Mit dem Edelcoupé Opel Monza startete die Marke mit dem Blitz 1978 einen weiteren Versuch, in der automobilen Oberklasse Marktanteile zu erobern. Heute gilt der Monza als dezente Alternative zum "lauten" Commodore. Beim Kauf ist vor allem auf Rost zu achten!
Opel Monza, ein souveränes, ausdauerndes Autobahn-Coupé
Der Modellname war hochgegriffen: Mit der schnellsten Formel 1-Rennstrecke hatte der Opel Monza nichts am Hut. Er war ein souveränes, ausdauerndes Autobahn-Coupé. Seine glattflächige, etwas nüchterne Fastback-Form wirkte am Ende der 70er-Jahre zeitgemäß, nicht so barock wie die Coupés von Daimler-Benz, der Monza kam ohne die Effekthascherei des Manta B aus. Auch sein Fahrwerk mit hinterer Einzelradaufhängung war auf der Höhe der Zeit: Das große Coupé lässt sich erstaunlich behände um Kurven zirkeln und zeigt keinerlei Marotten, selbst bei Übermut. Die etwas indirekt ausgelegte Lenkung erfordert anfangs Gewöhnung, aber das Eigenlenkverhalten des letzten großen Komfort-Coupés von Opel ist tadellos sicher.
Raumangebot und Funktionalität lassen keine Wünsche offen. Als Oldtimer für ausgedehnte Urlaubsreisen macht der Monza eine prima Figur, und wenns ums Geld geht, zieht er lässig ein weiteres Ass aus dem Ärmel: Er wird trotz überlegener Qualitäten viel günstiger gehandelt als sein hemdsärmeliger Vorgänger namens Commodore. Dabei hatten die Marktstrategen das neue Coupé höher positioniert als den Commodore und in eine Klasse gesteckt, die bis dato vom BMW CS der Baureihe E9 geprägt worden war. Wie den BMW gab es das Opel Coupé als Sechszylinder mit 2,5, 2,8 und 3,0 l Hubraum, aber seine Motoren gehören eher zur gemütlichen Sorte und kommen mit niedrigen Drehzahlen aus.
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Ratgeber: Darauf beim Kauf eines Opel Monza achten
Karosserie
Weil Monza und Senator bekannt sind für ihre Rostanfälligkeit, sollte man bei einer Besichtigung insbesondere die Längsträger an Vorder- und Hinterachse genau begutachten und immer im Auge behalten. Auch eine Lackschichtmessung ist empfehlenswert, um bereits durchgeführte Nacharbeiten identifizieren zu können. A-Säule, Seitenschweller, Türunterkanten, Heckschürze, Federbeindome, Kotflügel und Schweißnähte am Tank sind ebenfalls typische Stellen für Korrosion.
Technik
Der Monza setzt auf die bewährte Technik des Opel Rekord E, hier allerdings mit Schräglenker-Hinterachse und Reihensechszylinder. Die Schwachstellen der Dreiliter-Maschine sind besonders der Keilriemen, Dichtungen an Zylinderkopf und Krümmer sowie die Wasserpumpe.
Ersatzteile
Wegen der engen Verwandtschaft zu Rekord, Commodore und Senator ist die generelle Ersatzteillage beim Monza okay. Komplizierter wird es bei speziellen Karosserieteilen, die allein für das Fastback-Coupé gebaut wurden. Auch bei der Innenausstattung muss man unter Umständen aufwendiger recherchieren.
Passendes Zubehör für den Klassiker:
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Kosten
Die Preise für gut erhaltene Opel Monza steigen, und modellspezifische Ersatzteile können teurer sein.
Technische Daten
Classic Cars 12/2023 | Opel Monza 2.8 S |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 6/2 |
Hubraum | 2753 cm³ |
Leistung bei | 103 kW/140 PS bei 5200/min |
Max. Gesamtdrehmoment bei | 214 Nm bei 3400/min |
Getriebe/Antrieb | 4-Gang-Schaltung/Hinterrad |
L/B/H | 4692/1734/1380 mm |
Leergewicht | 1375 kg |
Bauzeit | 1978-1986 |
Stückzahl | k.A. |
Beschleunigung null auf 100 km/h | 10,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 195 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 15-17 l S |
Grundpreis (Jahr) | 26.130 DM (1978) |
Sofern es Vorbesitzenden gelang, den Rost von tragenden Teilen fernzuhalten, ist der Monza heute als dezente Alternative zum "lauten" Commodore sehr interessant.