Die Relevanz von Tuning: Kommentar (Pro & Contra) Tuning ist tot – oder doch nicht? Ein Streitgespräch
"Tuning ist eine Lebenseinstellung" vs. "Tuning ist tot": Passend zur Essen Motor Show 2019 diskutieren AUTO ZEITUNG-Volontärin Victoria Zippmann und Redakteur Alexander Koch über die Relevanz von Tuning. Pro und Contra im Kommentar!
Victoria Zippmann: Normale Autos? Langweilig! Erst durch Tuning wird das Straßenbild doch so richtig interessant. Dagegen ist eine Welt, in der jeder nur Autos vom Fließband fährt, vor Tristesse kaum auszuhalten. Tuning ist aber viel mehr als nur ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung gegen die Norm. Egal ob bei der Leistung, der Optik oder der Hi-Fi-Anlage – wer tunt, macht das Auto zum Spiegel seiner Persönlichkeit. Mit Gleichgesinnten Projekte zu verwirklichen und Herausforderungen zu meistern, das schweißt buchstäblich zusammen und macht Tuning so richtig lebendig. Ob es am Ende ein Hochglanz-Karbon-Bomber oder eine Ratte wird, ist dabei völlig nebensächlich. Hauptsache anders! Mehr zum Thema: Alle wichtigen Autos der Essen Motor Show 2019
Kommentar: Pro und Contra zur Relevanz von Tuning
Alexander Koch: Tuning ist tot. Zumindest für mich. Nicht wegen der immer technischeren Autos, der immer strengeren Vorschriften und einer immer strenger kontrollierenden Polizei, sondern weil sich die Tuninggemeinschaft verändert hat. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich als kleiner Junge erstmalig ein Tuningtreffen besucht habe: So verschieden die Leute waren, so waren es auch ihre Autos. Das hochglanzpolierte Showcar stand einträchtig neben dem halbfertigen Bastlerauto. Wer mehr Leistung, das tiefere Fahrwerk oder die bessere Anlage hatte, war schlicht egal. Es zählte nur das gemeinsame Hobby. Heute hingegen ist die Tuningszene keine Gemeinschaft mehr, sondern pure Selbstdarstellung und reiner Wettbewerb: um Aufmerksamkeit auf Veranstaltungen, um Reichweite bei Social Media und um die Deutungshoheit, welcher Trend denn der einzig wahre ist. Toleranz und Respekt? Fehlanzeige!