Morgan Supersport (2025): Neue Fahrspaßgranate mit BMW-Motor
Preis: Morgan Supersport (2025) für umgerechnet 120.000 Euro
Dass ein neues Morgan-Modell startet, kommt noch seltener vor als eine Filmpremiere von Quentin Tarantino – umso mehr lohnt sich ein genauerer Blick auf den Morgan Supersport (2025), der das überschaubare Portfolio angesichts des in Rente geschickten Plus Six nach oben abrundet,. Wie bereits erwähnt, markiert der Zweisitzer weder optisch noch technisch eine Revolution, ist aber eine konsequente Weiterentwicklung des ungewöhnlichen Leichtbau-Ansatzes im Retro-Gewand. Preislich startet der britische Gentleman bei umgerechnet rund 120.000 Euro (Stand: März 2025). Einen deutschen Preis nennt der Hersteller nicht. Bei Kaufinteresse empfiehlt es sich, einen Morgan-Händler zu kontaktieren.
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Der Porsche 718 Spyder RS (2023) im Fahrbericht (Video):
Antrieb: Never change a running BMW-Sechszylinder
Wie bereits beim Vorgänger Plus Six röhrt auch beim Morgan Supersport (2025) der 3,0-l-Reihensechser von BMW unter der Haube. Wer anhand des Namens also auf eine saftige Leistungssteigerung gehofft hat, wird enttäuscht: Wie bisher schickt das Spitzenmodell 340 PS (259 kW) und 500 Nm Drehmoment an die Hinterräder. Schalten wird weiterhin eine Achtstufen-Automatik aus dem Hause ZF. Aber auch bisher war der Morgan nicht gerade schwach vor der Brust, vor allem wenn man bedenkt, dass er mehrere hundert Kilo weniger auf die Waage bringt als beispielsweise ein M140i mit derselben Maschine. Und auch beim neuen Modell ist Leichtbau des Pudels Kern: Der Hersteller gibt den Morgan Supersport mit einem Leergewicht von 1170 kg an, was für einen Sportwagen von 2025 etwa genauso untypisch ist wie das Vorkriegsdesign.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Weiterentwickelt hat Morgan die Plattform des Spitzenmodells. Getauft auf den Namen CXV, soll die neueste Ausbaustufe der 2019 eingeführten Architektur über eine zehn Prozent höhere Torsionssteifigkeit verfügen – oder sogar 20 Prozent, wenn man sich für das optionale Carbondach entscheidet (hier alles zum Werkstoff Carbon). Dank einer Aluminium-Konstruktion wiegt die gesamte Plattform nur 102 kg. In Verbindung mit einer steiferen Radaufhängung und einer neuen Lenkung soll der neue Morgan Supersport (2025) mit einem direkteren Fahrgefühl und besserer Rückmeldung glänzen als sein Vorgänger. Wers besonders sportlich mag, ordert die mechanische Differentialsperre.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Es bleibt ein typischer Morgan
Das Design-Lastenheft des Morgan Supersport (2025) setzt markentypisch klare Prioritäten: Retro-Flair? Platz eins. Leichtbau? Platz zwei. Aerodynamik? Überbewertet. Wobei, ganz richtig ist der letzte Punkt nicht, da Morgan die Aerodynamik gezielt verbessert haben will. Mit schmal zulaufender Haube und 30er-Jahre-mäßig ausgestellten Radläufen, die bis zur Türschwelle seicht abfallen, kocht man jedoch insgesamt nach dem bewährten Morgan-Rezept. Auch tropfenförmige Rundscheinwerfer – übrigens mit integrierten Blinkern – und ein schmaler Kühlergrill samt halbrundem oberen Abschluss dürfen nicht fehlen. Moderner als beim Vorgänger wirkt dagegen das Heck, in dessen unteren Abschluss Scheinwerfer, Kennzeichen und Auspuffendrohre elegant eingelassen sind. Anstelle des Stoffverdecks lässt sich die Aluminium-Karosserie nach oben auch mit einem 19,7 kg leichten Carbondach abschließen.
Interieur: Raum für Koffer

Klar, Rundinstrumente, Holzapplikationen und der fehlende Zentralbildschirm verleihen dem Morgan Supersport (2025) auch im Innenraum einen angemessenen Retro-Look. Im Detail gibt sich das Interieur allerdings moderner als man zunächst vermuten könnte: Neben Lenkrad und Gangwahlhebel, die erstaunlich wenig aus der Zeit gefallen wirken, grinst uns zwischen zwei analogen Rundinstrumenten gar ein kleines Fahrerdisplay an. Wer ein Smartphone an Bord nicht als Störfaktor empfindet, das einen aus den Traumreisen ins Morgan-Universum reißt, wird zudem mit einer induktiven Ladeschale, einer Freisprechanlage und Bluetooth-Konnektivität zum Sennheiser-Soundsystem belohnt. Was die Ausstattung angeht, wirbt Morgan mit verschiedensten Leder- und Holz-Variationen sowie detailreicher Individualisierung. Anders als der Vorgänger verfügt der Supersport zudem über einen Kofferraum.
Viel Neues bringt der Morgan Supersport (2025) nicht – vor allem auf denselben Motor zu setzen wie ein anders benanntes Vorgängermodell darf als mutig bezeichnet werden. Auf der anderen Seite lebt Morgan nicht von einer Höher-Schneller-Weiter-Attitüde, sondern von einzigartigem Design in Verbindung mit konsequentem Leichtbau und entsprechend aufregendem Fahrgefühl. Und besonders am letzten Punkt scheint man im Detail weiter gearbeitet zu haben. Letztlich ist doch die Frage: Wie neu kann Retro überhaupt sein?