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Geht auch ganz einfach:

300 PS-Gebrauchtwagen: Sportwagen für unter 30.000 Euro 300 PS zum Schnäppchenpreis

Rasch fallende Restwerte lassen vor allem PS-starke Sportwagen zu spannenden Angeboten für Gebrauchtwagenkäufer werden. Unsere Favoriten

Leistungsstarke Traumwagen sind für Normalverdiener oft erst als Gebrauchte erschwinglich. Dann klingt sogar ein Kaufpreis von unter 20.000 Euro für ein Auto, das mehr als 300 PS leistet, wie ein gutes Angebot. Das stimmt auch meist, denn Modelle dieser Kategorie bieten viel. Allerdings sollten verführerisch niedrige Anschaffungspreise nicht darüber hinwegtäuschen, dass stets Folgekosten anstehen. Und bei leistungsstarken Sportlern können diese gepfeffert sein.

 

Gebrauchte Sportwagen: Schnäppchen von BMW bis Porsche

Nicht nur Spritkosten, Steuern und Versicherungsprämien, sondern auch die Werkstatt-Rechnungen sowie die Preise für Verschleißteile wie Bremsen, Auspuff und Reifen sind bei einem Premium-Sportler richtig teuer. Dennoch: Auch Sportwagen, die nicht mehr ganz taufrisch sind, können für viel Fahrspaß sorgen, den man sich gönnen sollte.

BMW M Roadster: 321 PS für 16.990 Euro

Das offene Fahrvergnügen beginnt hier hinter einer extra langen Motorhaube. Auch wenn dieser M Roadster auf der Technik des längst ausgelaufenen BMW Z3 basiert, hat er kaum an Reiz verloren: Er ist kräftig, flink und wendig. Die tiefe Sitzposition und das straffe Fahrwerk lassen Gokart-Feeling auf- kommen. Lenkung und Schaltung funktionieren mit hoher Präzision. Der hochdrehende Sechszylinder aus dem M3 ist schon akustisch ein Genuss. Bei Vollgas entweicht den vier Auspuffendrohren des BMW ein heiserer, metallischer Schrei. Allerdings muss der M-Roadster-Fahrer mit fünf Gängen auskommen – und die Passagiere bei Autobahntempo hart im Nehmen sein: Die Federwege sind kurz, die Windgeräusche laut. Das Fahrverhalten ist jedoch nicht ganz unkritisch, und ein DSC (ESP) nicht an Bord.

Mercedes SLK 32 AMG: 354 PS für 15.500 Euro

Der Schritt vom wetter- und waschanlagenfesten Coupé zum offenen Cabrio ist nur ein Knopfdruck entfernt. Nach wenigen Sekunden und eindrucksvollem Versenk-Schauspiel gibt es Frischluftvergnügen pur. Bei geschlossenem Dach vermittelt das Stahldach dagegen die Ruhe, die Stabilität und das Geräuschbild eines Coupés – auch das ist sehr angenehm. Der Sitzkomfort passt perfekt, das Fahrwerk lässt nur auf Querfugen ansatzweise seine Härte erkennen. Der 3,2-Liter-V6-Kompressor von AMG überzeugt mit viel Zugkraft und wohligem Klangbild. Nur die Fünfstufen-Automatik schaltet nicht immer so, wie man es erwartet und wirkt dadurch etwas hektisch. Die Lenkung fühlt sich in der Mittellage ungenau und gefühllos an und erfordert hin und wieder leichte Kurskorrekturen.

Jaguar XKR: 363 PS für 13.900 Euro

Das komfortable Luxus-Coupé aus England wird als XKR zum Sportwagen: Mit Hilfe eines Kompressors erhöht sich die Leistung des V8 auf 363 PS. Die 505 Nm Drehmoment werden über eine Fünfstufen-Automatik an die Hinterräder weitergegeben. Das adaptive Fahrwerk des XKR ist jedoch eher weich abgestimmt. In engen Kurven hat dies deutliche Karosseriebewegungen zur Folge. Trotz der stattlichen Ausmaße ist der Jaguar sehr knapp geschnitten – vorn wie hinten. Dafür entschädigen edles Holz an den Armaturen und Ledersitze – wie es sich eben für einen noblen Briten gehört. Die Verarbeitung lässt aber zu wünschen übrig. Beim Kauf sollte man auf eine Bedienungsanleitung achten – sonst bleiben die Funktionen der vielen Knöpfe imCockpit rätselhaft.

Chevrolet Corvette C6: 404 PS für 20.000 Euro

In der sechsten Generation wurde die Corvette endgültig vom Showcar zum ernsthaften Sportwagen. Die Kombination aus Kunststoff-Karosserie und Stahlrahmen sorgt für ein Gewicht von nur 1490 Kilogramm und erweist sich als erstaunlich verwindungssteif. Dazu kommt der „Small-Block“-V8 mit einem maximalen Drehmoment von 546 Nm. Dieser harmoniert gut mit der lang über- setzten, aber zu schwergängigen Sechs- gang-Schaltung. Doch der Hubraumriese lässt sich selbst aus dem Drehzahlkeller mit viel Kraft herausbeschleunigen. In der sechsten Generation können endlich auch Bremsen und Fahrwerk mit der Leistung der Corvette mithalten. Im Cockpit findet sich jedoch weiterhin viel Kunststoff. Cooles Detail: das serienmäßig herausnehmbare Targadach.

