Dichtigkeitsprüfung fürs Wohnmobil/Wohnwagen: Tipps & Kosten
Dichtigkeitsprüfung für ein trockenes Wohnmobil
- Was genau ist eine Dichtigkeitsprüfung bei Wohnmobilen?
- Warum ist eine Feuchtigkeitsprüfung wichtig?
- Für welche Fahrzeuge sind Dichtigkeitskontrollen vorgeschrieben?
- Wie häufig muss ich die Dichtigkeit meines Campers prüfen?
- Woran merkt man, dass ein Wohnmobil undicht ist?
- Wie lässt sich Feuchtigkeit aus dem Wohnmobil entfernen?
- Worauf sollte man bei einer Dichtigkeitsprüfung achten?
- Was muss ich beim Beauftragen einer Dichtigkeitsprüfung noch beachten?
- Kann man die Dichtigkeit des Wohnmobils auch selbst testen?
Alles ist klamm, es riecht muffig: Feuchtigkeit im Wohnwagen oder im Wohnmobil ist äußerst unangenehm. Doch mit einer regelmäßig durchgeführten Dichtigkeitsprüfung lassen sich Schäden rechtzeitig erkennen und beheben.
Was genau ist eine Dichtigkeitsprüfung bei Wohnmobilen?
Bei einer Dichtigkeitsprüfung in einem Wohnmobil oder Wohnwagen wird untersucht, ob der Aufbau und die Anbauteile gegen Wasser und Feuchtigkeit geschützt sind. Die Dichtigkeitskontrolle stellt sicher, dass nicht irgendwo unbemerkt Nässe in den Innenraum eindringt. Zur Dichtigkeitsprüfung zählt in der Regel nicht die Kontrolle der sanitären Einrichtungen wie WC, Dusche, Waschbecken oder Küchenzeile inklusive Abwasser (was man bei der Installation von Wasserpumpen im Wohnmobil beachten muss).
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Tipps für den Kauf eines Wohnmobils (Video):
Warum ist eine Feuchtigkeitsprüfung wichtig?
Feuchtigkeit kann mit der Zeit große Schäden verursachen, die teuer und aufwendig zu reparieren sind. Dringt beispielsweise Wasser zwischen Außenhaut, Isolierung oder Verkleidung ein, ist das anfangs nicht sichtbar. Doch auf Dauer kann das Material schnell verschimmeln oder verrotten. Dann hilft nur ein Austausch der betroffenen Seitenwände. Außerdem kann Metall durch die Feuchtigkeit korrodieren oder die Elektrik aufgrund von Wasserschäden ausfallen. Auch Möbel, Polster, Gardinen und Kleidung werden bei hoher Feuchtigkeit im Fahrzeug in Mitleidenschaft gezogen – sie können schimmeln. Mit einer rechtzeitigen und regelmäßigen Dichtigkeitsprüfung lassen sich teure Reparaturen vermeiden.
Für welche Fahrzeuge sind Dichtigkeitskontrollen vorgeschrieben?
Anders als eine Hauptuntersuchung (HU) oder Gasprüfung ist eine Dichtigkeitsprüfung nicht gesetzlich vorgeschrieben – auch nicht für Wohnmobile und Wohnwagen (das ist der Unterschied zwischen den beiden Campingfahrzeug-Konzepten). Allerdings ist sie aus einer ganzen Reihe von Gründen dringend zu empfehlen und sollte regelmäßig durchgeführt werden.
Wie häufig muss ich die Dichtigkeit meines Campers prüfen?
Je nach Marke, Modell und Herstellervorgaben sollte eine Dichtigkeitsprüfung am besten einmal pro Jahr durchgeführt werden. Dies dient auch dazu, schleichende Schäden zu vermeiden. Die genauen Intervalle legt der Hersteller fest. Daran sollten sich Besitzer:innen von Neufahrzeugen unbedingt halten (hier weitere Tipps für den Neuwagenkauf), damit die Dichtigkeitsgarantie ihres Fahrzeugs nicht erlischt.
Woran merkt man, dass ein Wohnmobil undicht ist?
Durch eine Dichtigkeitsprüfung lässt sich unbemerkt eindringende Feuchtigkeit erkennen, bevor es zu größeren Schäden kommt. Oft beginnt die Undichtigkeit mit einer Stelle an einer Ecke oder Kante. Dort bilden sich entweder Tropfen und/oder Verfärbungen – und mit der Zeit entsteht Schimmel (Tipps & Tricks gegen Schimmel im Auto). Wenn es im Innenraum schon muffig riecht und sich in manchen Ecken Schimmel bildet, ist der Wohnwagen definitiv feucht. Dann helfen nur Trockenlegung, am besten per elektrischem Luftentfeuchter, und die gründliche Suche nach der undichten Stelle.
Wie lässt sich Feuchtigkeit aus dem Wohnmobil entfernen?
