BMW-Modelle, die niemand kennt: Top-7
Kuriositäten-Kabinett aus München
BMW Z1 Coupé
Das liebevoll "Turnschuh" getaufte BMW Z3 Coupé hat einen Vorfahren: Das Z1 Coupé entstand sieben Jahre vor dem Debüt des geschlossenen Z3 anno 1998, kam aber nie über den Prototypen-Status hinaus. Unweigerlich fragt man sich, ob dies der Wanderschuh zum Turnschuh gewesen wäre. Mit seinem Offroad-Look samt Höherlegung, Zusatzscheinwerfern in den Außenspiegeln und Dachreling nimmt er den Lifestyle-Trend um Jahrzehnte vorweg. Da fehlt nur noch das Surfbrett auf dem Dach.
Foto: BMW
BMW Z1 Coupé
Wie praktikabel die wie beim Roadster herunterfahrenden Türen in Verbindung mit einem festen Dach gewesen wären, sei einmal dahingestellt. Eine Serienfertigung war ohnehin nicht angedacht. Vielmehr wollte man auf der Z1-Basis verschiedene Bauformen und ihre Realisierbarkeit erforschen. Im Rahmen dessen erdachte man sogar eine noch geländetaugliche Version namens Off-Roadster, die allerdings in einem sehr frühen Stadium wieder verworfen wurde.
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BMW 3200 CS
Der 3200 CS dürfte der wohl schönste BMW sein, den nur die Wenigsten kennen. Das Luxuscoupé gehört zu den frühesten Entwürfen des Jahrhundert-Designers Giorgetto Giugiaro und debütierte wegen finanzieller Schwierigkeiten BMWs erst zwei Jahre, nachdem die ersten Prototypen entstanden waren. Unter dem von Bertone gefertigten Blechkleid werkelt die bewährte Barockengel-Technik samt 3,2 Liter großem V8 mit 160 PS (118 kW).
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BMW 3200 CS
Allerdings war der BMW 3200 CS wie sein Technikspender eher ein Verlustgeschäft, weshalb die Marke ihr damaliges Spitzenmodell nie großflächig vermarktete. Nur 603 Exemplare entstanden, bis BMW den CS still und heimlich absetzte, um Produktionskapazitäten für den 02er zu schaffen. Eine Portion Angeberwissen: Mit dem 3200 CS debütierte der bis heute zitierte Hofmeister-Knick an der Dachsäule, der ursprünglich die Stabilität der Karosserie erhöhen sollte.
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BMW X5 Le Mans
Nachdem BMW 1999 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte, überkam es die Marke im Siegestaumel: Warum nicht den Motor des siegreichen V12 LMR in ein Serienfahrzeug pflanzen? Gesagt, getan. Der frisch eingeführte BMW X5 erhielt als X5 Le Mans den Antriebsstrang des Renners und augenzwinkernd auch gleich noch BBS LM (Le Mans)-Felgen. Auch Karosserie und Innenraum wurden einer intensiven Sport-Kur unterzogen. Und dann schickten sie das Auto zusammen mit Hans-Joachim "Strietzel" Stuck zum Nürburgring.
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BMW X5 Le Mans
Der frühere Le Mans- und DTM-Champion ließ den gut 700 PS (515 kW) starken X5 fliegen und brannte mit sieben Minuten und 49 Sekunden eine fast 20 Jahre lang währende Bestzeit für SUV in den Asphalt. Durch die Döttinger Höhe ging es mit 311 km/h. Leider blieb der X5 Le Mans ein Einzelstück, das danach in die gut behütete BMW-Sammlung rollte.
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BMW 323i TC2
Mag der BMW 3er E30 auch als Cabrio eine eher alltägliche Erscheinung darstellen, ist das Topcabriolet (kurz: TC) ein absoluter Exot auf den Straßen. Obwohl die zweite 3er-Generation mit zwei- und viertüriger Limousine, Touring und Cabrio bereits breit aufgestellt war, entdeckte der Karosseriebetrieb Baur die Nische für ein "Cabrio light" mit fest stehenden Scheibenrahmen und Überrollbügel. 7000 Mark Aufpreis kostete der TC2, der über das BMW-Händlernetz vertrieben wurde.
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BMW 323i TC2
Im Angesicht des hohen Preises entschied sich ein Großteil der Kundschaft dann doch für eine Limousine mit Schiebedach oder das ab 1985 eingeführte klassische Cabrio. Baur machte indes unbeirrt weiter und konstruierte ein ähnlich kurioses Cabrio auf Basis des Nachfolgers E36. Vom E30 Topcabrio entstehen zwischen 1982 und 1991 10.865 Exemplare.
