Skoda vs. VW: 14 Autos im großen Markenvergleich
Skoda greift nach VWs Krone
Einst mit durchwachsenem Ruf als Konzerntochter zugekauft, kommt inzwischen immer häufiger die Frage auf: Sind Skodas die besseren VWs? Die AUTO ZEITUNG hat sich auf die Suche nach der Antwort begeben und stellt im großen Markenvergleich sieben Modellpaarungen gegenüber. Diese Marke hat Stand 2024 die Nase vorn!
Skoda Fabia vs. VW Polo
Wie in allen anderen Duellen des Vergleichs teilen sich auch Skoda Fabia und VW Polo dieselbe Konzern-Plattform. Die MQB-Basis ist dafür bekannt, dass sich damit auch bei knappen Außenmaßen innen erstaunlich alltagstaugliche Raumangebote realisieren lassen. Der Skoda demonstriert das mit seiner steileren Frontscheibe und geringeren seitlichen Einzügen noch souveräner als der Polo und packt zudem ein paar Liter mehr in seinen Kofferraum: Mit 380 zu 351 l gewinnt hier der Fabia.
Wer auch im Kleinwagen nicht per Hand schalten will, entscheidet sich sowohl bei Skoda als auch bei VW für den 1,0-l-Turbo-Dreizylinder in Kombination mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe DSG. Diesen Antrieb gibt es ab der mittleren Ausstattung Selection, womit der Fabia 25.160 Euro kostet. Das Pendant dazu ist der VW Polo 1.0 TSI DSG in der Ausstattung Life für 25.395 Euro.
In Preis und Ausstattung unterscheiden sich die beiden also nur marginal, und einen erstaunlich erwachsenen Geräusch- und Federungskomfort liefern Polo und Fabia gleichermaßen. Dennoch enteilt der 115 PS (85 kW) starke Fabia am Ende dem Polo, dessen Dreizylinder mit nur 95 PS (70 kW) antritt. Und das schlägt sich nicht einmal im Verbrauch nieder. Beide liegen nach WLTP-Norm mit 5,2 beziehungsweise 5,3 l Super pro 100 km fast auf gleichem Niveau. Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon
Fazit: Wirklich gravierend sind die Unterschiede zwischen Skoda Fabia und VW Polo nicht. Mehr Platz und PS sprechen am Ende für den Skoda.
- Zwischenstand: 1:0 für Skoda!
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 18/2024 | Skoda Fabia 1.0 TSI DSG | VW Polo 1.0 TSI DSG |
Technik | ||
Motor | 3-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Start-Stopp-System, Partikelfilter; 999 cm³ | 3-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Start-Stopp-System, Partikelfilter; 999 cm³ |
Antrieb | 7-Gang, Doppelkupplung/Vorderrad | 7-Gang, Doppelkupplung/Vorderrad |
Leistung | 85 kW/115 PS, 5500 U/min | 70 kW/95 PS, 5000 U/min |
Max. Drehmoment | 200 Nm, 2000-3500 U/min | 175 Nm, 1600 U/min |
Karosserie | ||
Außenmaße (L/B/H) | 4108/1780/1482 mm | 4074/1751/1451 mm |
Leergewicht | 1149 kg | 1128 kg |
Kofferraumvolumen | 380-1190 l | 351-1125 l |
Fahrleistungen | ||
Beschleunigung (0-100 km/h) | 9,7 s | 11,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 202 km/h | 188 km/h |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 5,2 l S | 5,3 l S |
Kaufinformationen | ||
Grundpreis | 25.160 € | 25.395 € |
Alle Daten Werksangaben |
Skoda Kamiq vs. VW T-Cross
Die zwei City-SUV Skoda Kamiq und VW T-Cross trafen im Frühjahr 2024 im Test aufeinander, und zwar jeweils mit dem kräftig anschiebenden, 150 PS (110 kW) starken 1,5-l-Turbobenziner und automatischem Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Die beiden Autos unterscheiden sich zwar im Design, basieren aber auf der gleichen Technik (Turbo-Vierzylinder mit Zylinderabschaltung ACT). Umso überraschender differieren die Kraftstoffverbräuche der im Grunde identischen Antriebe. Nach WLTP-Norm liegt der Kamiq hier bei 5,7 l, der T-Cross bei 5,9 l auf 100 km. Einen weiteren leichten Vorteil verschafft sich der Skoda im Federungskomfort, vor allem wenn das adaptive SCC-Fahrwerk an Bord ist. Allerdings kann der VW im Vergleich selbst mit dem Serienfahrwerk gut mithalten.
