Skoda Rapid Spaceback Kaufberatung: Motoren, Ausstattungen und Preise Neue Linienführung
Mit dem Rapid Spaceback wagt sich Skoda erstmals ins Segment der Kompakten mit Schrägheck-Form. Zum Verkaufsstart erklären wir in unserer Kaufberatung das umfangreiche Angebot an Motoren und Ausstattungen
Vertriebsvorstand Werner Eichhorn sprüht nur so vor Freude. Im italienischen Verona stellt er Journalisten den neuen Skoda Rapid Spaceback vor – das mit Spannung erwartete junge Kompaktauto des tschechischen Herstellers. Eichhorn spricht gar von einem „Meilenstein für die Marke“ und feuert gleich eine ganze Salve an Adjektiven ab, um das Modell zu beschreiben: Frisch sei der Spaceback, präzise, jugendlich, dynamisch und zeitlos elegant. Dann demonstriert sein Kollege Karl Neuhold (Leitung Exterior Design), wie viel Raum die Karosserie den Passagieren auch hinten bietet, indem er hinter dem Fahrersitz Platz nimmt. „Sehen Sie“, strahlt er, „dieser Rapid ist nicht nur ein Hatchback (Englisch für Schrägheck mit Heckklappe), sondern eben auch ein Spaceback.“
Sicheres Fahrwerk ohne ein Dutzend Assistenzsysteme
Tatsächlich bietet Skodas Kompakter dank eines Radstands von 2,60 Metern sehr gute Platzverhältnisse. Das gilt für die Insassen wie fürs Gepäckabteil mit für diese Klasse rekordverdächtigen 415 Liter Fassungsvermögen. Bei umgelegten Sitzen sind es Skoda zufolge sogar 1380 Liter. Knie- und Kopffreiheit fallen ebenfalls üppig aus. So liegt der Spaceback auf einem Niveau mit der knapp 18 Zentimeter längeren Rapid Limousine. Die meisten seiner Wettbewerber übertrifft er sogar. Auf den verwinkelten Bergsträßchen oberhalb des Gardasees darf der Spaceback dann seine Fahrqualitäten zeigen. Mit der neuen leichtgängigen, elektro-mechanischen Servolenkung – sie unterstützt die Lenkbewegungen des Fahrers mit einem programmgesteuerten Elektromotor statt durch Hydraulik – folgt das Auto spielerisch jeder Kurve.
Das Fahrwerk überzeugt dabei auch auf schlechtem Untergrund mit gutem Komfort. Selbst bei ausgeschaltetem ESP reagiert der Skoda absolut narrensicher und untersteuert im Grenzbereich gut kontrollierbar. Wer sich allerdings nur dann sicher fühlt, wenn ein halbes Dutzend Fahrassistenzsysteme an Bord ist, der wird enttäuscht sein: Dinge wie Toter-Winkel-Warner, Spurhalteassistent oder einen dynamischen Tempomaten gibt es für den Rapid Spaceback nicht. Daran merkt man, dass sich Skoda an eine preissensible und weniger technikhörige Zielgruppe richtet. Wer mehr will, so die Botschaft des Mutterkonzerns VW, möge bitteschön einen Golf kaufen.
Das gilt im Übrigen auch für die Motorleistung. Denn für sportliche Fahrleistungen taugt keiner der fünf in Deutschland angebotenen Antriebe – bei 122 PS ist Schluss. Dafür glänzen die drei offerierten Benziner mit kombinierten Verbrauchswerten unterhalb von sechs Litern, die beiden Diesel sogar unterhalb von fünf Litern. Für welchen Motor man sich entscheiden sollte, hängt von der eigenen Jahresfahrleistung ab und vom Anspruch an Fahrdynamik und -geräusch. Skoda rechnet damit, dass sich der 1.2 TSI mit 105 PS und manuellem Sechsgang-Getriebe zum Volumenmodell entwickeln wird. Preis: ab 16.090 Euro. Damit sprintet der Spaceback in 10,2 Sekunden von null auf 100 km/h und rennt 193 km/h. Den gleichen Motor gibt es auch schon ab 14.990 Euro, dann aber mit 19 PS weniger und Fünfgang-Getriebe. Im Vergleich fühlt sich dieser Motor deutlich schlapper an, was auch die Werksangaben bestätigen (180 km/h, 11,7 Sekunden).
