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Vergleich: Porsche Boxster S und Mercedes SLK Mercedes SLK 350 BlueEFFICIENCY | Porsche Boxster S

Pünktlich zur Cabrio-Saison bringt Porsche den neuen Boxster S. Erster Vergleich mit dem beliebten Mercedes SLK

Auch wenn die Temperaturen noch nicht dauerhaft im zweistelligen Bereich liegen, hält Porsche bereits das passende Lustobjekt für schöne Sonnentage bereit: den neuen Boxster S. Komplett neu und doch 100 Prozent Boxster. Nur besser – und das in allen Details. Er ist zweifelsohne mehr als nur eine leichte Evolution des Vorgängers.

War die Modellreihe 987 lediglich ein konsequentes Facelift der ersten intern 986 genannten Generation, so ist der Typ 981 ein völlig neues Auto. Eines, das selbst der hauseigenen Ikone 911 Cabrio gefährlich werden könnte. Aber dieser Vergleich muss noch warten. Zur ersten Standortbestimmung sucht sich der Boxster einen seiner ärgsten Rivalen aus der schwäbischen Nachbarschaft: den Mercedes SLK 350.

Zunächst einmal heißt es: Dach auf. Und für diese Prozedur benötigt der SLK deutlich länger als der Boxster: Knapp 20 Sekunden vergehen, bis sich die komplexe Mechanik aus Scharnieren, Blechflächen und Heckfenster in den Kofferraum gefaltet hat.

FEINES DACH AUS STOFF
Der Porsche Boxster S verpackt seine stramm sitzende Stoffkapuze in rekordverdächtigen neun Sekunden. Die komplett neu gefertigte Dachkonstruktion kommt ohne Verdeckkastendeckel aus. Den Part der Abdeckung übernimmt der mit Tuch bespannte vordere Magnesium-Dachrahmen. So faltet sich das Verdeck wie frisch gebügelt hinter die Sitze. Die sperrige Konstruktion des Mercedes behindert dagegen zusammengefaltet empfindlich den Zugang zum Kofferraum.

Viel interessanter ist jedoch, dass Porsche dank intelligenter Verdeck-Polsterung und neuer Stoffe eine Halbierung des Innenraumgeräuschpegels gegenüber dem Vorgänger verspricht. Und die Zuffenhausener scheinen den Mund nicht zu voll genommen zu haben. Tatsächlich gleitet der neue Boxster mit geschlossener Kappe erstaunlich leise durch den Wind. Auch hier kann sich der Mercedes keine Vorteile erkämpfen.

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Aber wir fahren offen und lassen die ersten sanften Sonnenstrahlen ins Cockpit. Beim neuen Boxster ist es die Summe der Kleinigkeiten, die beeindruckt. Porsche senkt die Sitzhöhe um fünf Millimeter ab, spendiert mehr Beinraum (plus 25 Millimeter) und rückt das Lenkrad zehn Millimeter näher zum Fahrer als bisher. Zusammengefasst ergibt sich eine perfekte, sportlich tiefe Sitzposition. Auch im Mercedes SLK 350 fühlt man sich sehr gut untergebracht. Allerdings ist er etwas knapper geschnitten: Vor allem der im Kniebereich breitere Mitteltunnel schränkt die Bewegungsfreiheit ein.

Nicht nur die verbesserte Ergonomie des Boxster gefällt. Auch die Gestaltung, die verwendeten Materialien und deren Verarbeitung können sich sehen lassen. Trotzdem bleibt ein Porsche ein Porsche: Der Zündschlüssel befindet sich nach wie vor links, der Drehzahlmesser in der Mitte. Und jedes neue Modell fährt besser als sein Vorgänger. Auch das hat Tradition in Zuffenhausen.

