Was braucht ein betörend schönes Alfa-Design noch? Richtig, einen fauchenden V6 mit richtig Wumms. Ob der per Photoshop gezeichnete Alfa Romeo Tonale QV je Realität wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Lasst uns gemeinsam träumen!
"Alfa Romeo Tonale Quadrifoglio Verde", man kann es vor dem geistigen Ohr geradezu hören, wie italienische Alfisti den Namen von der Zunge rollen lassen. Und einmal mehr müssen wir anerkennen, dass Alfas – neben dem Klang des Modellnamens – selbst als SUV diesen gewissen Hüftschwung haben, wie er teutonischen Autos zu gerne abgeht. Was dem jüngst vorgestellten Stelvio-Bruder mit (teilweise elektrifizierten Vierzylindern) aber eindeutig fehlt, ist das emotionale Pendant unter der Haube. Die Rede ist natürlich vom 2,9 Liter großen V6 (F154) mit 510 PS (375 kW) und 600 Newtonmeter Drehmoment, wie er zum Beispiel in Giulia und Stelvio QV zum Einsatz kommt. Die Freude am Aggregat steigert sich weiter, darf es bis jenseits der 6500 drehen und dabei seinen unvergleichlichen Klang entfalten. Ja, genau so müsste der Alfa Romeo Tonale QV seinen potenziellen Konkurrenten Mercedes-AMG GLA 45 S mit 421, dem Audi RS Q3 mit 400 und dem kommenden X1 M35i mit 306 PS entgegentreten. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Alfa Romeo Stelvio QV Facelift (2020) im Video:
Illustration zeigt Alfa Romeo Tonale QV
Doch weg von italienischer Leichtigkeit zu deutscher Ernsthaftigkeit: Wie wahrscheinlich ist der Alfa Romeo Tonale QV überhaupt? Die Konkurrenz zeigt, dass hochmotorisierte Kompakt-SUV sehr wohl ihren Markt haben. Sie zeigt allerdings auch, dass in den allermeisten Fällen – den fünfzylindrigen Audi einmal ausgeklammert – eben keine großvolumigen Motoren, sondern 2,0-Liter-Vierzylinder die Quellen aller Fahrfreude sind. Wohl hauptsächlich aus Effizenz-, Kosten- und Emissionsgründen. Ebensolche Motoren hat Alfa tatsächlich im Regal, den 200 oder 280 PS starken Vierzylinder, wie er beispielsweise in der Giulia zum Einsatz kommt. Allerdings ist er keinen Deut stärker als der im Tonale angebotene Plug-in-Hybrid aus 1,3-Liter-Vierzylinder und E-Antrieb mit 275 PS (202 kW) Systemleistung. Bliebe der Griff in den Stellantis-Baukasten, der bei der Kombination aus 1,6-Liter-Vierzylinder und Elektromotor bis zu 360 PS (265 kW) Leistung ermöglicht – wie etwa im Peugeot 508 PSE. Ob der Antrieb zur sogenannten SCCS-Plattform von Jeep – auf ihr baut der Tonale auf – passt? Unklar. "Mamma mia", Alfa Romeo Tonale QV, doch wohl nur ein Traum.
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Mit einfachen wie stimmigen Linien, tiefen Rottönen und dem vierblättrigen Kleeblatt als Logo vermag Alfa eine Stimmung zu erzeugen, die ihresgleichen sucht. So richtig vollendet wird sie aber nur mit dem Klang eines Sechszylinders. Ein Motor, sehen wir der Realität ins Auge, der dem Tonale wohl verwehrt bleibt.