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Citroën 2 CV: Der Zweizylinder-Boxer-Motor der Ente Enten-Sausen

Geschichte einer Ente: Mit zwei Zylindern und satten 9 PS Leistung startete der Citroën 2 CV vor mehr als 65 Jahren seine Karriere

Als der französische Automobilhersteller Citroën am 7. Oktober 1948 in Paris den 2 CV präsentierte, ahnte wohl kaum jemand, dass sich der leichte Kleinwagen über 40 Jahre lang am Markt behaupten sollte.

Der 2 CV wurde unter anderem zum Studentenmobil und politisch korrekten Untersatz der Hippies. Schließlich bot er Platz, war sehr sparsam und obendrein äußerst leicht und günstig zu reparieren. Kurz: Er war die automobile Antwort der Intellektuellen auf das Establishment. Paradestück des 2 CV war unzweifelhaft dessen Motor, ein Zweizylinder-Boxer-Triebwerk, das einem BMW Motorrad-Boxer keineswegs unähnlich war.

 

CITROEN 2 CV: 65 km/h mit 9 PS

Von der zentralen, unterhalb der Kurbelwelle liegenden Nockenwelle wurden die beiden hängenden Ventile pro Zylindereinheit mittels langer Stoßstangen und Kipphebeln im Zylinderkopf betätigt .

Die Frischgasaufbereitung übernahm ein zentral über dem Kurbelgehäuse angeordneter Vergaser, von dem aus lange Ansaugrohre zu den beiden Zylindereinheiten führten, in denen das Gemisch im Verhältnis 6,2:1 komprimiert wurde. Satte 9 PS bei 3500 Touren schöpfte die erste Version aus 375 Kubikzentimetern Hubraum, erzielt über ein quadratisches Bohrung-Hub-Verhältnis von 62 mal 62 Millimeter.

Die Leistung sorgte im Ur-2 CV für atemberaubende 65 km/h Topspeed. Skurril, aber der herrschenden Fahrdynamik durchaus angemessen war übrigens der Antrieb der Scheibenwischer: Er erfolgte über den Antrieb des Tachometers und war damit automatisch geschwindigkeitsabhängig geregelt.

Heutzutage benötigt man dafür eine Mikroprozessor-Steuerung. Doch bei den anfänglichen 9 PS blieb es nicht. Schon 1954 wurden 12 PS bei 3500/min erreicht, was einen Anstieg der Literleistung von 24 auf 32 PS bedeutete.

1960 wurde der Hubraum um ein Schnapsglas auf nunmehr 425 Kubikzentimeter aufgestockt, und die Leistung kletterte auf 12,5 PS bei 4200 Umdrehungen. Im Jahr 1963 waren es gar 16,5 PS. Als 1970 ein neuer, 435 Kubikzentimeter großer Boxer Einzug hielt, standen sogar 24 PS Leistung bei 6750 Touren und mit dem 602 Kubikzentimeter großen 2 CV 6-Motor später sogar bis zu 30 PS zur Verfügung, womit mehr als 110 km/h möglich waren.

So geht die Ente zwar nicht unbedingt als leuchtendes Beispiel französischen Highend-Motorenbaus in die Geschichte ein, wohl aber als eines der ganz wenigen Automobile, dessen Motorleistung sich im Lauf der Jahrzehnte mehr als verdreifachte.

Jürgen Gassebner

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