Wirtschaft: BMW-Überblick zu Produktion und Absatz weltweit Die Weiss-Blaue Welt
Egal ob Absatz oder Gewinn: BMW fährt weltweit auf der Überholspur. Produktion und Verkaufszahlen des Erfolgskonzerns auf einen Blick
Die Amerikaner sprechen von ihren BMW sportlich-lässig als „Bimmer“, die Chinesen nennen sie ehrfürchtig „bao-ma“ (kostbares Pferd). Die Marke aus Bayern hat in den letzten Jahrzehnten Kunden in aller Welt gewonnen. Kein Wunder, setzte BMW schon früh auf die Erschließung und Eroberung neuer Premiummärkte. „Wir kämpfen um jeden Kunden“, fasst BMW-Chef Norbert Reithofer Ausdauer und Hartnäckigkeit seiner internationalen Mannschaft zusammen.
Wirtschaft: BMW und die weiß-blaue Welt
So ist China heute der größte Einzelmarkt der Weiß-Blauen: Im ersten Halbjahr konnte die BMW Group über 225.000 Autos im Reich der Mitte verkaufen – rund 1,7 Mal so viele wie im heimatlichen Deutschland. Und die Chinesen haben von den „kostbaren Pferden“ nicht genug: Die Verkäufe stiegen im Vergleich zum Vorjahr um satte 23,1 Prozent. Dagegen wirkt selbst der wieder boomende US-Markt mit 5,1 Prozent Wachstum klein. Auch außerhalb Chinas ist Asien ein gutes Pflaster für die Bayern: Die Verkäufe legten im ersten Halbjahr auf fast 100.000 Autos zu. Da wundert es nicht, dass BMW in Südostasien ganze vier Montagewerke unterhält. Die in Bausätzen aus Deutschland oder den USA angelieferten Fahrzeuge werden dort für den lokalen Markt montiert.
Insgesamt setzte der BMW-Konzern im ersten Halbjahr 2014 weltweit mehr als eine Million Autos ab – ein neuer Rekord. Das vom Vorstandsvorsitzenden Reithofer vorgegebene Ziel, 2016 über zwei Millionen Einheiten zu verkaufen, scheint schon in diesem Jahr zu gelingen. Noch entfallen rund ein Drittel aller weltweiten Auslieferungen auf den BMW 3er, doch speziell die X-Modelle holen auf: So verbuchte das vor allem in den USA beliebte SUV X5 im ersten Halbjahr ein Plus von 29,7 Prozent.
Das unglaubliche Wachstum von BMW zeigt sich auch darin, dass der Konzern 2003 für eine Million Verkäufe nicht ein halbes, sondern ein volles Jahr brauchte. Zwei Jahre später lösten die Münchner schließlich Mercedes als erfolgreichsten Premiumhersteller der Welt ab. Eine Spitzenposition, die BMW seither verteidigen konnte. Wirtschaftlich läuft es ebenfalls: Der Umsatz des Konzerns verdoppelte sich seit 2000 von 37,2 auf 76,1 Milliarden Euro. Davon blieb im Vorjahr ein satter Gewinn vor Steuern von 7,9 Milliarden Euro übrig. Auch hier liegt BMW deutlich vor Audi und Mercedes.
Doch BMW-Chef Reithofer möchte diesen Wert 2014 noch einmal deutlich verbessern. Gleichzeitig will er mit der Marke weiter wachsen. Dafür bauen die Münchner die Produktionskapazitäten auf der ganzen Welt stetig aus. So wird das US-Werk in Spartanburg für über 730 Millionen Euro vergrößert. Ab Ende 2016 ist dort eine Jahresproduktion von 450.000 Fahrzeugen geplant.
Und in diesem Herbst nimmt die neue Fabrik im brasilianischen Araquari ihre Arbeit auf. Trotz aktueller Schwierigkeiten gilt das Land am Zuckerhut weiterhin als Zukunftsmarkt. Die dritte Großbaustelle wird BMW schließlich in Mexiko eröffnen: In der Nähe von San Luis Potosi soll bis 2019 ein Werk mit einer jährlichen Kapazität von 150.000 Einheiten für den amerikanischen Markt entstehen. Übrigens: Die mexikanischen Kunden nennen ihre weiß-blauen Erwerbungen „Be-eme-dobleu“.
Markus Bach