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Geht auch ganz einfach:

VW Taigun Pickup: Kuriose Kreation auf Polo-Basis

Indischer Paradiesvogel von VW

Markus Henrichs Produkttest-Redakteur

Einen wie ihn gibts nur einmal: Stollenschlappen, windschiefe Proportionen und der wohl längste Hecküberhang der Welt. Es geht ums VW-Studierendenprojekt "Pickup Truck" aus Indien. Wir haben uns den Pritschen-Paradiesvogel genauer angesehen!

Bei Volkswagen gehört es zum guten Ton, dass die hauseigenen Azubis einmal im Jahr ihrem Ideen- und Tatendrang freien Lauf lassen dürfen. Die Ergebnisse des Brainstormings der Abteilung "Jugend forscht" sind meist recht spektakulär. So wie der VW ID. Buzz Green, der unlängst in Zusammenarbeit von Azubis der Volkswagen Group Retail Deutschland mit Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover entstanden ist. Ihren Weg in die Serie finden diese Fahrzeuge leider so gut wie nie.

Doch nicht nur im Stammwerk Wolfsburg (Warum die Pläne zu Werkserweiterung vorerst gestoppt wurden, hier) und an den anderen deutschen Standorten dürfen sich junge Leute bei Volkswagen im Zuge von Nachwuchsprojekten gedanklich austoben. Auch in Indien können angehende Entwickler:innen, in diesem Falle Studierende aus dem Fach Mechatronik, unter Anleitung von VW- und Skoda-Teams zeigen, was sie auf dem Kasten haben, wenn die Fantasie keine Kostenbremse und konzernstrategischen Überlegungen kennt. Ergebnis der neunmonatigen Entwicklungsarbeit ist ein echtes Unikat: Der "Pickup Truck India". Man könnte auch sagen: Der Pick-up mit dem wohl längsten hinteren Überhang der Welt.
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Der VW Amarok (2022) im Fahrbericht (Video):

 
 

Kurioser VW-Pick-up: Kreuzung zweier Exoten-Kleinwagen auf VW-Polo-Basis

Das Outfit des "VW Taigun Pickup" ist einzig, nicht artig, für deutsche Augen aber auch durchaus gewöhnungsbedürftig: Für den unkonventionell geformten, kleinformatigen Lastenesel "kreuzten" die Studierenden das kleinformatige VW-SUV Taigun mit einem weiteren, hierzulande wohl noch weniger bekannten Modell der Marke: mit dem Heck, das augenscheinlich von der kleinen Stufenhecklimousine VW Virtus abgeleitet wurde. Diese wird von VW in Brasilien und anderen Schwellenländern wie Indien auf Basis des VW Polo VI gefertigt und vermarktet. In Indien ist er nach VW-Angaben die meistverkaufteste Limousine. Beide Modelle, die in dem Pick-up-Projekt verschmolzen sind, bauen auf der lokalen Variante des konzerneigenen Modularen Querbaukastens auf, auch bekannt als MQB A0 IN.

Die Karosserie-Grundstruktur des Taigun blieb für die studentische Eigenkreation fast in Gänze erhalten. Allerdings kommt diese ohne Heckklappe aus. Das deutlich verlängerte Virtus-Heck schafft Proportionen, die, zumindest für europäische Augen, gewöhnungsbedürftig daherkommen. Und das hat Gründe: Um die Kosten in Grenzen zu halten, wurde es den Projektbeteiligten ins Lastenheft geschrieben, dass sie so viele lokal erhältliche Komponenten wie möglich verwenden sollten. Zudem wurden verschiedene Teile nach Auskunft von VW India eigens für das Projekt im 3D-Druckverfahren gefertigt.

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Das Endergebnis mutet robust bis rustikal an, wie sich das für einen waschechten Pick-up, der auf Schlechtwege-Strecken eines Schwellenlands wie Indien zu Hause ist, gehört: Längere Federwege, überproportional große Räder mit Offroadstollen und breite Radläufe betonen den robusten Charakter des Viertürers. Ein LED-Lichtbalken (wie man LED-Beleuchtung am Pkw nachrüstet, hier) auf der vorderen Dachpartie sorgt für gute Ausleuchtung der Straße. Er weist dem fantasievoll gefertigten "VW Taigun Pickup" den Weg, der es vermutlich nie in die Serienfertigung und auf den europäischen Markt schaffen wird. Schade eigentlich! Denn ein bisschen weniger Stromlinienförmigkeit täte dem Modell-Einerlei auf deutschen Straßen wahrscheinlich ganz gut.

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