Beide SUV bewähren sich im Alltag mit guten Platzverhältnissen, wobei der VW mit serienmäßig verschiebbarer Rückbank das größere Kofferraumvolumen aufweist als der Kamiq (455 zu 400 l), der dafür bei dachhoher Beladung mehr mitnimmt. Der T-Cross ist mit 31.855 Euro günstiger als der 33.250 Euro teure Skoda, der manche Assistenzsysteme serienmäßig hat, die bei VW extra kosten.
Fazit: Im Reich der City-SUV zählen die technisch ähnlichen Skoda Kamiq und VW T-Cross zu den Top-Empfehlungen – mit leichten Vorteilen für den Skoda.
- Zwischenstand: 2:0 für Skoda!
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 18/2024 | Skoda Kamiq 1.5 TSI ACT DSG | VW T-Cross 1.5 TSI ACT DSG |
Technik | ||
Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Start-Stopp-System, Partikelfilter; 1498 cm³ | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Start-Stopp-System, Partikelfilter; 1498 cm³ |
Antrieb | 7-Gang, Doppelkupplung/Vorderrad | 7-Gang, Doppelkupplung/Vorderrad |
Leistung | 110 kW/150 PS, 5000-6000 U/min | 110 kW/150 PS, 5000-6000 U/min |
Max. Drehmoment | 250 Nm, 1500-3500 U/min | 250 Nm, 1500-3500 U/min |
Karosserie | ||
Außenmaße (L/B/H) | 4241/1793/1562 mm | 4127/1784/1573 mm |
Leergewicht | 1213 kg | 1251 kg |
Kofferraumvolumen | 400-1395 l | 455-1281 l |
Fahrleistungen | ||
Beschleunigung (0-100 km/h) | 8,3 s | 8,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 213 km/h | 200 km/h |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 5,7 l S | 5,9 l S |
Kaufinformationen | ||
Grundpreis | 33.250 € | 31.855 € |
Alle Daten Werksangaben |
Skoda Octavia Combi vs. VW Golf Variant
Die Zeiten ändern sich, auch beim klassischen Duell Skoda Octavia Combi gegen VW Golf Variant. 2024 ist der tschechische Herausforderer nicht mehr der Günstigere der beiden. Mit dem handgeschalten 1.5 TSI-Turbo-Vierzylinder unter der Haube, kombiniert mit der Ausstattung Selection (Basis für den 1.5 TSI), kostet der Skoda 34.100 Euro. Das sind 1470 Euro mehr als für den VW Golf Variant, der ebenfalls vom 1.5 TSI mit 150 PS angetrieben und dann mindestens mit der vergleichbaren Life-Ausstattung ausgeliefert wird – ab 32.630 Euro. Einig sind sich die zwei Kompakt-Kombis bei den guten Fahrleistungen und beim Verbrauch. Beide sprinten in weniger als neun Sekunden auf Tempo 100, erreichen über 220 km/h und genehmigen sich nach WLTP-Norm nur 5,5 l Super auf 100 km.
Obwohl Octavia und Golf technisch eng verwandt sind, darf sich der Skoda Octavia mit einem Radstand von 2686 mm etwas weiter strecken als der VW Golf Variant, der es bei 2669 mm belässt und auch in der Länge mit 4638 mm sechs Zentimeter kürzer baut. Diese Werte spiegeln sich im Innenraum wider, wobei der Golf Variant hier alles andere als beengt wirkt. Doch besonders auf der Rückbank bietet der Skoda fast schon Oberklasse-taugliche Platzverhältnisse, zumindest was die Beinfreiheit betrifft. Da kann der Wolfsburger Kombi nicht ganz mithalten, und das gilt auch für das Kofferraumvolumen. Mit einem Stauraum von 611 bis 1642 l bei dachhoher Beladung steht der Variant im Klassenvergleich wirklich gut da, doch Klassenbester ist und bleibt der Octavia Combi mit seinem 640 bis 1700 l fassenden Frachtraum.
Bis auf die Platzverhältnisse in den hinteren Sektionen nähern sich die zwei Konzernbrüder in den anderen Eigenschaften an, und zwar auf hohem Niveau. Vorn ist man wie dort ähnlich großzügig untergebracht, und der Geräusch- sowie der Federungskomfort zeigen ebenfalls keine signifikanten Unterschiede.
Auch in puncto moderner Assistenz-, Connectivity- und technischer Ausrüstung, etwa einem Fahrwerk mit komfortfördernden adaptiven Dämpfern, demonstrieren die Probanden Einigkeit unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns. Dass der Golf ein paar Kilogramm mehr wiegt, bringt weder beim Verbrauch, noch bei den Fahrleistungen Nachteile für den VW. Darüber hinaus ist das Fahrverhalten in beiden Kombis von hoher Fahrsicherheit mit einem Schuss Agilität geprägt. Und so geht das Duell unentschieden aus – das bessere Raumangebot des Skoda Octavia kontert der VW mit dem günstigeren Preis.
