Der BYD SEAL – zu Deutsch Seehund – bietet viel Auto fürs Geld: 390 kW / 530 PS, eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in nur 3,8 Sekunden und eine WLTP-Reichweite von bis zu 570 Kilometern. Zudem ist er mit einem Kaufpreis ab 44.990 Euro ausgesprochen preiswert. Dennoch kommt er keineswegs billig daher. Im Gegenteil, der Innenraum besteht aus Premium-Materialien, die hochwertig verarbeitet sind. Der Clou: Zum Serienumfang zählt stets die Vollausstattung, aufpreispflichtige Extras gibt es nicht. Von Metallic-Lack über sämtliche Fahrerassistenzsysteme, Wärmepumpe, Feinststaub-Luftreinigungssystem und Head-up-Display bis hin zum riesigen Panorama-Glasdach ist alles bereits an Bord.
Kaufinteressenten können sich zwischen zwei Modellen entscheiden. Zur Wahl stehen der BYD SEAL Design und der BYD SEAL Excellence-AWD. Während der Design mit einem Vorderradantrieb ausgestattet ist, verfügt der Excellence-AWD über Allrad. Dafür müssen mit 50.990 Euro 6000 Euro mehr als für den BYD Design gezahlt werden. Die Vorderachsmotoren sind in beiden Modellen effizient arbeitende Permanentmagnet-Synchronmaschinen. Beim Allradantrieb setzt BYD an der Hinterachse eine zusätzliche Asynchronmaschine ein. Vorteil: Diese lässt sich – wenn sie nicht gebraucht wird – komplett abschalten. Sie läuft dann im Freilauf und muss nicht „mitgeschleppt“ werden, was die Effizienz des Allradantriebs erheblich verbessert.
Blade-Akkus mit sicherer Eisenphosphat-Zellchemie
Beide Varianten beziehen ihre Antriebsenergie aus Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) mit einer Kapazität von 82,5 kWh. Diese Hochvoltbatterien (550,4 V) kommen ohne kritische Mineralien wie Kobalt, Nickel und Mangan aus. Als entscheidender Vorteil gilt ihre hohe Wärmebeständigkeit, die einen gefürchteten Akku-Brand (etwa bei einem Unfall) ausschließt. Die etwas geringere Energiedichte von LFP-Batterien gegenüber Li-Io-Batterien macht hier die Packdichte wett, denn die spezielle Bauweise der sogenannten Blade-Batterie eröffnet neue Möglichkeiten der Zellenanordnung. Jede Akku-Zelle besteht aus einer Blade (zu Deutsch: Klinge), die 96,0 Zentimeter lang, 9,0 Zentimeter breit und nur 1,35 Zentimeter dick ist. Diese werden in der von BYD Cell-to-Body-Technologie genannten Konstruktionsweise nahtlos in die Unterstruktur des SEAL in zwei Reihen quer zur Fahrtrichtung eingebaut und mit hochfesten Unter- und Oberplatten abgedeckt. Diese Sandwich-Bauweise mit extrem dicht gepackten Blades sorgt auch – als strukturelle Komponente – für eine bemerkenswert hohe Torsionsfestigkeit, was dem Fahrkomfort direkt zugute kommt.
An der heimischen Wallbox oder öffentlichen AC-Ladern kann der SEAL mit 11 kW (3- phasig) geladen werden. Eine komplette Vollladung dauert 8,6 Stunden. Deutlich schneller geht es am DC-Schnelllader mit bis zu 150 kW. Dann vergehen für das Nachladen von 30 auf 80 Prozent 26 Minuten.
Zu den Fahrleistungen: Während der preiswertere BYD SEAL Design mit seinem Vorderradantrieb in 5,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt, schafft der BYD SEAL Excellence AWD das in nur 3,8 Sekunden. In puncto Höchstgeschwindigkeit erreichen beide Modellvarianten 180 km/h. Unterschiede gibt es bei den zulässigen Anhängelasten. Wer mehr an den Haken nehmen will, sollte sich für das Allrad-Modell entscheiden, denn dieses darf gebremst bis zu 1500 kg ziehen. Beim Modell Design mit Vorderradantrieb sind es dagegen nur 750 kg.