VERBESSERTES FAHRWERK
Der neue Premiere in Genf 2012: Der neue Porsche Boxster S liegt auf der Straße wie das sprichwörtliche Brett. Laut Porsche umrundet der Mittelmotorsportler die Nürburgring-Nordschleife in 7,58 Minuten – zwölf Sekunden schneller als der Vorgänger. Das ist ein Wort. Dank seines neuen Fahrwerks mit mehr Radstand (plus 60 mm) und Spurweite (vorn plus 40, hinten 18 mm) an beiden Achsen bietet der Boxster auf kurvigen Strecken enorm viel Fahrspaßpotenzial. Sicher, auch der Mercedes SLK lässt sich genüsslich durch Kurven dirigieren und überzeugt mit feiner Rückmeldung. Aber der Porsche setzt hier den neuen Maßstab. Fein und mit einem Höchstmaß an Rückmeldung ohne jedes Anzeichen von Nervosität überträgt die neue elektro-mechanische Lenkung die Richtungsbefehle an die Vorderachse. Ein Genuss – vor allem offen und untermalt vom herrlich rauchig klingenden 3,4-Liter-Boxer im Zentrum des Sportlers.

ANTRITTSSTARKER SLK
Allerdings fehlt dem flach in der Fahrzeugmitte installierten Triebsatz auch in der stärksten Motorisierung der Punch aus dem Drehzahlkeller. Der SLK drückt hier vehementer aus niedrigen Drehzahlen an. Der Boxer entfaltet seine Pracht erst mit steigender Drehzahl oberhalb von 3000 Touren und kommt dann richtig in Fahrt. Das optionale ZF-Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) ist darauf perfekt abgestimmt. Blitzschnell und ohne lästige Rucke wechselt es die Gänge immer im richtigen Augenblick. Die ebenfalls mit sieben Stufen versehene Automatik des Mercedes kann es noch eine Spur sanfter, aber nicht so schnell. So verwundert es auch nicht, dass der Boxster laut Porsche, wenn er mit dem Sport-Chrono-Paket inklusive dynamischer Motorlager und Launch-Control ausgerüstet ist, in 4,8 (5,0 s Serie) Sekunden Tempo 100 erreicht. Der Mercedes benötigt hier 0,8 Sekunden mehr. Dafür geizt der SLK 350 mit dem teuren Benzin. Mercedes gibt als EU-Verbrauch knappe sieben Liter Super auf 100 km an. Der Porsche soll es trotz 200 kg weniger Gewicht auf acht Liter bringen. Und das, obwohl das PDK-Getriebe über eine Segelfunktion (antriebsloses Rollen) verfügt. Ohnehin belastet der Porsche Boxster S das Budget stärker als der Mercedes: Mit Doppelkupplungsgetriebe ist er fast 10.000 Euro teurer als sein schwäbischer Konkurrent.

Fazit

Der neue Boxster S ist ein großer Wurf, ein traumhaft ausgewogener Mittelmotor-Sportwagen zum Offenfahren, der beim ersten Kontakt auf ganzer Linie überzeugt. Seine Agilität dürfte in dieser Klasse für die Rivalen unerreichbar sein. Grund genug, um selbstbewusst die Saison zu eröffnen – und das spiegelt sich auch im Preis wider. Genau hier greift die Konkurrenz wie der Mercedes SLK 350 an. Der Stuttgarter bietet offenes Fahrvergnügen für weniger Geld. Zudem überzeugt sein Motor mit bulligem Antritt und geringem Verbrauch.

Technische Daten
Motor 
ZylinderV6-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung
Hubraum3498
Leistung
kW/PS
1/Min

225/306
6500 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
370
3500 - 5250 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe7-Stufen-Automatik
AntriebHinterrad
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbelüftete Scheiben
h: Scheiben
Bereifungv: 225/45 R 17
h: 245/40 R 17
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1465
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)5.6
Höchstgeschwindigkeit (km/h)250
Verbrauch 
Testverbrauchk.A.
EU-Verbrauch7.1l/100km (Super)
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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