Mazda 3 2013: Kaufberatung, Bilder & technische Daten (Typ BM) Das Gute liegt so nah
Auf der Suche nach einem attraktiven, modernen Kompaktwagen lohnt es sich, beim örtlichen Mazda-Händler reinzuschauen, wo der Mazda 3 2013 (Typ BM) wartet – Umfassende Kaufberatung
So leicht fiel die Entscheidung für einen kompakten Mazda wohl noch nie. Auch bei der AUTO ZEITUNG hat die jüngste Auflage des Mazda 3 bereits in mehreren Vergleichstests einen Großteil der Konkurrenz hinter sich lassen können. Wohl auch deshalb, weil es sich hier um ein von Grund auf neu entwickeltes Fahrzeug handelt.
Mit topaktuellen Motoren sowie moderner Leichtbaustruktur, beides unter dem Begriff SKYACTIV zusammengefasst, repräsentiert jeder Mazda 3 den aktuellen Stand der Technik. Und sieht dabei auch noch gut aus. Das betrifft nicht nur die bei uns überwiegend nachgefragte Heckklappenversion, sondern auch die parallel angebotene Stufenheck-Limousine, die man auf den ersten Blick sogar für den größeren, sehr eleganten Mazda 6 halten könnte.
Doch auch unter seiner schönen Hülle hat der Mazda einiges zu bieten, zum Beispiel Platz. Vorn und wegen des langen Radstands auch hinten sitzt man bequem, und wenn’s dann auf Reisen geht, nimmt der 364 Liter fassende Kofferraum mehr als nur das nötigste Gepäck auf. Bei der Stufenhecklimousine sind es sogar 419 Liter. Doch der Reihe nach.
MAZDA 3 CENTER-LINE-AUSSTATTUNG IST AB 120 PS SERIE
Beim Blick in die Preisliste könnte man fast meinen, hier habe sich ein Druckfehler eingeschlichen, denn den preisgünstigsten Mazda 3 gibt es fast zum Kleinwagentarif: Für 16.990 Euro kommt der fünftürige Mazda 3 SKYACTIV-G 100 in der Prime-Line-Basisversion noch nicht mal karg ausgestattet daher. Neben dem modernen 1,5-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit 100 PS und Start-Stopp-System gibt es elektrische Fensterheber vorn und hinten, eine Klimaanlage, ein Audio-System mit Radio sowie AUX- und USB-Anschluss, einen Bordcomputer, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und sogar eine Berganfahrhilfe sowie ein Reifendruckkontrollsystem.
Doch obwohl nackte Armut nun wirklich anders ausschaut, werden sich nur wenige für den Basis-Mazda 3 entscheiden, denn mit dem Mazda 3 SKYACTIV-G 120 lockt das ungleich attraktivere Angebot. Das liegt weniger an der Mehrleistung von 20 PS als vielmehr am Drehmoment, das beim 2,0-Liter-Motor um 60 Nm höher liegt als beim Basis-1,5er (150 Nm). Wobei der 120-PS-Mazda im Normverbrauch genauso sparsam ist wie die 100-PS-Basis, für die es übrigens außer der Metalliclackierung (ab 530 Euro) keine zusätzlichen Extras ab Werk gibt.
Mit 20.290 Euro kommt der Mazda 3 SKY-ACTIC-G 120 zwar deutlich teurer als die Einstiegsversion, ist dafür aber bereits an die höherwertige Center-Line-Ausstattung gekoppelt. Der Mehrwert erschöpft sich dabei nicht nur in kosmetischen Details wie 16-Zoll-Alu-Felgen, Lederlenkrad und -schaltknauf, sondern erstreckt sich auch auf die Technik.
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Neben dem mit zahlreichen Funktionen aufgerüsteten Multimediasystem MZD Connect inklusive Multi Commander (Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole) und Farb-Touchscreen überzeugt die Center-Line-Ausstattung auch mit einem City-Notbremssystem (SCBS), das bis 30 km/h per Infrarotkamera Gefahren erkennt und durch Bremseingriff Kollisionen vermeiden kann. Für Entspannung sorgen die serienmäßige Geschwindigkeitsregelanlage sowie die für Fahrer/Beifahrer getrennt regelbare Klimaautomatik.
INTERNET IM MAZDA 3 MIT MZD CONNECT UND SMARTPHONE
Darüber hinaus verfügt das MZD Connect genannte Mazda-Konnektivitätssystem nicht nur über eine Bluetooth-Freisprecheinrichtgung, sondern holt per Smartphone-Anbindung und auf dem aha-Portal kostenlos verfügbarer Apps die Welt des Internets ins Auto: Facebock, Twitter, Restaurant- und Hotel-Tipps, Web-Radio, Wetterinfos – alles unterwegs verfügbar. Darüber hinaus lässt sich der Mazda 3 als Center-Line gegen Aufpreis sinnvoll ergänzen, etwa mit der Navi-Funktion mit kostenlosen Kartenupdates für drei Jahre (600 Euro) und dem Touring-Paket (Einparkhilfe hinten, Sitzheizung vorn, Licht-/Regensensor, abgedunkelte Scheiben hinten).
