Mercedes E-Klasse 2013: Facelift für Limousine und T-Modell in Detroit Intensivpflege
Mit einer großen Modellpflege wertet Mercedes seine Oberklasse-Baureihe auf und spendiert Limousine und Kombi eine neue Optik sowie frische Technik
Bei vielen Herstellern beschränken sich Facelifts zumindest optisch auf dezente Retuschen: Hier und da eine andere Linie, überarbeitete Scheinwerfer und 2-3 neue Farben - fertig. So einfach macht es sich Mercedes allerdings nicht, denn getreu der Werbe-Botschaft "Das Beste oder nichts" besteht aus Sicht der Schwaben großer Handlungsbedarf: Die E-Klasse ist hinter ihren bayerischen Wettbewerbern auf den dritten Rang der Premium-Oberklasse abgerutscht.
Mercedes E-Klasse 2013: Facelift auf der Detroit Auto Show
Um diese Reihenfolge wieder umzukehren, erhält die Mercedes E-Klasse 2013 nicht nur ein umfangreich überarbeitetes Design, sondern auch neue Vierzylinder-Motoren und einige neue Technologien, die ursprünglich vor allem für den Einsatz in der neuen S-Klasse entwickelt wurden.
Während man so manche Modellpflege ohne direkten Vergleich leicht übersehen kann, dürfte im Fall des Mercedes E-Klasse Facelift mancher Beobachter an eine völlig neue Generation denken. Trotz der komplett neuen Gestaltung von Front und Heck handelt es sich aber weiterhin um die gleiche Plattform, weshalb sich auch an den internen Bezeichnungen W 212 für die Limousine und S 212 für das T-Modell nichts ändert.
Wie von uns schon vor vielen Monaten angekündigt, verliert die E-Klasse mit dem Facelift ihr Vier-Augen-Gesicht: Der trennende Steg zwischen den Elementen der Scheinwerfer verschwindet, aber dank LED-Tagfahrlicht bleibt der E-Klasse-typische Blick zumindest während der Fahrt erhalten. Optional sind auch Voll-LED-Scheinwerfer erhältlich, die noch mehr Helligkeit bei Nacht versprechen.
Erstmals liefert Mercedes die E-Klasse in der Ausstattgungslinie Avantgarde mit dem dynamischer wirkenden Zentralstern aus, der bisher den besonders sportlich positionierten Modellen vorbehalten war. Wer es klassisch mag, bekommt mit der Ausstattungslinie Elegance auch weiterhin einen Stern auf der Haube, die übrigens genau wie die Frontschürze eine neue Optik erhalten hat.
Unter ihr arbeiten künftig vermehrt moderne Vierzylinder mit strahlgeführter Benzin-Direkteinspritzung und Turbo-Aufladung, die auf das gleiche Technik-Paket wie die jüngsten V6- und V8-Motoren aus Stuttgart zurückgreifen. Der sparsamste Benziner kommt trotz 184 PS auf einen Normverbrauch von 5,8 Liter auf 100 Kilometer und fällt so als einziger Benziner seiner Klasse in die Effizienzklasse A. Mit 211 PS verbraucht der neue E 250 lediglich 0,2 Liter mehr. Die stärkeren Modelle E 300, E 350 und E 400 verfügen über sechs Zylinder und bis zu 333 PS, Topmodell bleibt der E 500 mit 408 PS starkem V8. Alle V6- und V8-Modelle sind auch mit dem Allradantrieb 4Matic erhältlich.
Bei den Diesel-Modellen haben E-Klasse-Kunden die Wahl zwischen gleich sechs Varianten, angefangen von den sparsamen Vierzylinder-Modellen E 200 CDI, E 220 CDI und E 250 CDI mit Verbrauchswerten zwischen 4,7 und 5,3 Liter auf 100 Kilometer bis zun den V6-Modellen E 300 BlueTec und E 350 BlueTec mit bis zu 252 PS. Sparmeister ist allerdings der E 300 BlueTec Hybrid, der über einen 204 PS starken Vierzylinder-Diesel und einen 19 kW starken E-Motor verfügt und so im EU-Zyklus auf einen Normverbrauch von 4,1 Liter auf 100 Kilometer kommt.
Für einen perfekten Kontakt zur Straße mit der zum persönlichen Geschmack des Kunden passenden Abstimmung bietet Mercedes gleich vier Fahrwerke an: In der Ausführung Elegance rollt die E-Klasse auf einem komfortabel abgestimmten Fahrwerk mit selektivem Dämpfungssystem, außerdem stehen eine sportlichere Variante mit 15 Millimeter Tieferlegung und ein nochmals dynamischer abgestimmtes Sportfahrwerk sowie die Airmatic-Luftfederung mit geregelter Dämpfung zur Wahl. Beim T-Modell kommt an der Hinterachse serienmäßig eine Luftfederung mit Niveauregulierung zum Einsatz.
Mehr Auto-Themen: Der kostenlose Newsletter der AUTO ZEITUNG
Damit die Mercedes E-Klasse auch in puncto Sicherheit Maßstäbe setzen kann, verbaut Mercedes ein Paket von Assistenzsystemen unter dem Titel "Intelligent Drive". Wichtigster Bestandteil ist das Stereo Multi Purpose Camera-System, das mit zwei Kameras am Innenspiegel einen Bereich von etwa 500 Metern vor dem Fahrzeug beobachten kann und dabei einen ungewöhnlich großen Öffnungswinkel von 45 Grad abdeckt. So können nicht nur Fahrzeuge direkt vor der E-Klasse berücksichtigt werden, sondern auch entgegenkommender und kreuzender Verkehr, was eine besonders frühzeitige Warnung vor Gefahrensituationen ermöglicht.
Benny Hiltscher
AUTO ZEITUNG