Um Feuchtigkeit aus dem Innenraum zu bekommen, hilft nur lüften, lüften, lüften. Das klappt im Sommer bei praller Sonne und offenen Türen und Fenstern am besten. In allen anderen Jahreszeiten helfen spezielle elektrische Luftentfeuchter, den Innenraum wieder trockenzulegen.
Worauf sollte man bei einer Dichtigkeitsprüfung achten?
Bei einer Dichtigkeitsprüfung ist wichtig, dass alle Bauteile, die undicht werden können, überprüft werden. Üblicherweise arbeitet ein autorisierter Kfz-Betrieb eine vom Hersteller vorgegebene Checkliste mit zu überprüfenden Punkten ab (so unterscheiden sich die Werkstattkosten nach Regionen). Nach einer optischen Überprüfung auf Flecken, Risse, Löcher oder andere Beschädigungen an kritischen Stellen folgt eine technische Prüfung. Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät überprüft der oder die Sachverständige alle Wände und Decken, den Boden und neuralgische Stellen auf Feuchtigkeit. Je nach Marke, Modell und Alter des Fahrzeugs kontrolliert der oder die Sachverständige bei der Dichtigkeitsprüfung auch den Unterboden mit Anschlüssen, Unterbodenschutz, Ecken und Kanten genau. Schlägt das Messgerät aus, liegt hinter der Stelle sehr wahrscheinlich Nässe.
Hat das Fahrzeug die Dichtigkeitsprüfung bestanden, protokolliert der oder die Sachverständige das Ergebnis im Prüfbuch des Fahrzeugs und klebt in der Regel eine entsprechende Prüfmarke aufs Fahrzeug. Wichtig für einen späteren Weiterverkauf des Fahrzeugs ist neben dem Prüfbuch auch eine Rechnung über durchgeführte Arbeiten. Diese kann beim späteren Verkauf des Wohnmobils als Nachweis dienen.
Was muss ich beim Beauftragen einer Dichtigkeitsprüfung noch beachten?
Wenn man sich entschlossen hat, eine Dichtigkeitsprüfung durchführen zu lassen, ist schon viel gewonnen. Zugleich stellen sich dann einige weitere wichtige Fragen: Was man nach Vergabe des Auftrags an einen Fachbetrieb noch beachten muss, haben wir hier zusammengefasst.
Gibt es eine Garantie auf eine Dichtigkeitsprüfung? Und wann erlischt sie?
Hersteller von Wohnmobilen und Wohnwagen geben in der Regel eine Dichtigkeitsgarantie für ihr Fahrzeug. Dazu zählen meist der gesamte Aufbau inklusive Fenster, Klappen, Türen, Entlüftungen, Wand- und Dachführungen. Es hängt aber vom Hersteller ab, auf welche Bauteile es eine Dichtigkeitsgarantie gibt. Auch die Dauer der Garantie variiert. Viele Hersteller geben neben der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung eine Garantie auf Dichtigkeit von fünf bis sechs Jahren, manche sogar auf bis zu zehn Jahre (das ist der Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie beim Autokauf). Das gilt aber häufig nur, wenn der oder die Besitzer:in regelmäßig in den vorgegebenen Abständen eine Dichtigkeitsprüfung im autorisierten Fachhandel vornehmen lässt.
Wo kann man eine Feuchtigkeitskontrolle machen lassen?
Dichtigkeitsprüfungen von Wohnmobilen und Wohnwagen führen autorisierte Fachbetriebe oder autorisierte Service-Werkstätten durch. Häufig bieten Händler:innen von Wohnmobilen oder Wohnwagen diesen Service an. Einige Hersteller von Wohnmobilen oder Wohnwagen bieten eine Dichtigkeitsprüfung auch in ihrem Werk an. Gebrauchtwagen-Käufer:innen finden passende Betriebe in ihrer Nähe unter anderem in entsprechenden Foren im Netz.
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Was kostet eine Dichtigkeitsprüfung?
Die Kosten für eine Dichtigkeitsprüfung hängen sehr von Marke und Modell und damit von der Länge und Größe des Fahrzeugs ab. Die Preisspanne für eine Feuchtigkeitsprüfung reicht von 50 bis 200 Euro. Das ist nicht wenig – aber deutlich günstiger, als einen Feuchtigkeitsschaden in der Wohnkabine aufwändig instand setzen zu lassen.
Kann man die Dichtigkeit des Wohnmobils auch selbst testen?
Selbstverständlich lässt sich die Dichtigkeit des Wohnmobils auch selbst testen. Das ist sogar absolut ratsam. Alle Besitzer:innen können und sollten ihr Fahrzeug regelmäßig selbst kontrollieren. Neben dem technischen Zustand zählt dazu wenigstens eine optische Dichtigkeitskontrolle. Von der jährlichen Dichtigkeitsprüfung nach Herstellervorgaben, um die Garantie zu behalten, spricht der Selbstcheck aber nicht frei. Damit es im Innenraum schön trocken und die Garantie erhalten bleibt, sollten Besitzer:innen ihr Fahrzeug also einmal im Jahr professionell auf Dichtigkeit kontrollieren lassen.