Der neue Toyota Verso-S im ersten Fahrbericht Der Praktikus
Der neue Toyota Verso-S ist noch nützlicher als sein Vorgänger. Außerdem sieht er nun besser aus. Ein erster Fahreindruck
Der neue Toyota Verso-S ist nichts für Menschen, die dem Dasein und der Ästhetik des Autos tieferschütternde Gedanken widmen. Auch nichts für Sportfahrer. Aber einer dieser Idealfälle für Leute mit raumgreifenden Hobbys und Familienmenschen, deren Leben, wenn Kleinkinder im Spiel sind, ohnehin nur aus Einpacken, Einladen und Ausladen besteht.
Für solche Fälle, in denen man nie die Hände frei hat, braucht man etwas Praktisches und freut sich über Autos wie den Toyota Verso S, der am 19. März bei den Händlern ist. Nur parkplatzfreundliche 3,99 Meter lang, 1,60 Meter hoch, 1,70 Meter breit. Mit einer Allesfresser-Heckklappe, hinter der ein großer Laderaum wartet – 430 bis 1388 Liter Volumen (dachhohe Beladung) bei umgelegten Rücksitzlehnen.
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Beim Vorgänger Yaris Verso waren es zwar bis zu 1930 Liter Ladevolumen, aber dafür musste man erst in einer fummeligen Umbauaktion die Rücksitze verstauen.
Das Umklappen der Rücksitzlehne funktioniert beim Toyota Verso S nun sogar einhändig, und zwar vom Kofferraum aus mit beidseitig angebrachten Hebeln. Ein Griff, schon legen sich die im Verhältnis 60:40 geteilten Lehnen flach. Ebenfalls mit einer Hand lässt sich – ab Ausstattung Life – der Laderaumboden in der Höhe einstellen. Ideal ist die Oben-Position auf Höhe der Ladekante: Schweres lässt sich nun einfach hineinschieben. Und auch an den übrigen Krimskrams haben die Ingenieure gedacht. Wir zählen 19 verschiedene Staufächer, die man fürs Wiederfinden von Schlüsseln, Bonbons und Babynuckeln nummerieren sollte. Die großen in den Türen schlucken auch Getränkeflaschen, und es gibt gleich zwei Handschuhfächer – aber keins ist abschließbar.
Und wie sitzt man im Minivan? Die Vordersitze sind bequem und groß genug, sie bieten auch feinen Seitenhalt. In der zweiten Sitzreihe, die wie im Kino für bessere Sicht erhöht ist, ist die Kopffreiheit Van-typisch, und auch die Kniefreiheit ist erfreulich, nur die Kopfstützen sollten höher reichen.
Motorisch gibt es nur ein Entweder-Oder: einen Benziner, einen Diesel. Ersterer ist Toyotas locker hochdrehender 1,33-Liter-Vierzylinder mit 99 PS und variabler Ventilsteuerung, der, so der erste Eindruck, für normale Ansprüche reicht. Für Tempoeinlagen muss man aber fleißig schalten, und bei Volllast, Stichwort Autobahn, klingt er angestrengt. Toyota verspricht einen Verbrauch von 5,5 l/100 km, unser Bordcomputer zeigt unterwegs (noch) moderate Werte zwischen sechs und 7,5 Litern. Nur für den Benziner gibt es die spritsparende Start-Stopp-Automatik – unverständlich ist ihr hoher Aufpreis von 470 Euro.
DER DIESEL ZIEHT BESSER
Der 1,4-Liter-Turbodiesel gefällt uns ohnehin besser: flotter Durchzug, gute Laufkultur, rund fünf Liter in der Verbrauchsanzeige. Beide Motoren haben ein Sechsgang-Schaltgetriebe, den Benziner fuhren wir auch mit der stufenlosen Automatik Multidrive S (Life-Ausstattung, ab 18.225 Euro), die aber mit ihren etwas zähen Reaktionen kein Highlight ist. Wir ziehen hier den Handschalter vor, denn wir sind von VWs fixem und komfortablem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) verwöhnt.
Kurvenlage und Federung sind unauffällig, nicht zu sportlich, eben alltagstauglich. Die gute Rundumsicht macht das Einparken leicht, aber die Scheibenwischerfelder könnten etwas größer sein, vorn arbeitet nur ein Einarmiger.
Die Verarbeitung des Autos, das sein Transporterfeeling abgelegt hat, scheint solide, die Preise – Basisbenziner ab 14.950 Euro – liegen auf Konkurrenzniveau. Ratsam ist die 2000 Euro teure Ausstattung Life, die viele Extras wie Klimaanlage, Multimedia-Audiosystem, Touchscreen und Rückfahrkamera inklusive hat. Gegen günstige 550 Euro gibt es dazu im Sommer das neue Navi Touch&Go mit Tempowarner, SMS-Funktion via Handy und sogar Apps für Wetter und freie Parkplätze.
Wolfgang Eschment
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DIE MOTORVERSIONEN DES VERSO S | |||||
1,33-Liter-Benziner | 1,4-Liter-Benziner | ||||
Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler | 4-Zylinder, 2-Ventiler, Turbodiesel | |||
Hubraum | 1329 cm³ | 1364 cm³ | |||
Leistung bei | 73 kW / 99 PS 6000 /min | 66 kW / 90 PS 3800 /min | |||
Drehmoment | 125 Nm | 205 Nm | |||
Getriebe | 6-Gang, manuell | 6-Gang, manuell | |||
Antrieb | Vorderrad | Vorderrad | |||
0-100 km/h | 13,3 s | 12,1 s | |||
Höchstgesch. | 170 km/h | 175 km/h | |||
EU-Verbrauch | 5,5 l (5,4¹) S / 100 km | 4,3 l D / 100 km | |||
CO2-Ausstoß | 127 (125¹) g/km | 113 g/km | |||
Grundpreis | 14.950 € | 17.300 € |
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