bremsen rundum:
Karbon-Keramik-Scheiben (Option);
ABS, Bremsassistent
Bereifung 275/30 ZR 20; Pirelli P Zero R01
Felgen 9 x 20
L/B/H 4649 / 1860 / 1380 mm
Radstand 2751 mm
Leergewicht 2005 kg
Zuladung 355 kg
Anhängelast, gebr. / ungebr. 1900 / 750 kg
Kofferraumvolumen¹ 320/380 l
Abgasnorm Euro 5
Typklassen HP 19 / VK 28 / TK 30
MESSWERTE
 
0 - 100 km/h 5,0 s
Höchstgeschwindigkeit² 280 km/h
Bremsweg 100-0 km/h kalt/warm 34,2 m/ 33,8 m
Test-Verbrauch 14,6 l SP/100 km
EU-Verbrauch² 10,7 l SP/100 km
CO2-Ausstoß² 249 g/km
KOSTEN  
Grundpreis 88.500 €, Karbon-Keramik-Bremse 6000 €
¹ bei geöffnetem/geschlossenem Dach; ² Werksangaben

Klaus Uckrow

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.