Hondaghini: Lamborghini Huracán mit Honda-Civic-Motor
Die Magie der vier Töpfe im Lambo
Vorhang auf für den Hondaghini: Einem thailändischen Rennstall gelang das zweifelhafte Zauberstück, den Vierzylinder des Honda Civic Type R in einen Lamborghini Huracán Super Trofeo zu verpflanzen. Warum? Treten Sie näher und Sehen sie selbst!
Harry Houdini hätte es in der heutigen Zeit wohl ziemlich schwer: Gefühlt hat man jeden Trick schon einmal gesehen, die publikumsseitige Kombination aus Sensationsgeilheit und der Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens erschwert die Begeisterungsfähigkeit zusätzlich. Was das mit Autos zu tun hat? Nicht nur geht es der Tuningindustrie ganz ähnlich, auch der Name Hondaghini erinnert ein Stück weit an den in Ungarn geborenen und in den USA zur Berühmtheit gekommenen Zauberkünstler. Der hier gezeigte Lamborghini Huracán Super Trofeo wiederum erblickte in Italien das Licht der Welt und macht mittlerweile die Rennstrecken in Thailand unsicher. Aber nicht mehr mit seinem serienmäßigen V10-Saugmotor, sondern neuerdings mit einem aufgeladenen Reihenvierzylinder aus dem Honda Civic Type R.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
"Oha", könnte die erste Reaktion sein, oder: "Was zur Hölle?!". Zaubertricks soll man bekanntlich nicht verraten, wir aber gehen gerne das Risiko ein und erklären die Hintergründe: An Cash fehlte es dem Team von PSC Motorsport keinesfalls, denn der Umbau und die Neukalibrierung aller Komponenten kostet deutlich mehr Zeit und Geld als einfach den Lambo-Motor weiterzubetreiben. Vielmehr ließ man sich von der reizvollen Idee verführen, den Huracán in der Zweiliter-Klasse zu anzusiedeln. So darf PSC mit dem Supersportler beim längsten Langstreckenrennen Asiens, dem "25 h Idemitsu Super Endurance Thailand", bemitleidenswerte Kompaktsportler entzaubern.
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Hondaghini mit 270 PS und 100 kg weniger
Dafür hat der Rennstall dem K20C-Vierzylinder, wie er auch in der aktuellen Civic-Type-R-Generation sitzt, einen größeren Turbo spendiert, der die Leistung auf 350 PS (257 kW) und das Drehmoment (Unterschied zwischen Leistung und Drehmoment erklärt) auf 500 Nm boostet. Weitere Optimierungen sind reglementbedingt nicht erlaubt. Viel komplizierter als einen gewachsenen Lader zu montieren, dürfte es gewesen sein, den Huracán überhaupt mit dem schüchtern an der Schottwand zurückgezogenen Zweiliter zu vermählen. Die Motorsteuerung beispielsweise musste komplett neu aufgesetzt werden und auch die Luftführung galt es zu überarbeiten. Immerhin gelang es PSC Motorsport, das sequentielle Sechsgang-Getriebe im Heck trotz Motor-Downgrade beizubehalten. Auch fahrwerksseitig blieb es beim Serienumfang.
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Völlig neu ist dafür die Karosserie aus Sichtcarbon, die im Verbund mit dem Honda-Motor dafür sorgt, dass der Huracán 100 kg weniger auf die Waage bringt als sonst. Die fehlenden 270 PS (199 kW) und 70 Nm wird das natürlich nicht ausgleichen können. Aber dafür dürfte der Hondaghini deutlich weniger Rennbenzin verbrauchen – was gerade bei Langstreckenrennen den entscheidenden Vorteil bringen könnte. Unabhängig vom tatsächlichen Rennerfolg ist ihm der Jubel der Fans absolut sicher. Houdini wäre stolz.