VW Virtus Cabrio (2024): Einzelstück
Offenes Einzelstück für Lula
Viertürige Cabrios sind eine Seltenheit. Dieses von der brasilianischen VW-Tochter gefertigte Exemplar wird sogar ein Unikat bleiben: Es hat dem Präsidenten Lula da Silva nur zu einer einzigen Werkbesichtigung gedient.
Viertürige Cabriolets, in denen man hinten stehen kann, sind normalerweise gekrönten Häuptern oder dem Papst vorbehalten. Jetzt kommt aber auch der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, im Volksmund kurz Lula, in den Genuss eines solchen Vehikels. Um die Modernisierung des VW-Werks in Sao Bernardo do Campo, einer Vorstadt von São Paulo, gebührend zu feiern, rückten die VW-Mitarbeiter:innen dort der Kompaktlimousine Virtus mit der Blechschere zu Leibe. Das in Azul Biscay-Blau gehaltene Ergebnis ähnelt einem Polo mit Stufenheck, dem das Dach abhandengekommen ist. Falls der 78-jährige Arbeiterführer stehen möchte, kann er sich an einem zwischen den Sitzreihen montierten Bügel festhalten, der zugleich die Karosserie versteifen soll. Technisch gibt sich der offene Virtus bürgernah. Über eine Sechsstufen-Automatik lässt der unveränderte 1,4-l-Motor 150 PS (110 kW) auf die Vorderräder los. Landestypisch verbrennt der Vierzylinder auch Ethanol, das aus Zuckerrohr aus lokalem Anbau gewonnen wird. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
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VW Virtus Cabrio: Keine Chance auf Serienfertigung
Das Offenlegungsprozedere hat in Brasilien Tradition. Seit 1959 ist der Virtus schon das fünfte Serienmodell, das von der VW-Tochter exklusiv für den Staatschef enthauptet wird. Dennoch ist eine künftige Serienproduktion ausgeschlossen und das 4,56 m lange Cabriolet verfügt nicht einmal über ein Verdeck. Überhaupt ist der VW-Produktplan derzeit nicht offen für Offenes: Nach dem Auslaufen von Eos und Golf Cabrio ist auch die Open Air-Version des T-Roc dem Ende geweiht. Ab 2025 bereitet VW der glorreichen Geschichte seiner offenen Autos somit ein Ende. Das Käfer Cabrio und die frischluftfreudigen Varianten von Karmann Ghia, Beetle und Golf bleiben – zumindest vorerst – ohne Nachkommen.