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Geht auch ganz einfach:

Audi A4 1.8 TFSI und Mercedes C 200 BlueEFFICIENCY im Test Audi A4 1.8 TFSI | Mercedes C 200 BlueEFFICIENCY

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Stufenhecklimousinen sind altbacken? Von wegen! Der renovierte Audi A4 und die aktuelle Mercedes C-Klasse beweisen das Gegenteil

Mag ja sein, dass der Zeitgeist SUV- und Crossover-Konzepte für die angesagteren Autos hält, doch ungeachtet aller Modetrends zählen der Audi A4 und die Mercedes C-Klasse unverändert zu den Topsellern.

Damit das auch in Zukunft so bleibt, setzen beide Kontrahenten auf innovative Antriebs- sowie Sicherheitstechnik und betonen ihre Sportlichkeit. Im Test: die Turbo-Benziner C 200 BlueEFFICIENCY und A4 1.8 TFSI – der Audi wurde gerade komplett überarbeitet.

 

Karosserie

Dass sich beide Limousinen zu freudvoller Fortbewegung berufen fühlen, bekundet die nachgeschärfte Optik. Der Benz blinzelt nun schon seit einem Jahr aus verschmitzt geformten Scheinwerfer-Augen und betont im getesteten Avantgarde-Trimm seine dynamischen Ansprüche mit wuchtigen Stoßfängern und dem sonst coupétypischen Plaketten-Grill ohne freistehenden Stern.

Der renovierte Audi zeigt ebenfalls markantere Linien und Details an der Front: Seine Scheinwerfer erscheinen angriffslustig verengt, die Haube wölbt sich nun bulliger, und der selbstbewusste Singleframe-Grill trägt fortan dynamisch angeschrägte Ecken. Ob’s gefällt? Wir halten uns aber lieber an die sachlichen Argumente.

Der Mercedes C 200 BlueEFFICIENCY bietet neben der routiniert gefertigten, übersichtlichen Karosserie eine um 300 Kilogramm höhere Anhängelast, was für viele Caravan-Urlauber ein gewichtiges Argument ist. Zudem sammelt er bei der Begutachtung der verfügbaren Sicherheitsfeatures mehr Punkte, weil er die Berganfahrhilfe sowie Sensoren für Licht und Scheibenwischer serienmäßig mitbringt und gegen Aufpreis mit Presafe-Sensorik und integrierten Kindersitzen besticht. Allerdings fallen die Zuzahlungen stellenweise sehr hoch aus.

Den reklamierten technischen Vorsprung der Marke dokumentiert der Audi ebenfalls mit einer Fülle von Assistenzsystemen – bis hin zur autonom eingeleiteten Vollverzögerung (braking guard), die in letzter Konsequenz die Folgen einer unvermeidbaren Kollision mildern soll. Überdies dürfen sich die Insassen des Audi am spürbar luftigeren Innenraum erfreuen, der zudem noch ein Quäntchen feiner und detailverliebter ausgeführt ist. Während es vorn hauptsächlich mehr Ellenbogenfreiheit gibt, überzeugt im Fond der merklich großzügigere Knieraum. Das Gepäckabteil ist indes nur marginal größer und lässt sich hier wie dort mittels optional umklappbarer Rücksitzlehnen erweitern.

KarosserieMax. PunkteAudi A4 1.8 TFSIMercedes C 200 BlueEFFICIENCY
Raumangebot vorn1007975
Raumangebot hinten1006962
Übersichtlichkeit704142
Bedienung/ Funktion1008584
Kofferraumvolumen1003938
Variabilität1001313
Zuladung/ Anhängelast803437
Sicherheit15093113
Qualität/ Verarbeitung200185183
Kapitelbewertung1000638647
 

Fahrkomfort

Hinzu kommt, dass der Audi im Fond eine bequemer ausgeformte Bank offeriert, die nicht nur eine entspanntere Haltung erlaubt, sondern auch mehr Auflagefläche für die Schenkel bietet. Die im Testwagen verbauten Sportsitze des Audi A4 verbinden ferner Seitenhalt und Komfort sehr überzeugend, während die optionalen Multikontur-Sitze im Mercedes spürbar schmaler geschnitten sind und weniger Halt geben.

Der Mercedes revanchiert sich dafür mit einer sensibleren Federung. Die Vorderachse ist nicht so stößig wie die des Audi, und selbst bei voller Zuladung geht die C-Klasse nicht in die Knie. Ganz im Gegenteil: Das Ansprechverhalten der variablen, aber nicht manuell beeinflussbaren Dämpfer verbessert sich sogar noch.

Der mit einem optionalen Sportfahrwerk ausgerüstete Audi A4 1.8 TSFI wirkt hingegen bei erhöhter Zuladung noch eine Spur steifbeiniger. Sein Motor klingt zwar etwas knurrig, erzeugt jedoch einen etwas niedrigeren messbaren Geräuschpegel als der ebenfalls mustergültig leise laufende Vierzylinder im Benz, der bei steigendem Tempo präsenter tönt. Hier kommt natürlich auch die drehzahlsenkende, lange Übersetzung des Sechsgang-Getriebes im A4 zum Tragen.

