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Alle Infos zum Opel Manta

Opel Manta B kaufen: Ratgeber

Wasserscheuer Rochen

Dominik Mothes Redakteur
Inhalt
  1. Ratgeber: So einen Opel Manta B kaufen
  2. Rost, Rost und nochmal Rost
  3. Vorsicht bei getunten Exemplaren
  4. Nur wenige tausend sind übrig
  5. Die Schwachstellen
  6. Technische Daten des Opel Manta B
  7. Fazit

Vorurteile zerstörten einst sein Image. Der Rost tat ein Übriges. Trotzdem ist der Opel Manta B gefragter denn je. Unser Ratgeber klärt, worauf beim Kauf zu achten ist!

Dicke Spoilerlippe, Fuchsschwanz an der Antenne, greller Metalliclack. So steht er da, irgendwo im Ruhrpott, vor einer Imbissbude. Dieses Bild geistert bei vielen noch durch den Kopf, wenn der Name "Opel Manta B" fällt. Schuld daran haben die Tuningszene der späten 80er-Jahre und Kinofilme mit Til Schweiger und Sebastian Rudolph. Doch das Schmuddelimage hat sich gewandelt. Oldtimer-Fans und nicht zuletzt das Showcar GSe ElektroMOD sowie nicht verstummende Gerüchte zum Comeback bescheren dem Manta eine vorbehaltlose Rehabilitation.

Gut erhaltene Exemplare des Opel Manta B sind längst keine Schnäppchen mehr. Und das hat seinen Grund: Der Manta stammt aus einer Zeit, als die Konzernmutter GM bei Opel noch nicht allzu sehr den Rotstift ansetzte. Die technische Qualität stimmte, genau wie das Design. Und das merkt man noch heute, denn die Motoren funktionieren meistens einwandfrei. Ölverlust ist noch das größte Problem, was aber zu verzeihen ist, denn Dichtungen halten nicht ewig. Defekte Öl- oder Wasserpumpen sowie Steuerkettenspanner sind durchaus beherrschbar, zumal Ersatzteile noch zahlreich vorhanden sind. Lange Bauzeiten der verschiedenen Motoren und der Einsatz in zahlreichen Opel-Modellen wie dem Ascona B, auf dem der Manta aufbaut, ermöglichen das. Diverse Online-Shops haben sich auf Manta und andere Opel-Oldies spezialisiert und bieten eine umfangreiche Ersatzteilauswahl.
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Ratgeber: So einen Opel Manta B kaufen

Probleme bereiten gelegentlich die Vergaser des Opel Manta B, welche mit Lecks und ausgeschlagenen Wellen negativ auffallen. Die eingesetzten Leichtbaumotoren 1,3 N, 1,3 S und 1,8 S neigen zudem dazu, Haarrisse im Zylinderkopf zu bilden. Am Antriebsstrang sorgt vor allem die Kardanwelle mit ausgeschlagenen Mittellagern für Verdruss. Das Fahrwerk ist weitgehend störungsfrei. Nur Verschleißteile, wie etwa Querlenkerbuchsen und Radlager, verlangen Zuneigung.

Karosserieteile für den Opel Manta B sind im Gegensatz zu Technik-Ersatz schwieriger zu finden. Die Suche nach einem brauchbaren Kotflügel gleicht der Jagd nach der Nadel im Heuhaufen. Der Grund hierfür ist die Rostanfälligkeit des Manta. Rostvorsorge war in den 1970er-Jahren bei Opel — wie bei nahezu jedem anderen Autohersteller — eher zweitrangig. Besserung kam erst nach dem Facelift 1984. Modelle mit dem Vier-Lufteinlässe-Grill hielten dem Korrosionsprozess besser stand. Dennoch ist ein rostfreier Manta selten. Typische Roststellen gibt es viele am Manta: Neben den üblichen Verdächtigen wie Schwellern, Radlaufkanten, Türunterkanten und Fensterrahmen sind auch etwas speziellere Fahrzeugteile betroffen. So korrodieren etwa die Sitzhalterungen am Fahrzeugunterboden. Rosten sie durch, kann es bei einer Notbremsung gefährlich werden.

 

Rost, Rost und nochmal Rost

Vorsicht ist auch beim Reifenwechsel geboten, denn die Wagenheberaufnahmen können abbrechen. Wenn der Opel Manta B ein Vinyldach besitzt, dann besteht die Gefahr, dass das Blech unter der Kunststoffhülle gammelt. Besonders rostgefährdet ist auch der Kofferraum des Manta. Die Füße der C-Säulen sowie die Ersatzradmulde gelten als typische Korrosionsherde. Die Übergänge zwischen dem Heckblech und den Seitenblechen können sowohl außen als auch innen gammeln.

An der Fahrzeugfront und im Motorraum wütet die braune Pest ebenfalls. Blinkerhalterung, Stoßdämpferdome und die Frontschürze über den Scheinwerfern sind betroffen – um nur drei Problemzonen zu nennen. Eine spezielle Ersatzteilquelle als Geheimtipp gibt es nicht für die Suche nach Karosserieteilen. Am ehesten kann man in Manta-Foren, beim Altfahrzeugverwerter oder in Internet-Auktionshäusern fündig werden. Ein neuwertiges Teil aufzutreiben, ist aber nahezu unmöglich. Und hat man Glück, fallen die Preise dementsprechend hoch aus.

