VW ändert seine Designlinie radikal
Das plant VW-Chefdesigner Mindt
VW-Chefdesigner Mindt plant, die Gestaltung der Volkswagen-Modelle deutlich zu verändern. Einen wichtigen Fingerzeig gab da die im Frühjahr 2023 vorgestellte ID.2 All-Studie. Auch die Gründe für den Bruch in der Designlinie sind bemerkenswert.
VW plant deutliche Änderung seines Designs
Die Studie VW ID.2 All, präsentiert im Frühjahr 2023, gab bereits einen Vorgeschmack: Volkswagen plant eine für Markenverhältnisse radikale Designkorrektur. Das lässt sich aus der Gestaltung des elektrischen Kleinwagens ableiten. Tatsächlich hat der im Februar 2023 angetretene neue VW-Chefdesigner Andreas Mindt im Gespräch mit Motortrend bestätigt: Die bisherigen ID.-Modelle seien für sogenannte Early Adopter, also Menschen, die bei neuer Technik aufgeschlossen vorweggehen, entsprechend gestaltet worden. Aber die Zeiten haben sich laut Mindt geändert: "Elektrofahrzeuge machen mittlerweile 15 Prozent des globalen Marktes und mehr als 50 Prozent des Marktes in China aus. Dies ist kein Early-Adopter-Geschäft mehr".
Deshalb dürfte das (E-)Autodesign wieder rationaler werden. "Man muss die Leute nicht überzeugen", sagt er über die Entwicklung eines Elektrofahrzeugs. "Man muss es einfach gut machen, passend, und es wird funktionieren." Als Beweis für seine These führt er den unter seine Ägide entwickelten VW ID.2 All an: "Es sieht nicht aus wie ein Elektroauto. Und das ist der Schlüssel zu seiner Attraktivität." Daraus leitet er einen Designanspruch für das gesamte Portfolio ab: eine breitere Spur, konventionelle Proportionen bei Fronthaube und Windschutzscheibe sowie hochwertigere Innenräume. Die Autos müssten teurer aussehen und sich teurer anfühlen, als sie es sind. "Ist das Auto besser, als man es erwartet, fängt man an, es zu lieben. Unser Ziel ist es, die Marke der Liebe zu sein." Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der VW ID.2 All (2023) im Video:
Es sind bemerkenswerte Töne, die der neue VW-Chefdesigner Mindt im Gespräch mit Motortrend anschlägt. Und für langjährige VW-Fans dürften sie wie Musik in den Ohren klingen. Allerdings gehört zur Wahrheit dazu, dass auch Faktoren wie die zuletzt nachlassende Innenraumqualität, die zahlreichen, medienwirksamen Software-Probleme und der (zu?) radikale Umschwung auf E-Autos abgeschreckt haben dürften.