Porsche 911 Carrera: 320 PS für 19.700 Euro

Mit seinen „Spiegeleier-Augen“ sieht auch ein in die Jahre gekommener 911 nicht alt aus. Im Gegenteil: Wer mit dem Carrera vorfährt, dem ist ein Rasse-Auftritt gewiss – und das ist jetzt bereits für einen Kaufpreis von unter 20.000 Euro möglich. Dafür bekommt man zu- dem jenes Fahrvergnügen, das eben nur ein Porsche bietet: Kurvenreiche Landstraßen sind hier ein Genuss. Der Geradeauslauf des Carrera ist zuverlässig. Und der Boxermotor im Heck wird zum unverwechselbaren Erlebnis: Der 3,6-Liter- Sechszylinder-Boxermotor brabbelt in tiefen Tonlagen. Sagenhafte Drehfreude und Vibrationsarmut kennzeichnen dieses Triebwerk ebenso wie die satte Zugkraft im unteren Drehzahlbereich. Ein Männer-Traum, der sich erfüllen lässt.

Chevrolet Camaro: 432 PS für 27.400 Euro

Im Jahr 2009 schickte Chevy seinen Camaro als Retromobil ins Rennen. Damit sollte das muskulöse Auto an seine Erfolge in den 60er- Jahren anknüpfen. So großspurig wie der Detroiter Bolide mit seinen breit ausladenden Kotflügeln auftritt, benimmt er sich auch: Den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 erledigt der Camaro unter basslastigem, aber eher zurückhaltendem V8-Gebrummel in 5,2 Sekunden. Der Motor ist so elastisch, dass für einen raschen Überholvorgang nicht einmal zurückgeschaltet werden muss. Allerdings wird diese ungebändigte Motorkraft stets mit einer Extra-Portion Super bezahlt. Der Normverbrauch liegt bei 14,1 l/100 km. Für Federungskomfort sorgen mehr die Chefsessel als das Fahrwerk, das eher mit trägem Einlenkverhalten auf sich aufmerksam macht.

Nissan 350Z Roadster: 301 PS für 13.500 Euro

Der japanische Roadster mit dem automatischen Stoffverdeck fällt auf: Das liegt nicht nur an seinem eigenständigen Design mit dem langen Radstand und dem bulligen Heck. Auch sein 3,5-Liter- Sechszylinder kann sich hören lassen. Er überzeugt mit einem kraftvollen Drehmomentverlauf, ist obenherum aber nur wenig drehfreudig. Der 350Z lässt sich auch in engen Kurven gut beherrschen – ein komfortables Fahrwerk gehört jedoch nicht zu seinen Stärken. Während das sportlich designte Cockpit ausreichend Platz bietet, fällt das Kofferraumvolumen mit 130 Litern extrem knapp aus. Dafür sind die Sitze des Nissan bequem. Den Exoten aus Japan gibt es mit relativ geringen Laufleistungen zum Preis eines neuen Kleinwagens.

Hyundai Genesis: 303 PS für 18.600 Euro

Ein elegantes Sportcoupé aus Korea mit über 300 PS? Wer jetzt spontan auf den Namen kommt, verdient Respekt. Denn der Hyundai Genesis ist bei uns ein Exot. Zu Unrecht: Der 3,8-Liter-Alu-V6 vibriert munter vor sich hin, klingt aber nach purem Fahrvergnügen. Dafür verpassten die Koreaner dem Genesis einen dynamischen Heckantrieb und eine Gewichtsverteilung von 55 Prozent vorn und 45 Prozent hinten. Das manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe sollte man der sehr amerikanisch abgestimmten Automatik auf jeden Fall vorziehen. Im Innenraum gehen die Überraschungen weiter: Das Cockpit empfängt den Fahrer mit einem sportlichen Ambiente und meist hochwertigen Materialien. Auch die gut konturierten Sportsitze passen zum Charakter des Genesis Coupé.

Maserati 3200 GTA: 368 PS für 15.900 Euro

Zum Golf-Preis gibt es dieses von Giorgio Giugiaro gezeichnete italienische Sportcoupé. Die Karosserie endet in einem spektakulären Heck, das von Bumerang-förmigen Rückleuchten geprägt wird. Der 3200 war der letzte Maserati mit Biturbo-Motor: Der V8- Zylinder kommt auf eine Leistung von 368 PS und ein maximales Drehmoment von 491 Nm. Leider erreichen Fahrwerk und Lenkung im Alltag nicht ganz die Güte des Motors. Während der GT mit einem Schaltgetriebe ausgestattet ist, verfügt der GTA über eine Vierstufen-Automatik. Im eleganten Cockpit mit klassischer Maserati-Analoguhr findet sich viel feinstes Leder. Allerdings entsprechen die Passungen nicht ganz dem erwarteten Premium-Standard. Zudem sind die Wartungskosten des Maserati hoch.

Quellen (Preise): Schwacke 4/2014, www.mobile.de

Markus Bach / Holger Ippen

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