Richtig bezahlt machen sich die 900 Euro für das Touring-Paket durch das RVM-System (Rear Vehicle Monitoring), das per Radar den Bereich seitlich hinter dem Fahrzeug überwacht. Befindet sich hier ein Verkehrsteilnehmer im toten Winkel oder nähert sich von hinten, wird dies dem Fahrer per Warnleuchte im Außenspiegel signalisiert. Setzt er dennoch zum Fahrspurwechsel an, ertönt zusätzlich ein Warnsignal. Das funktioniert in der Praxis sehr zuverlässig, Fehlalarm gibt das System nur selten. Wer zum Touring-Paket noch 650 Euro für das Licht-Paket drauflegt, ist mit den sehr empfehlenswerten BiXenon-Scheinwerfern unterwegs und freut sich über Rück- und Tagfahrlichter in effektvoller LED-Ausführung.
Alternativ kann man den Mazda 3 SKYACTIV-G 120 auch in der Topausstattung Sports-Line ordern, die für 3000 Euro Aufpreis neben Touring- und Licht-Paket zudem noch schmucke 18-Zoll-Alu-Räder, eine Einparkhilfe auch vorn, das Head-up-Display, das schlüssellose Zugangs- und Startsystem (Login) sowie ein kraftvoll klingendes HiFi-Soundsystem von Bose enthält. Darüber hinaus hat der Kunde nur mit der Topversion Sports-Line die Option auf diverse Assistenzsysteme, die im 1650 Euro teuren Technik-Paket gebündelt sind:
Dazu zählen die adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung (MRCC) inklusive Pre-Crash-Funktion mit aktivem Bremseingriff (SBS), automatisch abblendendes Fernlicht (HBC), adaptives Kurvenlicht (AFS) sowie ein Spurhalteassistent (LDW). Mehr Luxus hingegen verspricht die für den Sports-Line verfügbare Lederausstattung für 1500 (schwarz) bzw. 1700 (weiß) Euro.
DIE SECHSSTUFEN-AUTOMATIK SCHALTET SANFT UND FLINK
Unabhängig von der gewählten Ausstattungslinie ist der Mazda 3 SKYACTIV-G 120 gegen einen Aufpreis von 500 Euro auch als Stufenheck-Limousine zu bekommen. Für 1800 Euro mehr tritt beim 120-PS-Benziner eine komfortabel und flink schaltende Automatik an die Stelle des knackig zu schaltenden manuellen Sechsgang-Getriebes. Dadurch steigt beim SKY-ACTIV-G 120 der Norm-Verbrauch moderat an: von 5,1 auf 5,6 Liter Super pro 100 km.
Natürlich gibt es auch noch Alternativen zum kultivierten 2,0-Liter-Vierzylinder mit 120 PS. Auf dem Papier spielt der gleiche Motor in der 165-PS-Version die Rolle der Topmotorisierung. Den gibt es ebenfalls in der Center-Line-Ausstattung ab 22.290 Euro, allerdings nur als Fünftürer und mit manuellem Schaltgetriebe. Zwar liefert der 165-PS-Motor die besseren Fahrleistungen, subjektiv fällt der Unterschied zum 120-PS-Benziner nicht so gravierend aus. Die Rolle der „heimlichen Spitzenkraft“ im Mazda 3-Portfolio kommt somit dem famosen 2,2-Liter-Biturbodiesel im Mazda 3 SKYAC-TIV-D 150 zu. Der 150 PS starke Selbstzünder zählt zu den besten Vierzylinder-Dieselmotoren überhaupt.
Der extrem niedrig verdichtende Motor läuft sehr kultiviert, versammelt seine Kraft (maximales Drehmoment: 380 Nm) bereits deutlich unterhalb von 2000 Touren, was eine sehr schaltfaule Fahrweise begünstigt. Doch der Vorzeige-Diesel kann auch anders. Obenheraus dreht der SKYACTIV-D schon fast so quirlig wie ein Benziner und liefert sogar über 5000 Touren noch verwertbare Leistung.
Das schafft in der Form sonst kein anderer Diesel. Zudem zählt der kompakte Japaner zu den Sparsamsten seiner Klasse: Der Normverbrauch beschränkt sich auf 4,1 l/100 km, mit der Sechstufen-Automatik (ab 1800 Euro) sind es immer noch respektable 4,8 Liter. Nicht schlecht für einen geräumigen Kompakten, der laut Werk in 8,1 Sekunden Tempo 100 und maximal 210 km/h (Schaltversion) erreicht und auch noch die Euro-6-Abgasnorm erfüllt.
Der Diesel ist mit 24.390 Euro in der Center-Line-Ausstattung zwar die teuerste Motorvariante, aufgrund der hervorragenden Eigenschaften aber jeden Cent wert. Zudem lässt er sich auf Wunsch mit allen verfügbaren Ausstattungsoptionen kombinieren.
Der Mazda 3 SKYACTIV-G 120 bietet das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis. Der sparsame 120-PS-Benziner arbeitet kraftvoll sowie kultiviert, und die Center-Line-Ausstattung bietet bereits eine Fülle an Details, sodass als Extras lediglich Touring- und Licht-Paket zu empfehlen sind. Wer mehr will, sollte statt des 165-PS-Benziners den kultivierten 150-PS-Diesel bevorzugen, der Kraft mit Sparsamkeit vereint. Die Topausstattung Sports-Line hingegen ist verzichtbar, es sei denn, man legt Wert auf sämtliche verfügbare Assistenzsysteme. Am unteren Ende der Preisskala wird man sogar mit dem extrem günstigen, gut ausgestatteten Einstiegsmodell SKYACTIV-G 100 glücklich, für das es aber kaum Extras gibt.
Jürgen Voigt