In puncto Ausstattungsumfang gibt es zwischen den eleganten, 4,80 Meter langen E-Limousinen keinen Unterschied. Sie rollen auf Alu-Rädern mit sportlichem fünfflügeligem Propeller-Design. Die Ledersitze – vorn mit einteiliger Rückenlehne – sind aufwendig gesteppt. Das wirkt edel. Serienmäßig verfügen sie vorn sowohl über eine mehrstufige Sitzheizung als auch über eine Gebläse-Kühlung, die im Sommer für gute Kondition sorgen soll. Auch hinten sitzt man kommod und freut sich dank des Glasdachs auch über ausreichend Kopffreiheit sowie ein helles und luftiges Raumgefühl.
Das Musikerlebnis kommt ebenfalls nicht zu kurz: Das Dynaudio-Soundsystem sorgt mit zwölf Lautsprechern für ein Oberklasse-Audio-Erlebnis. Auf dem per Tasten-Tipp elektrisch schwenkbaren 15,6-Zoll-Touchscreen lassen sich neben DAB+ auch Spotify, Apple CarPlay und Android Auto nutzen. Und für die Bluetooth-Verbindung zwischen Auto und Smartphone bedarf es keiner nervigen Kopplungsversuche: Es reicht, das Gerät in die Nähe des mit „NFC“ markierten Bereichs auf der Mittelkonsole zu platzieren. Dann koppelt es sich von selbst.
Ebenfalls top: Die Wärmepumpe sorgt neben der Klimatisierung im Innenraum auch für ein bedarfsweises Kühlen oder Vorwärmen der Antriebsbatterie, das verkürzt die Ladezeiten und erhöht zusätzlich die Lebensdauer.
Technische Daten
BYD SEAL Design
v.: Permanentmagnet-Synchronmotor , 230 kW / 313 PS, 360 Nm, Konstantübersetzung, Vorderradantrieb; BYD-Blade-Batterie, Lithium-Eisenphosphat (LFP), 82,5 kWh, 550,4 V; max. Ladeleistung AC/DC: 11 / 150 kW; Leergew./Zul. 2055 / 446 kg, L/B/H 4800 / 2150 / 1460 mm, Kofferraum: 400 l + Frunk 53 l; Anhängelast gebr./ungebr. 750 / 750 kg, 0–100 km/h in 5,9 s, 180 km/h, Verbrauch (WLTP) 16,6 kWh/100 km, Reichw. (WLTP) 570 km; Typkl. HP 20 / VK 27 / TK 22, 44.990 €
BYD SEAL Excellence-AWD
v.: Permanentmagnet-Synchronmotor 230 kW / 313 PS, h.: Asynchronmaschine 160 kW / 218 PS, Systemleistung 390 kW / 530 PS, 670 Nm, Konstantübersetzung, Allradantrieb; BYD-Blade-Batterie, Lithium-Eisenphosphat (LFP), 82,5 kWh, 550,4 V; max. Ladeleistung AC/DC: 11 / 150 kW; Leergew./Zul. 2185 / 446 kg, L/B/H 4800 / 2150 / 1460 mm, Kofferraum: 400 l +53 l (Frunk), Anhängelast gebr./ungebr. 750 / 1500 kg, 0–100 km/h in 3,8 s, 180 km/h, Verbrauch (WLTP) 18,2 kWh/100 km, Reichw. (WLTP) 520 km; Typkl. HP 20/VK 27/TK 22, 50.990 €
Alle Daten Werksangaben; * Breite mit Außenspiegeln
Der BYD SEAL ist eine elegante E-Sportlimousine mit üppiger Serienausstattung. Während das preiswertere Modell Design über Vorderradantrieb und 230 kW / 313 PS verfügt und 570 km WLTP-Reichweite bietet, rollt der Exellence-AWD mit Allradantrieb, 390 kW / 530 PS sowie 520 km WLTP-Reichweite an den Star.