Rapid Spaceback: Doppelkupplung nur für Top-Benziner und 90-PS-diesel
Am flottesten ist der Skoda Rapid Spaceback mit dem 1.4-Benziner. Diese Maschine ist allerdings nur in Verbindung mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich und auch erst ab der gehobenen Ausstattung Ambition. Damit wird der Tscheche dann schon mindestens 20.750 Euro teuer. Für Vielfahrer gibt es zwei 1,6-Liter-Diesel ab 17.390 Euro (90 PS, ebenfalls optional mit 7-Gang-DSG) beziehungsweise 18.390 Euro (105 PS). Beide laufen zwar kultiviert, sind aber deutlich lauter als die Benziner. Außerdem fühlt sich der Schalthebel bei manuellen Gangwechseln hakeliger an.
Der Rapid Spaceback ist schon in der günstigsten Variante für 14.990 Euro mit zahlreichen praktischen Lösungen ausgestattet. Stellvertretend für diese so genannten Simply Clever-Details nennt Skoda gern den berühmten Eiskratzer im Tankdeckel. Ein einfaches Musiksystem namens Blues 1 DIN mit vier Lautsprechern ist ebenfalls mit an Bord. Es beinhaltet einen CD-Spieler, der auch auf CD gebrannte MP3-Dateien lesen kann. Wer allerdings ein Navi mit Touchscreen-Farbdisplay möchte, Tempomat, Xenonlicht oder eine Alarmanlage, der kann die Sparausstattung Active gleich überspringen. Denn all diese Dinge gibt es dort nicht. Selbst eine Klimaanlage, heute eigentlich Standard, kostet 1095 Euro Aufpreis. Wer noch ein bisschen Geld drauflegt, landet dann schon fast bei der empfehlenswerten mittleren Ausstattung Ambition, die neben Klima auch Tempomat, Parksensoren und elektrische Fensterheber hinten serienmäßig bietet – Differenz Ambition zu Active: 2260 Euro. Am oberen Ende der Preisliste steht der Rapid Spaceback Elegance mit dem 105-PS-Dieselmotor in der Variante Green tec für 22.790 Euro. Die Bezeichnung Green tec steht bei Skoda allgemein für die Spritspar-Modelle, die mit Start-Stopp-System und Bremsenergierückgewinnung noch einmal um 0,4 bis 0,5 Liter weniger verbrauchen. Apropos sparen: Wer ohne Extras wie einen höheneinstellbaren Beifahrersitz, 17-Zoll-Felgen (180 Euro) und Sportsitze (Dynamic-Paket, 240 Euro) auskommt, der kann das Geld für die Elegance-Ausstattung sparen. Das dieser Luxusausführung vorbehaltene Vintage-Interieur ist speziell in der schwarz-beigen Stoffkombination (siehe Bilder in der Galerie) allerdings wirklich sehr schick.
Nach einem Blick in die Liste der möglichen Sonderausstattungen dürften viele Kunden das fest eingebaute Radio-Navigationssystem Amundsen für 990 Euro ankreuzen. Ganz oben auf den Wunschzettel gehört sicher auch das tolle Glaspanoramadach, mit dem der Spaceback gern in Prospekten abgebildet wird. Was es kosten soll, hat Skoda allerdings noch nicht entschieden. Das Dach macht auch von außen optisch etwas her. Der Grund dafür: Es wird in Verbindung mit einer nach unten verlängerten Heckscheibe geliefert.
Unsere Empfehlung ist am Ende der Skoda Rapid Spaceback 1.2 TSI Green tec in der Ausstattung Ambition mit 105 PS und manuellem Sechsgang-Getriebe für 18.750 Euro. Denn er kombiniert günstigen Spritverbrauch mit akzeptablen Fahrleistungen und angenehmer Laufkultur bei guter Ausstattung – ohne die 19.000-Euro-Grenze zu überschreiten.
MOTOREN, TECHNIK, KOSTEN |
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SKODA RAPID SPACEBACK |
Direkteinspr.,
Turbo
Direkteinspr.,
Turbo
Turbodiesel,
Partikelfilter
bei
4800 /min
5000 /min
4400 /min
bei
4800 /min
1500 – 4000 /min
1500 – 2500 /min
manuell
Doppelkupplung
manuell
S / 100 km
S / 100 km
D / 100 km
Active- /
Ambition- /
Elegance-Ausstattung2
/17.250 (17.650) €
/18.990 (19.390) €
/20.750 (21.150) €
/22.490 (22.890) €
/20.650 (21.050) €
/22.390
(22.790) €
Prämie (Euro)
VK 16/418 €
TK 16/102 €
VK 17 / 458 €
TK 16 / 102 €
VK 18/508 €
TK 21/158 €
Gerrit Reichel