Audi A4 Avant TFSI/TDI/g-tron: Test Der Audi A4 g-tron ist eine starke Alternative
Im Fall des Audi A4 Avant fallen die Unterschiede zwischen TFSI, TDI und g-tron in fast allen Kategorien verhältnismäßig gering aus.
Der Audi A4 Avant g-tron liegt mit einem Anschaffungspreis von 42.660 Euro ziemlich genau zwischen dem TFSI und dem TDI im Test. So kostet der A4 Avant Diesel mit 190 PS mindestens 44.000 Euro, der ebenfalls 190 PS starke Benziner in der aerodynamisch optimierten "ultra"-Ausführung (unter anderem mit Sportfahrwerk für eine geringere Bodenfreiheit und aktiven Kühlergrillklappen) ist für 40.950 Euro zu haben. Die Preise gelten bei allen drei Modellen für die Kombination aus Vorderradantrieb und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Als kleine Einschränkung muss an dieser Stelle allerdings gesagt werden, dass der erdgasgetriebene A4 Avant g-tron voraussichtlich erst ab dem dritten Quartal 2018 wieder bestellt werden kann. Die im Heckbereich untergebrachte Kombination aus 19 Kilogramm fassenden Gastank und 25-Liter-Benzintank schränkt das Kofferraumvolumen des A4 Avant g-tron zwar ein, doch mit 415 bis 1415 Litern statt der ansonsten gebotenen 505 bis 1510 Liter stehen immer noch reichlich Transportkapazitäten zur Verfügung. Mit einer zulässigen Anhängelast von 750 (ungebremst) respektive 1500 Kilogramm (gebremst) darf der Erdgas-A4 zudem exakt so viel an die optionale Anhängerkupplung (970 Euro) nehmen wie die Variante mit Benzinmotor in diesem Vergleich. Der A4 TDI kann maximal sogar 1,7 Tonnen ziehen. Mit ihren je 190 PS verfügen der Benziner und der Diesel über einen Leistungsvorsprung von 20 Pferdestärken auf den für den Erdgasbetrieb umgerüsteten 2.0 TFSI.
Die g-tron-Technik im Video erklärt:
Audi A4 Avant TFSI, TDI & g-tron im Test
Deutlicher fallen die Unterschiede beim maximalen Drehmoment aus. Hier bildet der g-tron mit 270 Newtonmetern ebenfalls das Schlusslicht, der Benziner wuchtet bis zu 320 Newtonmeter, der TDI sogar 400 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Entsprechend druckvoll geht der Selbstzünder zu Werke und sorgt vor allem bei Überlandfahrten für eine Souveränität der Fortbewegung, wie sie die beiden anderen nicht bieten können. Beim Erdgas-Audi stört zudem das unharmonische Zusammenspiel von Motor, Start-Stopp-Automatik und Doppelkupplungsgetriebe. Beim Anfahren sollte jedenfalls immer ein wenig Extrazeit mit eingerechnet werden, bis der Tritt aufs Gaspedal tatsächlich in Vortrieb umgesetzt wird. Trotz seines Leistungsdefizit kann sich der A4 Avant g-tron bei der Beschleunigungsmessung aber recht gut in Szene setzen. Mit 8,4 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h fehlen der Erdgasvariante jeweils weniger als eine Sekunde auf die beiden Kontrahenten. Diese Differenz dürfte sich in den allermeisten Situationen des automobilen Alltags ebenso wenig auswirken wie die mit 221 km/h um zehn (Diesel) beziehungsweise 17 km/h (Benziner) niedrigere Höchstgeschwindigkeit. Spürbar sind hingegen die Unterschiede beim Verbrauch. So belastet der A4 g-tron mit einem ermittelten Gaskonsum von 5,7 Kilogramm pro 100 Kilometer das Treibstoffbudget bei einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern nur mit knapp über 1000 Euro. Der 19-Kilogramm-Gasvorrat ermöglicht eine Reichweite von 333 Kilometern, danach schaltet das System automatisch auf den Benzinvorrat im 25-Liter-Tank um. Unter Berücksichtigung des prognostizierten Wertverlusts hat der g-tron dank der niedrigeren Unterhaltskosten den höheren Kaufpreis gegenüber dem Benziner nach knapp zwei Jahren amortisiert.
Technische Daten Audi A4 Avant TFSI, TDI & g-tron
Als Fahrer eines Audi A4 Avant g-tron muss man gegenüber den leistungsmäßig vergleichbaren Modellen der Baureihe bei Agilität und Ladevolumen nur geringfügige Nachteile in Kauf nehmen. Dazu kommt das gute Gefühl, den höheren Kaufpreis gegenüber dem Benziner nach weniger als zwei Jahren wieder hereingeholt zu haben. Im Vergleich zum Diesel fährt der Erdgas-Audi bereits vom ersten Kilometer an im Plus. Wer eine ausreichende Anzahl an CNG-Tankstellen entlang seiner Fahrstrecken hat, sollte deshalb über den g-tron ernsthaft nachdenken.