Fahrbericht: Opel Adam 1.4 ecoFLEX Hoffnungsträger
Der kleine Eisenacher ist das einzige City-Car, das in Deutschland montiert wird – und einer der Hoffnungstra?ger fu?r Opel. Fahrbericht zum Adam 1.4 ecoFLEX
Über die Namensgebung fu?r Autos kann man lange diskutieren. Opel hat in dieser Hinsicht zumindest Mut bewiesen und sich von sterilen Kunstworten wie Astra und Zafira verabschiedet. Mocca und Adam heißen die neuen Modelle der Ru?sselsheimer. Wobei Adam laut offiziellem Marketingsprech eigentlich ein A?dam ist – aber was soll’s: Opels Kleiner wird in Eisenach gefertigt und ist somit – auch wenn viele Teile aus dem Werk im spanischen Saragossa kommen – ein waschechter Deutscher. Schließlich ist er auch in Ru?sselsheim entwickelt und designt worden. Dabei hat man sich offensichtlich bemu?ht, einen eher rundlichen und gefa?lligen Kleinstwagen auf die Ra?der zu stellen: A?hnlichkeiten mit dem Fiat 500 du?rften nicht zufa?llig sein.
Insgesamt ist der Opel zwar rund 14 Zentimeter la?nger als der Fiat, beim Radstand ist er mit 2,31 Metern aber nur um einen Zentimeter im Vorteil. Folge: Im Innenraum geht es nicht gerade u?ppig zu. Vorn reicht der Platz aus, doch die Sessel sind recht klein geraten.
Fahrbericht Opel Adam 2013: Im Fond fehlt Kopffreiheit
Der Zugang in den Fond des nur als Dreitu?rer gebauten Adam ist dank weit vorfahrbarer Vordersitze unproblematisch. Und selbst Erwachsene finden, wenn die Vornsitzenden kompromissbereit sind, genu?gend Raum fu?r die Beine. Wegen der weit nach unten gezogenen Dachlinie fehlt es bei Menschen u?ber 1,88 Meter Ko?rpergro?ße allerdings an Kopffreiheit. Der Kofferraum fa?llt, wie nicht anders zu erwarten war, mit 170 bis 663 Liter Volumen recht klein aus. Die hohe Ladekante und eine Stufe bei umgeklappten Ru?cksitzlehnen schra?nken die Nutzung weiter ein. Mit sechs Airbags und dem Schleuderschutz ESP ist der Adam aber in puncto Sicherheit serienma?ßig gut in Form. Optional gibt’s je nach Ausstattung noch eine Reifendruckkontrolle fu?r 120 Euro.
Mehr Auswahl haben die Kunden bei Farben, Materialien und Accessoires. Wer bei der Zusammenstellung seiner Fantasie freien Lauf la?sst und etwas Geld in die Hand nimmt, kann sich ein Unikat bestellen. Das fa?ngt bei der Zweifarbenlackierung an und ho?rt beim Color-Innenspiegel auf. Wobei die Verarbeitung und auch die Materialien des von uns gefahrenen Opel Adam einen sehr guten Eindruck hinterließen. Derart solide und mit sattem Klang schließende Tu?ren sind im Kleinstwagensegment selten.
Der kleine Opel ist vorerst mit drei Benzinern mit 1,2 und 1,4 Liter Hubraum von 70 bis 100 PS zu haben. Fu?r diesen Fahrbericht stand uns die mittlere Motorisierung mit 1,4 Litern und 87 PS zur Verfu?gung. Der Adam erschien zudem als ecoFLEX mit Start-Stopp-System und in der Top-Ausstattung Slam ab 15.495 Euro inklusive Klimaautomatik, 17-Zo?llern und Sportfahrwerk. Die empfehlenswerte Lederausstattung mit Sitz- und Lenkradheizung kostet dann nur 850 Euro (sonst 1000 Euro) extra.
Opel Adam 1.4 ecoFlex: Motor verlangt nach Drehzahlen
Der aus Corsa und Astra bekannte Vierzylinder mobilisiert bis zu 130 Newtonmeter Drehmoment, verlangt dabei jedoch nach Drehzahlen. Unter 2000 Touren tut sich wenig, kurz daru?ber geht es dann aber doch temperamentvoll los. Wer will, kann mit dem Opel Adam 2013 auf kurvenreichen Landstraßen auch flink unterwegs sein und jede Menge Spaß haben. Auf unebenem Asphalt machen sich jedoch die großen Ra?der und das Sportfahrwerk unseres Testwagens sowie der relativ kurze Radstand durch straffes Abrollen bemerkbar.
Der fu?nfte Gang des manuell zu beta?tigenden Getriebes ist sehr lang u?bersetzt, sodass die Ho?chstgeschwindigkeit von 176 km/h nur mit viel Anlauf erreicht wird. Dabei bleibt der Motor aber sehr leise, und auch Windgera?usche machen sich kaum bemerkbar. Die Schaltung gefa?llt mit kurzen Wegen, die Sportlenkung durch gute Ru?ckmeldung. Die Bedienung des kleinen Opel ist ebenfalls vo?llig unkompliziert.
An sinnvollen Extras empfehlen sich der automatische Parkassistent (580 Euro), der den Adam in La?ngs- und Querparklu?cken steuert, das FlexFix-System mit intergriertem Fahrradtra?ger (590 Euro) und das Radio Intelli-Linksystem (300 Euro) mit Touchsreen samt Farbdisplay. Letzteres beinhaltet nicht nur Bluetooth-Telefonie, sondern auch die Mo?glichkeit, Musik vom Smartphone zu ho?ren oder sich die Navigationsinfos des Telefons auf dem Display anzeigen zu lassen.
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Die Basisversion (Radio, elektr. Fensterheber, Stahlra?der) des Adam mit 70 PS steht ab 11.500 Euro in der Preisliste. Die anderen Motorisierungen sind jedoch an teurere Ausstattungen gekoppelt und kosten dadurch mehr als 14.000 Euro. Das machen andere Hersteller aber nicht anders. Deren City-Cars werden allerdings nicht in Deutschland gebaut.
Klaus Uckrow
Fazit: Der Opel adam ist ein gelungener Kleinstwagen mit begrenztem Platzangebot. Verarbeitung und Materialien des testwagens hinterließen einen sehr guten Eindruck.
Was die Zukunft bringt, zeigt unsere Vorschau auf die Opel-Neuheiten bis 2016. Frischluft-Fans dürfen sich bereits auf ein Opel Adam Cabrio mit Rolldach freuen.
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