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Lamborghini Urus: Keyvany zelebriert 1001-PS-Wahnsinn

Der Urus-V8 bekommt sein Fett weg

Guntram Fiala Produkttest-Redakteur
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Inhalt
  1. Keyvany verteilt Carbonteile nach dem Gießkannen-Prinzip
  2. Dreifarbiges Cockpit im Lamborghini Keyrus
  3. Der Lambo-V8 erstarkt auf 1001 PS

Tuner Keyvany kleidet den Lamborghini Urus S ganz in Carbon und Leder und adelt ihn zum Keyrus. Auch der Biturbo-V8 bekommt sein Fett weg!

Als Lamborghini den Urus entwickelte, hatte man dort die Kundschaft aus Nahost fest im Blick. Doch einigen Käufer:innen aus dem Morgenland ist der Italo-SUV noch lange nicht extravertiert genug. Ihre Sonderwunschliste ist so spezifisch, dass ihnen nur noch Tuner aus der Liga der Brabus, Mansory und Keyvany helfen können. Letzterer hat gerade Überstunden am Carbon-Backofen geschoben, um damit den Lambo gründlich anzuschärfen. Jetzt kommt der Boulevard-Bolide daher wie ein Schützenpanzer, dem die Tarnlackierung abgebeizt wurde. Das orange-schwarze Kleid des "Keyrus" – so sein neues Patronym – unterstreicht den grimmigen Blick. Schon der Frontspoiler ist so scharfkantig, dass man neben der Fahrerlaubnis eigentlich auch einen Waffenschein zum Führen des Breitbau-Exoten besitzen sollte.
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Keyvany verteilt Carbonteile nach dem Gießkannen-Prinzip

Mit hohem Aufwand wurde die gesamte Frontpartie neugestaltet und um die komplexe Fahrassistenz-Sensorik des Lamborghini Urus herumgebaut. Die Motorhaube wurde nicht nur angeschlitzt oder mit dekorativen Verbundstoffapplikationen versehen, sondern komplett durch eine Eigenkreation ersetzt. Aus Carbon natürlich. In den stark ausgestellten Radhäusern drehen sich 24-Zoll-Gummis. Das Design der Seitenschweller und des Diffusors zeigt sich verwinkelt wie eine gotische Kathedrale, ist dank des massiven Einsatzes von kohlefaserverstärktem Kunststoff allerdings um ein Vielfaches leichter und dennoch stabiler. Kurz, wenn man ein Säugetier scheren müsste, um Kohlefasern zu gewinnen, hätte der Viernheimer Tuner wahrscheinlich den Tierschutzverein am Hals.

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Dreifarbiges Cockpit im Lamborghini Keyrus

Im Innenraum gesellt sich eine dritte Farbe hinzu. Das Babyblau fügt sich ein wie der fehlende Baustein, um den ikonischen, einst von einer Neuauflage des Ford GT zelebrierten Gulf Oil Racingstil zu imitieren. Das Cockpit des Lamborghini Urus wirkt dadurch allerdings ziemlich unruhig. Zwischen der Anwendung von Carbon nach dem Gießkannen-Prinzip, luxuriösem Leder, dem Sternenhimmel und der Mittelkonsole, die direkt einem Lear-Jet entlehnt sein könnte, verliert man leicht den orangefarbenen Faden.

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Der Lambo-V8 erstarkt auf 1001 PS

Aber der Keyrus ist nicht nur ein Verpackungskunststück, das Christo und Jeanne-Claude inspiriert haben könnte. Keyvany kümmert sich ebenfalls um den Inhalt, den er mit den Vitaminen P und S anreichert. Der Vierliter-V8 des Lamborghini Urus S, mit ursprünglich 666 PS (490 kW) und 850 Nm Drehmoment ohnehin nicht schwindsüchtig, ist nach dem Muskelaufbau gut für 1001 PS (736 kW) und 1180 Nm. Damit ist er kurioserweise zehn PS schwächer als der Audi RS Q8, den Keyvany zuletzt optisch und technisch auf Vordermann gebracht hat. Ob das relevant ist, darf bezweifelt werden. Schon ein Serien-Urus S schnellt in 3,5 s von null auf 100 km/h und überquert die 300 km/h-Schwelle mit Karacho. Ob der Keyrus das außer um ein paar Zehntel auch noch um einige Tausendstel besser macht, ist weder im Stau von Monaco noch auf einer omanischen Düne von Belang.

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