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Skoda Citigo Darkside: Tuning für Hartgesottene

Skoda-Winzling mit Allrad und richtig Power

Guntram Fiala Produkttest-Redakteur
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Der Skoda Citigo war einst ein rechtschaffener Kleinstwagen. Eigentlich. Bis der Tuner Darkside aus ihm eine rasante Rennhummel gemacht hat, mit Allradantrieb und viel Power.

Der Skoda Citigo, bis 2020 mit maximal 86 PS (61 kW) angeboten, war sportlicher Ambitionen unverdächtig. Brave Optik. Brave Technik. Im Gegensatz zu seinem Konzerncousin VW Up, der auch als GTi-Version erhältlich war, gab es vom Citigo auch keinen Skoda-typischen RS-Verschnitt. Das muss den britischen Tuner Darkside so gewurmt haben, dass er diesen Umstand geändert hat. Und zwar gründlich. Schon der erste Blick offenbart: Dieser Citigo steht ungewöhnlich tief und breit bereift da. Und zwar auf den 17-Zoll-Felgen eines Octavia 1U RS, hinter denen sich Porsche-Bremszangen und Brembo-Scheiben verbergen. Was man aber nicht sieht, ist noch viel wichtiger, und wird vom inoffiziellen Namen der Schöpfung, Citigo 4Motion 2.0 TDI, explizit angedeutet: Technisch ist hier sehr viel passiert.  
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Der Einliter des Skoda Citigo muss einem Zweiliter weichen

Das fängt schon mit der Zahl der angetriebenen Räder an. Statt nur die Vorderachse mit Drehmoment zu versorgen, scharrt der Darkside-Citigo mit allen vier Hufen. Und das hat durchaus Sinn, denn unter der Haube werkelt nicht mehr der Dreizylinder-Benziner aus der Serie, sondern ein Zweiliter-TDI aus der VW-Organbank mit richtig Schmackes. Laut der Auktionsplattform Collecting Cars hat der Tuner den Turbodiesel auf 276 PS (203 kW) aufgeblasen, mehr als dreimal so viel wie die höchste Ausbaustufe des Serien-Skoda. Ursprünglich soll der Citigo aber bis zu 360 PS (265 kW) und deutlich über 500 Nm Drehmoment auf den Prüfstand gestemmt haben. Die Fahrleistungen sind nicht dokumentiert, dürften angesichts des Gewichts von gerade 1230 kg aber irgendwo zwischen grenzwertig und ultrabrutal angesiedelt sein. Denn Darkside setzt konsequent auf Leichtbau.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

 

Den Innenraum hat Darkside rallyegerecht abgespeckt bis aufs nackte Blech

Ein Bodykit blieb dem Skoda Citigo erspart. Allein der unverkleidete Kühler und ein kleiner Schnitt in der Motorhaube zeugen vom erhöhten Kühlbedarf. Noch bevor man die Tür öffnet, fallen die leichten Polycarbonatscheiben und der stark angestellte Heckspoiler ins Auge. Von der einstigen Innenraumausstattung ist nichts mehr übrig. Nacktes Blech trifft auf massiven Überrollbügel. Die Heckbank flog raus. Die Vordersitze wichen zwei Schalensitzen mit Sechspunkt-Gurten. Die Armaturentafel wurde durch ein rudimentäres Schalterbord mit den nötigsten Funktionen ersetzt. Dämmmaterial? Ach wo! Spätestens hier wird klar: Dieser Citigo taugt nicht mehr zum Einkaufen. Aber sehr wohl zum Raufen auf der Rundstrecke. Ohne Radio, Fensterheber und Klimaanlage dürfte er das ultimative Spielzeug für Hartgesottene in Eile sein. City? Ach go!

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Und zum reinen Gasgeben ist er auch gebaut. Denn eine Straßenzulassung gibt es für den wilden Winzling nicht. Eigentlich fehlt nur die Startnummer, um am nächsten Bergrennen oder einer Rally teilzunehmen. Mit Allradantrieb und dem drehmomentschwangeren Diesel stünde auch einer Karriere im Rallyecross nichts im Weg. Das Einzelstück zeigt im Übrigen entsprechende Gebrauchsspuren. Dafür war der Preis niedrig: Die kantige Kiste kam im Dezember 2024 für nur 8970 Pfund, umgerechnet etwa 10.800 Euro, unter den Hammer.

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