Neuer Mercedes G 63 AMG (2012): Erste Testfahrt Alles andere als ein Dinosaurier
Dinosaurier? Die G-Klasse möchte partout nicht aussterben! Wir sind den neuen und äußerst lebendigen Mercedes G 63 AMG (2012) mit V8-Biturbo gefahren. Erste Testfahrt!
Rustikal, kraftvoll, unverfälscht – das ist der neue Mercedes G 63 AMG (2012). Über 30 Jahre gibt es die Mercedes-Benz G-Klasse mittlerweile, und alle Modernisierungsmaßnahmen haben sich kaum auf die Essenz des Autos ausgewirkt. Das wäre woanders ein Todesurteil – beim G ist es quasi das Echtheitszertifikat. Angesichts seiner Wohnzimmerschrankwand-Silhouette verblüfft freilich am Allermeisten, dass die seit 1999 gebaute AMG-Version besonders erfolgreich ist – in manchen Märkten macht der ultrastarke V8-Brüller 50 Prozent aller Verkäufe aus. Zuletzt mit 476 PS starkem Kompressor-V8, der für brachialen Sound, irrwitzigen Antritt und erschütternden Durst bekannt war. Was also ist neu am neuen Mercedes G 63 AMG (2012) mit V8-Biturbo? Der Biturbo-Benzindirekteinspritzer mit 5,5 Liter Hubraum, 544 PS und einem Maximaldrehmoment von 760 Newtonmetern treibt den G mit der Wucht eines Vorschlaghammers voran, allerdings nicht so unmittelbar gewalttätig aus dem Stand wie sein Kompressor-Vorgänger, sondern er gibt sich eine Nuance eleganter: weniger Dampf ganz untenherum, aber noch mehr Qualm obenheraus.
Erste Testfahrt im neuen Mercedes G 63 AMG (2012)
Der hämmernde Brutalo-Sound des G 55 ist mit dem neuen Mercedes G 63 AMG (2012) ebenfalls passé. Die neue Maschine klingt etwas zurückhaltender, ist aber immer noch für mehrere Lagen Gänsehaut beim saftigen Durchbeschleunigen gut. Und der Verbrauch? 13 Prozent weniger soll der G-Klasse: Facelift bringt V12-Biturbo schlucken als sein Kompressor-Ahn, das macht dann 13,8 Liter auf 100 km, wodurch der neue AMG-G aber immer noch nicht zum Spar-Vorschlag wird. Es bleibt also beim ausgeprägt trotzschädeligen Grundcharakter, und die wuchtig-plakativen Exterieurüberarbeitungen verstärken diesen Eindruck sogar noch. Ein wenig Kultur hat der Modellwechsel aber doch gebracht: Die bisher arg knochige Federung spricht nun im neuen Mercedes G 63 AMG (2012) tatsächlich etwas feinfühliger an, und das neue Cockpit mit hochgesetztem Comand-Monitor, sportlichem AMG-Wählhebel und geprägtem AMG-Logo auf den Kopfstützen dürfte selbst alte G-Fans nicht verschrecken.
TECHNIK | |
MERCEDES G 63 AMG | |
Motor | V8-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung, Biturbo |
Nockenwellenantrieb | Kette |
Hubraum | 5461 cm3 |
Leistung bei | 400 kW / 544 PS bei 5500 /min |
Max. Drehmoment bei | 760 Nm bei 2000 – 5000 /min |
Getriebe | 7-Stufen-Automatik |
Antrieb | Allrad, permanent |
Fahrwerk | v.: Starrachse, Längs- und Querlenker, Federn, Dämpfer, Stabilisator; h.: Starrachse, Längs- und Querlenker, Federn, Dämpfer; ESP |
Bremsen | rundum: innenbelüftete Scheiben; ABS, Bremsassistent |
Bereifung | rundum: 275/50 R 20 |
Felgen | rundum: 9,5 x 20 |
L/B/H | 4769/2055/1938 mm |
Radstand | 2850 mm |
Leergewicht / Zuladung | 2550 kg / 650 kg |
Anhängelast, gebr./ungebr. | 3500 kg / 750 kg |
Kofferraumvol. | 480 – 2250 l |
Abgasnorm | Euro 5 |
Typklassen | keine Angaben |
FAHRLEISTUNG / VERBRAUCH | |
0-100 km/h | 5,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h |
EU-Verbrauch | 13,8 l SP/100 km |
CO2-Ausstoß | 322 g/km |
KOSTEN | |
Grundpreis | 137.505 Euro |