FahrkomfortMax. PunkteAudi A4 1.8 TFSIMercedes C 200 BlueEFFICIENCY
Sitzkomfort vorn150110104
Sitzkomfort hinten1007062
Ergonomie150126123
Innengeräusche503634
Geräuscheindruck1007370
Klimatisierung504241
Federung leer200137143
Federung beladen200134145
Kapitelbewertung1000728722
 

Motor und Getriebe

130 km/h im Sechsten entsprechen lediglich 2350 Umdrehungen, und der Dritte reicht im Audi von knapp 30 bis 196 km/h. Dank dieser Auslegung kann der TFSI, der neuerdings über eine Benzindirekt- (wird bevorzugt bei Volllast genutzt) und eine Saugrohreinspritzung (Teillastbetrieb) verfügt, seine hohe Leistung bei niedrigen Drehzahlen ausspielen. Schon bei 3800 Touren liegen 170 PS an, die bis 6200 Umdrehungen erhalten bleiben. Das maximale Drehmoment von 320 Nm fällt sogar schon ab 1400 (bis 3700) Touren an. Werte, von denen manche Diesel nur träumen können. Es lohnt sich also, die Schalthinweise des Bordcomputers im Auge zu behalten und mit erlernten Gangwechsel-Gewohnheiten zu brechen. Dennoch liegt der Audi im Test mit durchschnittlich 8,3 Litern pro 100 km deutlich über dem Prospektwert von 5,7 Litern.

Angesichts der munteren Fahrleistungen sind aber 8,3 Liter – und 8,4 Liter im Fall des C 200 – völlig akzeptabel. Der Vierzylinder im Mercedes C 200 BlueEFFICIENCY, ebenfalls nur 1,8 Liter groß, turbogeladen und mit Benzin-Direkteinspritzung ausgerüstet, leistet sogar 184 PS, die bei 5250 Umdrehungen anliegen. In Kombination mit dem kürzer gestuften Getriebe spurtet der Hecktriebler erwartungsgemäß noch hurtiger los. Mit maximal 270 Nm, die von 1800 bis 4600 Touren anliegen, zieht er aber weniger souverän aus dem Drehzahlkeller an. Dafür hängt er spontaner am Gas.

Motor und GetriebeMax. PunkteAudi A4 1.8 TFSIMercedes C 200 BlueEFFICIENCY
Beschleunigung150115117
Elastizität1007778
Höchstgeschwindigkeit1507581
Getriebeabstufung1008682
Kraftentfaltung503732
Laufkultur1006565
Verbrauch325224222
Reichweite251414
Kapitelbewertung1000693691
 

Fahrdynamik

Auch auf der Teststrecke brilliert der Mercedes C 200 BlueEFFICIENCY als das agilere und zugleich stabilere Auto. Die hydraulische Servolenkung des C 200 setzt Kursänderungen direkt und exakt um, ohne Hektik zu verbreiten. Selbst extreme Fahrsituationen bringen den Daimler nicht aus der Ruhe. Und der unbeirrbar stabile Geradeauslauf wirkt besonders auf eiligen Autobahnetappen vertrauensbildend. Zu den Vorzügen des Hecktrieblers zählen ferner der kleinere Wendekreis und die bessere Traktion.

Der Audi hingegen zerrt trotz der bis Tempo 100 wirksamen elektronischen Differenzialsperre – sie funktioniert über Bremseingriff – spürbar am Lenkrad und neigt leichter zum Durchdrehen. Ein prinzipbedingter Nachteil des Fronttrieblers. Die neue elektro-mechanisch unterstützte Servolenkung vermittelt zwar ein sehr direktes Lenkgefühl, spricht jedoch nervös auf Lenkimpulse an. Darunter leidet vor allem der Geradeauslauf empfindlich, ohne dass sich bei engagierter Kurvenfahrt ein echter Vorteil erkennen ließe.

Im Slalomtest etwa wedelt der Mercedes lässiger und dennoch flotter um die Hütchen. Doch auch der Audi A4 1.8 TSFI ist sicher unterwegs, und seine Bremse packt im Notfall sogar noch kräftiger zu als die zuverlässig starken Stopper des Mercedes C 200.

FahrdynamikMax. PunkteAudi A4 1.8 TFSIMercedes C 200 BlueEFFICIENCY
Handling1507779
Slalom1006466
Lenkung1006874
Geradeauslauf503743
Bremsdosierung301818
Bremsweg kalt1509285
Bremsweg warm1509794
Traktion1004048
Fahrsicherheit150125130
Wendekreis20915
Kapitelbewertung1000627652
 

Umwelt und Kosten

Beide Rivalen zählen sich zum Premium-Segment, was einerseits eine gehobene Produktsubstanz verheißt, andererseits aber auch teure Preise rechtfertigen soll. Weil der Audi im direkten Vergleich mit dem C 200 in fast allen Kostenpunkten günstiger abschneidet, erweist er sich als das preiswertere Fahrzeug – und entscheidet damit dieses Kapitel sowie auch den Vergleichstest für sich.

Kosten/UmweltMax. PunkteAudi A4 1.8 TFSIMercedes C 200 BlueEFFICIENCY
Bewerteter Preis675182163
Wertverlust502017
Ausstattung251716
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502827
Werkstattkosten201614
Steuer1099
Versicherung403130
Kraftstoff553736
Emissionswerte258785
Kapitelbewertung1000427397
 

Fazit

Die aktuelle Modellpflege hat dem Audi A4 sichtlich gutgetan: Die Optik wirkt frischer, und der Bestseller aus Ingolstadt schiebt sich dank der besseren Kostenbilanz und des modernen Antriebs am Mercedes C 200 BlueEFFICIENCY vorbei an die Spitze. Damit knackt der Audi einen seiner härtesten Rivalen, der sich als rundum harmonisches und bis ins Detail ausgereiftes Auto präsentiert. Zudem bietet der Stuttgarter den besseren Federungskomfort.

Gesamtbewertung

Max. PunkteAudi A4 1.8 TFSIMercedes C 200 BlueEFFICIENCY
Summe500031133109
Platzierung12

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