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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Land Rover Defender

Fahrbericht: Land Rover Defender 2.2 TD4 110 Station Wagon Rustikal Richtung Ruhestand

Mit dem aktuellen 2,2-Liter-Diesel strebt der Defender seiner Pensionierung Ende 2015 entgegen - und findet immer mehr Freunde. Der Fahrbericht

Seit 1948 krabbelt, klettert und kriecht der kantigschroffe Brite nun schon über den Erdball. Doch von Müdigkeit keine Spur. Vielmehr legt der Land Rover Defender kontinuierlich zu, nachdem er seit 2007 mit Vierzylinder-Turbodieseln aus dem Ford-Fundus bestückt wird. Die aktuelle Version mit Rußpartikelfilter heizt die Nachfrage weiter an: 2012 wurden fast 1800 Autosin Deutschland verkauft.

Der aktuelle 2,2 Liter große Vierzylinder ersetzt den leistungsgleichen 2,4-Liter. Beide bringen es auf 122 PS, beide erreichen ein maximales Drehmoment von 360 Nm. Doch der kleinere Diesel produziert weniger Schadstoffe, hat endlich serienmäßig einen Partikelfilter und genügt der Euro-5-Norm. Ferner läuft der 2.2 kultivierter sowie dank vollflächiger Motorschallabdeckung auch leiser als der bisherige 2.4.

 

Landrover Defender 2013: Zeitloses Fahrgefühl

Obwohl der kernige Selbstzünder niedrige Drehzahlen bevorzugt, setzt er mit 145 km/h Spitze eine neue Bestmarke (alt: 132 km/h) - sofern kein allzu kräftiger Gegenwind bläst. Der Testverbrauch liegt mit 11,1 Liter Diesel je 100 km auf dem Niveau des Vorgängers. Volle Zuladung, exzessiver Offroad-Einsatz oder Gespannbetrieb treiben den Wert jedoch in die Höhe - was bei maximal 3,5 Tonnen Last am Haken aber nicht verwundert.

Die Standfestigkeit der Bremsen zeigt sich der Belastung zwar gewachsen, aber trotz der Umstellung auf innenbelüftete Scheiben an der Vorderachse überzeugt die Verzögerung nicht: Die Reifen mit grobstolligem Geländeprofil wirken sich negativ auf Spurstabilität und Bremsweg aus. Zudem kostet ein ABS extra (1850 Euro, inklusive Traktionskontrolle). Und ein ESP-System gibt es nicht mal gegen Zuzahlung, obwohl der Brite mit seinem torkeligen Fahrverhalten ein wenig Hilfestellung gut gebrauchen könnte.

Die gefühllose Rollenfinger-Lenkung des Offroad-Klassikers arbeitet ungenau und erzwingt stetige Kurskorrekturen. In Kurven neigt sich der Aufbau weit zur Seite, und Richtungswechsel erfolgen nur zögerlich. Der Wendekreis ist riesig. Zeitgemäß ist solch ein Fahrverhalten sicherlich nicht, doch dafür ist das Fahrgefühl absolut einzigartig und zeitlos.
Martin Urbanke

 

FAZIT

Das Konzept des Defender ist seit 65 Jahren bewährt und gereift, inzwischen aber auch reichlich in die Jahre gekommen. Kauziger Kletter-Künstler mit Kultstatus.

Teil 2: Technische Daten

TECHNIK  

LANDROVER DEFENDER 2.2 TD4 110 STATION WAGON
Motor 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel, Partikelfilter
Hubraum 2198 cm³
Leistung 90 kW / 122 PS bei 3500 /min
Max. Drehmoment 360 Nm bei 2000 /min
Getriebe 6-Gang, manuell, Reduktion (1:2,7)
Antrieb Allrad, permanent
Fahrwerk v.: Panhardstab; h.: Dreieckslenker; rundum: Starrachse, Federn, Dämpfer, Stabilisator
L /B /H 4785/ 1790/ 2181 mm
Reifen 235/85 R 16 Q M+S
Kofferraum ca. 1000 - 2450 l
Radstand 2794 mm
Leergewicht 1987 kg
FAHRLEISTUNG /
VERBRAUCH
 
0-100 km/h¹ 17,0 s
Höchstgeschwindigkeit¹ 145 km/h (abgeregelt)
EU-Verbrauch¹ 11,1 l D / 100 km
CO2-Ausstoß¹ 295 g/km
KOSTEN  
Grundpreis¹ 32.290 Euro
¹ Werksangaben

AUTO ZEITUNG

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