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BMW Hydrogen 7
Die Geschichte von BMW und der Wasserstofftechnik ist eine von unsagbar zaghafter Konsequenz: Seit dem Jahr 2000 forscht die Marke an der alternativen Technik und präsentiert im Zuge dessen regelmäßig Showcars und sogar Kleinserien. Während mittlerweile X5 mit Brennstoffzelle und Elektroantrieb kombiniert werden, sah die Antriebslösung beim Hydrogen 7 von 2005 gänzlich anders aus. Die in einer Stückzahl von 100 Exemplaren gefertigte Luxuslimousine lässt den Wasserstoff nämlich von einem V12 in Energie umwandeln.
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BMW Hydrogen 7
Der sechs Liter große Zwölfzylinder aus dem 760Li musste für den Wasserstoff-Einsatz umfangreich modifiziert werden und verlor infolgedessen knapp die Hälfte seiner Leistung. 260 PS (191 kW) und 390 Newtonmeter Drehmoment ließ die Politikkaste, die im Hydrogen 7 chauffiert wurden, nicht gerade in Schweiß ausbrechen. Zudem reichte eine Ladung Wasserstoff lediglich für 200 Kilometer, weshalb ein zusätzlicher Benzintank eingebaut werden musste.
Foto: BMW
BMW 700
Es mag an Ironie grenzen, dass ein Auto ohne die charakteristische Doppelniere die Wirtschaftlichkeit von BMW gesichert und die Marke somit in die 60er-Jahre gerettet hat. Während die in Lizenz gefertigte Isetta längst Kultstatus erreicht hat, rollt der klassisch anmutende 700er gerade bei jüngeren Generationen allmählich in Vergessenheit. Ein Großteil der 181.411 gebauten Exemplare dürften dem Zahn der Zeit längst erlegen sein.
Foto: Tom Kirkpatrick
BMW 700
Dabei wusste das sportliche Fahrverhalten mit Motorrad-Heckmotor und -antrieb in der Kleinwagenklasse durchaus zu überzeugen. Neben der Limousine bot BMW den 700 auch als Coupé und Cabriolet an. Bis zu 40 PS (29 kW) konnte der Zweizylinder-Boxermotor freisetzen.
Foto: Tom Kirkpatrick
BMW M8
V12-Motor, bis zu 550 PS (405 kW), mutmaßlich über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit: Mit dem BMW M8 hätte der legendäre M1 Anfang der 90er endlich einen würdigen Nachfolger erhalten können. Doch es kam anders. Der potente Prototyp wurde nicht realisiert, sondern verschwand tief in den M-Katakomben. Erst knapp 20 Jahre später, 2010, präsentierte BMW, an was man da im stillen Kämmerlein gearbeitet hatte.
Foto: BMW
BMW M8
Immerhin ging mit dem 380 PS (279 kW) starken 850 CSi eine abgespeckte Version in Serie, während der BMW-V12 das volle Spektrum seiner Leistungsfähigkeit im McLaren F1 mit bis zu 680 PS (500 kW) und Rekordgeschwindigkeit unter Beweis stellen durfte. 2019 durfte der M8 dann endlich Realität werden. Zwar nur mit V8, dafür aber mit bis zu brachialen 625 PS (460 kW).
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BMW-Modelle wie 3er, X1 oder Z4 gehören seit Jahrzehnten hunderttausendfach zum Straßenbild. Wie aber sieht es mit 3200 CS, TC2 oder Hydrogen 7 aus? Wir präsentieren in unserer Top-7 der BMW-Modelle, die niemand kennt.
Top-7 der BMW-Modelle, die niemand kennt In der mehr als einhundert Jahre langen Historie von BMW entstanden unzählige Baureihen, die aufgrund ihres Designs, ihrer Motoren oder ihrer überlegenen Fahrdynamik zu Legenden wurden. Ein Blick in unsere Top-7 der BMW-Modelle, die niemand kennt, zeigt einige Autos mit ebendiesem Potenzial. Doch statt im Fokus der Fans zu stehen, gerieten Fahrzeuge wie der 3200 CS , der TC2 oder der Hydrogen 7 allmählich in Vergessenheit. Mal lag es daran, dass sie trotz vielversprechender Talente nicht einmal richtig in Serie gingen. Manchmal kamen sie zur falschen Zeit und manchmal wurden sie einfach von charmanteren BMW von der Bildfläche verdrängt. Auch das Marketing vonseiten der Marke ließ in der Vergangenheit das ein oder andere weniger profitable Modell links liegen.
Bis zuletzt fanden sich im BMW-Modellprogramm Baureihen, die nicht jeder auf dem Schirm hat. Man denke zum Beispiel an den BMW 6er Gran Turismo – der vormals als 5er Gran Turismo bekannte Fünftürer erhielt im Zuge der Einstellung des regulären 6ers eine Namensänderung, die bis heute nicht in vielen Köpfen angekommen ist. Noch unbekannter aber sind die sieben BMW-Modelle, die wir in der Bildergalerie auflisten. Viel Spaß beim Durchklicken! Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars fährt den BMW i5 (2023) im Video: