Test Nissan Leaf Facelift 2013: Bilder und technische Daten Detailarbeit
Nissan hat das E-Mobil Leaf gezielt nachgebessert. Nun kommt der Stromer nicht nur weiter, er ist auch komfortabler und geräumiger
Hierzulande mag es verwundern, dass der Leaf bereits eineinhalb Jahre nach seiner Einführung auf dem deutschen Markt nun in überarbeiter Form beim Nissan-Händler steht. Der Grund hierfür ist aber recht simpel: In den USA sowie in Japan ist das weltweit erste Großserien-Elektroauto bereits seit Ende 2010 erhältlich, weshalb jetzt turnusmäßig eine sanfte Modellüberarbeitung erfolgt.
Nissan Leaf Facelift: Elektroauto im Test
Äußerlich ist davon kaum etwas zu sehen, im Fahrgastraum kommt nun anstatt der beigen auch eine schwarze Innenausstattung zum Einsatz, die den Geschmack europäischer Kunden eher treffen sollte. Die Sitze bieten mehr Seitenhalt und sind nun auch in der Höhe einstellbar. Die Fondpassagiere freuen sich über mehr Beinfreiheit, da die Vordersitze besser ausgeformt sind.
Nicht nur die Insassen finden mehr Raum vor, auch für das Gepäck steht mehr Platz zur Verfügung. Der Grund: Der Inverter, der den Gleichstrom der Batterie in Wechselstrom für den Elektromotor umwandelt, wanderte vom Heck unter die Motorhaube. Das Fassungsvermögen stieg dadurch um 40 auf 370 Liter, bei umgeklappter Rücksitzlehne stehen maximal 720 Liter Stauraum zur Verfügung.
Auch beim Fahrwerk leisteten die Nissan Ingenieure Feinarbeit. Die Dämpfer wurden straffer abgestimmt, die Servolenkung neu kalibriert. Tatsächlich fährt sich der Nissan Leaf Facelift etwas knackiger als bislang, der Federungskomfort gibt aber nach wie vor keinen Grund zur Klage. Und auch wenn die Lenkung nach wie vor kein Musterbeispiel an Rückmeldung und Präszision ist, fühlt sie sich nun weniger entkoppelt an als zuvor.
Das Hauptaugenmerk legte Nissan aber auf die Achillesverse aller E-Mobile, die Reichweite. So konnte die Reibung der E-Maschine um fünf Prozent reduziert werden, das Gewicht sank dank eines leichteren Batteriegehäuses um 30 Kilogramm. Eine Wärmepumpe sorgt zudem dafür, dass für die Klimatisierung 70 Prozent weniger Leistung benötigt wird. Die Japaner stellen nun 199 statt der bisherigen 175 km Reichweite in Aussicht. Die erzielte der Leaf im Test zwar nicht, mit guten 145 km kam er aber immerhin 60 km weiter als das im Winter 2012 gestestete Modell. Doch dieser enorme Anstieg ist wohl weniger den Modifikationen, als vielmehr den um rund 30 Grad höheren Außentemperaturen geschuldet, was einmal mehr zeigt, wie groß der Temperatureinfluss bei E-Mobilen ist.
Doch der Leaf wurde durch die Überarbeitung nicht nur besser, sondern mit drei neuen Ausstattungslinien auch deutlich günstiger. So beginnt der Einstieg nun bereits bei 29.690 Euro (zuvor 36.990 Euro).
FAZIT: Die vielen kleinen Optimierungen haben dem Nissan Leaf gut getan, größter Pluspunkt ist der günstigere Preis.
TECHNIK | |
Nissan Leaf Facelift |
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E-Motor | Permanenterregte Synchronmaschine |
Leistung | 80 kW / 109 PS bei 3000 – 10.000 / min |
Drehmoment | 254 Nm bei 0 – 3000 / min |
Getriebe | Konstantübersetzung |
Antrieb | Vorderrad |
Fahrwerk | v.: McPherson-Federbeine, Querlenker, Stabilisator; h.: Verbundlenkerachse, Federn, Dämpfer; ESP |
Bremsen | rundum: innenbelüftete Scheiben; ABS, Bremsassistent |
Reifen | 215/50 R 17 V; Dunlop Enasave EC 300 |
Batterie | Lithium-Ionen, 24 kWh, 360 V |
L / B / H | 4445/ 1770/ 1550 mm |
Radstand | 2700 mm |
Leergewicht | 1529 kg |
Kofferraum | 370 - 720 l |
Typkl. | HP 17/ VK 21/ TK 18 |
Zuladung | k.A |
FAHRLEISTUNG / VERBRAUCH |
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0-100 km/h | 10,8 s |
Höchstgeschwindigkeit¹ | 144 km/h |
Bremsweg 100-0 km/h | kalt/warm 38,5/ 39,4 m |
Norm-Reichweite | 199 km |
Test-Reichweite | 145 km |
Ladeenergie pro Volladung | 21,3 kWh |
Effektiver Verbrauch | 14,7 kWh/ 100 km |
Grundpreis | 29.690 Euro² |
Alexander Lidl