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Vorsicht bei getunten Exemplaren

Tuning verschaffte dem Opel Manta B eine bis heute anhaltende Bekanntheit. Doch das Frisieren des Coupés brachte einige Nachteile mit sich. Natürlich kann man sich auch an einem schönen getunten Wagen erfreuen. Doch abgesehen davon, dass die Originalität verloren ist, kann Tuning schlimme Folgen haben. Tiefergelegte Wagen haben ein härteres Fahrwerk, das logischerweise Stöße direkter auf die Karosserie überträgt als das Serienfahrwerk. Deshalb treten manchmal Risse in der Karosserie auf. Besonders Träger sind betroffen.

Die Anbauteile an einem getunten Manta leisten überdies dem Rost Vorschub. Feuchtigkeit sammelt sich unter Kotflügelverbreitungen und zerstört das Original-Material. Die ohnehin anfällige Manta-Karosserie gammelt so im Verborgenen weiter. Durch das Anbringen von Anbauteilen könnten auch tragende Teile angeschnitten worden sein. Das hat zur Folge, dass die Verwindungssteifigkeit des Fahrzeuges nicht mehr gewährleistet ist, was wiederum die Karosserie weich klopft und im Extremfall die Fahrzeugsicherheit massiv beeinträchtigt.

 

Nur wenige tausend sind übrig

Da getunte Opel Manta B meist auch nicht gerade behutsam gefahren wurden, muss man vor einem Kauf darauf achten, dass das Auto nicht verheizt worden ist. Hoher Verschleiß vor allem an Motor, Getriebe und Antrieb kann hohe Folgekosten nach sich ziehen. Seltsame Geräusche von Getriebe und Differential sind ein Indiz für überstrapazierte Wagen und sollten hellhörig machen. Viel Auswahl bleibt allerdings nicht. Von den insgesamt etwa 1.056.436 Manta (534.634 davon Manta B) sind in Deutschland nur noch wenige tausend übrig, die meisten davon GT/E — die beliebteste Version. Mit etwas Pflege entwickelt sich aber jeder Manta B zu einer guten Wertanlage. Auf jeden Fall besitzt man mit einem Manta ein schönes Sport-Coupé aus Opels Glanzzeit. Und auch das Image hat sich gebessert. Einem Kauf steht also fast nichts mehr im Weg.

 

Die Schwachstellen

Eine technische Zeichnung des Opel Manta B
Foto: AUTO ZEITUNG

Karosserie

Der größte Feind des Opel Manta B ist der Rost. Es gibt nahezu kein Karosserieteil, das nicht früher oder später korrodiert. Typische Roststellen wie Radläufe und Heckabschlussbleche sind auch beim Manta bekannt. Darüber hinaus hat der "Stachelrochen" besondere Schwachstellen: die Sitzhalterungen am Fahrzeugboden, die Frontschürze direkt über den Scheinwerfern oder auch die Versteifungsstreben der Motorhaube. Getunte Wagen rosten oft unter den Anbauteilen. Weiteres Manko der tiefergelegten Wagen: Risse in der Karosserie.

Technik

Die Technik des Manta ist weitgehend robust. Die Motoren arbeiten auch nach Jahrzehnten noch einwandfrei. Einzige Wermutstropfen sind Öllecks an Motor und Antrieb oder ausfallende Öl- und Wasserpumpen. Doch der Manta gilt als schrauberfreundlich. Reparaturen stellen keine allzu große Herausforderung dar.

Ersatzteile

Die Rostanfälligkeit des Manta B hat zur Folge, dass Karosserieteile mittlerweile rar sind. Am ehesten wird man in Foren oder Internet-Auktionshäusern fündig. Neuteile sind nahezu vollständig aufgebraucht. Anders verhält es sich mit Technikteilen. Da sich der Manta seine Motoren mit anderen Opel-Modellen wie dem Ascona B teilt, gibt es meistens noch recht günstig Ersatz.

 

Technische Daten des Opel Manta B

Classic Cars

Opel Manta B GT/E 2,0 E

Zylinder/Ventile pro Zylin.4/2
Hubraum1979 cm³
Leistung81 kW/110 PS 5400/min
Max. Gesamtdrehmoment bei159 Nm 3400/min
Getriebe/Antrieb5-Gang-Handschaltung/Hinterrad
L/B/H4445/1670/1325 mm
Leergewicht1000 kg
Bauzeit1977-1988
Stückzahl534.634 (Manta B gesamt)
Beschleunigung
null auf 100 km/h
10,5 s
Höchstgeschwindigkeit192 km/h
Verbrauch auf 100 km11,5 l S
Grundpreis (Jahr)24.115 Mark (GSi, 1987)

 
Dominik Mothes Dominik Mothes
Unser Fazit

Lange galt der Opel Manta B als Proletenkiste, wie man sie auch aus den Manta-Filmen kennt. Oldtimer-Fans machten eher einen Bogen um das Sportcoupé. Doch der Wagen erholt sich allmählich von seinem Image als Fuchsschwanzträger — und das zu Recht. Denn was da in den 70er- und 80er-Jahren bei Opel vom Band lief, hat Potenzial, ein gesuchter Klassiker zu werden, variabel, sportlich, schick und mit einer langlebigen Technik gesegnet.  Es muss beim Kauf aber vor allem auf eines geachtet werden: auf Rost. Viele Manta sind ihm schon erlegen. Trotzdem zählt der Manta wohl zu den letzten großartigen Opel. Er verbindet Alltagsqualitäten mit schönem Design und sportlichen Fahreigenschaften. Und bei gepflegten Exemplaren muss leichtes Tuning kein Hindernis sein.

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