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Geht auch ganz einfach:

VW VR6-Motor (1991): Golf, PS & Historie

Das Raumwunder VR6

Tim Neumann Redakteur

Im Jahr 1991 debütierte ein Motor, der nicht nur Passat und Golf Beine machen sollte, sondern dem gesamten Konzern eine unerwartete Dynamik verlieh: der VR6. Wir blicken zurück auf die Historie eines Aggregats, das mit 174 PS (128 kW) begann und noch heute Maßstäbe setzt.

Als VW den VR6-Motor 1991 in den Passat B3 einbaute, war eigentlich nichts Revolutionäres geschehen: Die Idee, die platzsparende V-Bauweise mit der Kosteneffektivität und der schmalen Form eines Reihenmotors zu kombinieren, hatten bereits Lancia-Ingenieur:innen 70 Jahre zuvor. In einer Zeit, in der BMW und Mercedes plötzlich Zwölfzylinder auflegten und auch in den Klassen darunter mehr Töpfe mehr Prestige versprachen, sah VW die Möglichkeit, aufzustocken. Plötzlich werkelte 1991 im biederen Passat ein Sechszylinder und selbst in den überschaubaren Motorraum des allgegenwärtigen Golf 3 passte das Aggregat.

In Wolfsburg hatte man den Motor speziell für Modelle entwickelt, in denen er quer zur Fahrtrichtung saß. Deshalb legte VW den Hubraum mit 81,0 x 90,3 Millimetern (2,8 VR6) betont langhubig aus, um an Einbaubreite zu sparen. Wegen des geringen Zylinderwinkels von nur 15 Grad reichte ein einziger Zylinderkopf aus. Den konstruktionsbedingten unrunden Motorlauf wegen unterschiedlich langer Ansaugkanäle lösten die Ingenieur:innen mittels geometrischer Gestaltung der Ansaugbrücke. Somit gelangt das Gemisch gleichmäßig in alle Zylinder des VR6-Motors. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Historie des VW VR6-Motors (1991): Nicht nur im Golf mit viel PS

Der Konstruktionsaufwand des VR6-Motors lohnte sich natürlich nur, falls VW genügend Modelle damit ausrüstete. Und die sollten über die Jahrzehnte folgen: Nach dem Passat und dem Golf 3 ging der Corrado als frühe VR6-Rakete in die Historie ein. Mit sechs Töpfen und bis zu 190 PS (140 kW) schoss der Scirocco-Erbe ab 1992 mit 235 km/h über die Autobahn. Noch wilder ging es im New Beetle RSi zu, der den Cup-Rennwagen nachempfunden war und dem VR6 sogar 224 Pferde (165 kW) entlockte. Mit 250 limitierten Exemplaren zum Preis von wahnwitzigen 135.930 D-Mark galt der Sportler schon damals als reines Sammlerauto. Wer seiner Familie das kultige Aggregat vorführen wollte, der wählte den geräumigen VW Sharan mit 174 PS (128 kW).

Darüber hinaus kam der Sechszylinder in so ziemlich allen VW der Kompaktklasse und aufwärts, aber auch in diversen Seat-, Skoda-, Porsche- und Audi-Modellen zum Einsatz, darunter der TT und die Einstiegsvariante des Cayenne. Außerdem diente der VR6 als Basis für die W-Triebwerke des Passat W8, Bentley W12 und Bugatti W16, die im Grunde um zwei Zylinder verkürzte VR6-Motoren waren, die doppelt, dreifach oder wie in Bugatti Veyron oder Chiron vierfach zu einem großen Motor zusammengesetzt wurden. Diese Extrembeispiele beweisen das ungeheure Potenzial des VR-Motors, der hierzulande bereits 2010 mit dem VW Passat R36 von der Bildfläche verschwand. Doch in China lebt der VR6 weiter, im 2021 präsentierten SUV VW Talagon, in dem er dank Turboaufladung auf 296 PS (218 kW) kommt. Auch interessant: Die H-Kennzeichen 2021 & Die H-Kennzeichen 2022

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