Der Name des einzigen spanischen Automobilherstellers Seat ist – ähnlich wie bei einem italienischen Konkurrenten – ein Akronym. Bilden dort die Anfangsbuchstaben der "Fabbrica Italiana Automobili Torino" den Begriff Fiat, so steht die Kurzform Seat für "Sociedad Española de Automóviles de Turismo". Und der Fiat-Konzern war es auch, der bei der Gründung der spanischen Marke im Mai 1950 einen – wenngleich kleinen – Anteil der Aktien hielt, während der Staat größter Eigentümer wurde. Das erste Modell war der Seat 1400, ein Lizenzprodukt auf Basis des Fiat 1400. Es folgten weitere Fiat-Derivate wie Seat Fura (127), Marbella (Panda) oder Ronda (Ritmo). Das erste eigenständig entwickelte Modell war der 1984 vorgestellte Ibiza, der noch heute im Modellportfolio zu finden ist. Heute reicht sie vom genannten Seat Ibiza (Kleinwagen) über Seat Leon (Kompaktklasse) bis hin zu den SUV-Modellen Seat Arona, Seat Ateca und Seat Tarraco. Der Van Seat Alhambra ist ein Auslaufmodell. Auch der Seat Mii electric hat keinen Nachfolger erhalten.
Die spanische VW-Tochter Seat
1982 begann die Kooperation von Seat S.A. mit dem Volkswagen-Konzern, die sich schrittweise zu einer vollständigen Übernahme entwickelte. Heute hat die spanische Marke auf dem deutschen Markt die jüngste Kundschaft aller Marken des VW-Konzerns. Neueste Entwicklung ist die Ausgliederung der PS-starken Cupra-Modelle – Cupra steht für Cup Racing – zu einem eigenen Hersteller. Somit firmieren Modelle wie der Seat Leon als dynamisches Topmodell unter dem Modellnamen Cupra Leon. Auch der ursprünglich als Seat angedachte el-Born kam als Cupra Born auf den Markt. Wichtigste Produktionsstätte von Seat, ist das nahe Barcelona gelegene Stammwerk in Martorell (Katalonien) – eine der größten Autofabriken der Welt, in der auch Fahrzeuge anderer Konzernmarken gebaut werden. Auch Seat lässt im Verbund fertigen, unter anderem weil sämtliche Seat technisch auf den Technik-Baukästen der Konzernmutter VW basieren.