Fazit: Gerade frisch geliftet, begegnen sich die Kombiversionen von Skoda Octavia und VW Golf auf gleich hohem Niveau. Am Ende heißt es: Remis.
Zwischenstand: 3:1 für Skoda!
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 18/2024 | Skoda Octavia Combi 1.5 TSI ACT | VW T-Cross 1.5 TSI ACT DSG |
Technik | ||
Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Zylinderabschaltung, Start-Stopp-System, Partikelfilter; 1498 cm³ | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Start-Stopp-System, Partikelfilter; 1498 cm³ |
Antrieb | 6-Gang, manuell/Vorderrad | 6-Gang, manuell/Vorderrad |
Leistung | 110 kW/150 PS, 5000-6000 U/min | 110 kW/150 PS, 5000-6000 U/min |
Max. Drehmoment | 250 Nm, 1500-3500 U/min | 250 Nm, 1500-3500 U/min |
Karosserie | ||
Außenmaße (L/B/H) | 4698/1829/1468 mm | 4638/1789/1487 mm |
Leergewicht | 1288 kg | 1342 kg |
Kofferraumvolumen | 640-1700 l | 611-1642 l |
Fahrleistungen | ||
Beschleunigung (0-100 km/h) | 8,6 s | 8,8 s |
Höchstgeschwindigkeit | 226 km/h | 224 km/h |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 5,5 l S | 5,5 l S |
Kaufinformationen | ||
Grundpreis | 34.100 € | 32.630 € |
Alle Daten Werksangaben |
Skoda Karoq vs. VW T-Roc
Gerade der VW T-Roc ist ein gutes Beispiel für geschickte Marktpositionierung. Mit einer Länge von 4,25 m zählt er fast zu den Kompakt-SUV, liegt preislich aber unter den kompakten Bestsellern, auch unter denen aus dem VW-Konzern, etwa dem Skoda Karoq. Mit dem in beiden Modellen 150 PS (110 kW) kräftigen und sparsamen 1.5 TSI-Turbo-Vierzylinder und automatischem Doppelkupplungsgetriebe startet der Tscheche bei 37.380 Euro, der vergleichbar ausgerüstete Deutsche bei 34.250 Euro.
Doch den günstigeren Preis bezahlen zunächst mal vor allem die hinten sitzenden Personen mit einer wesentlich geringeren Beinfreiheit, zudem ist der T-Roc etwas schmaler geschnitten als der geräumigere Karoq, der im Vergleich obendrein mehr Kofferraum bietet.
Bei Fahrleistungen und Verbrauch fallen die Unterschiede wesentlich marginaler aus, und auch die Ausstattungen sowie der Qualitätseindruck liegen auf einem ähnlich guten Durchschnittsniveau. Die mit dem 1.5 TSI gekoppelten Basis-Linien Selection (Skoda) und Life (VW) beinhalten vergleichbare Umfänge und lassen sich durch diverse Pakete aufstocken. Am Ende gewinnt der Skoda Karoq diesen Vergleich gegen den VW T-Roc, weil er insgesamt das komplettere Auto ist.
Fazit: Der VW T-Roc bewegt sich erfolgreich zwischen City- und Kompakt-SUV-Segment. Der größere Skoda Karoq ist teurer, aber dafür das bessere Auto.
Zwischenstand: 4:1 für Skoda!
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 18/2024 | Skoda Karoq 1.5 TSI ACT DSG | VW T-Roc 1.5 TSI ACT DSG |
Technik | ||
Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Zylinderabschaltung, Start-Stopp-System; 1498 cm³ | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo, Zylinderabschaltung, Start-Stopp-System, Partikelfilter; 1498 cm³ |
Antrieb | 7-Gang, Doppelkupplung/Vorderrad | 7-Gang, Doppelkupplung/Vorderrad |
Leistung | 110 kW/150 PS, 5000-6000 U/min | 110 kW/150 PS, 5000-6000 U/min |
Max. Drehmoment | 250 Nm, 1500-3500 U/min | 250 Nm, 1500-3500 U/min |
Karosserie | ||
Außenmaße (L/B/H) | 4390/1841/1629 mm | 4251/1819/1584 mm |
Leergewicht | 1347 kg | 1280 kg |
Kofferraumvolumen | 521-1630 l | 445-1290 l |
Fahrleistungen | ||
Beschleunigung (0-100 km/h) | 9,0 s | 8,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 210 km/h | 207 km/h |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 6,0 l S | 6,0 l S |
Kaufinformationen | ||
Grundpreis | 37.380 € | 34.250 € |
Alle Daten Werksangaben |
Skoda Superb Combi vs. VW Passat
Gemeinsamkeiten zwischen Skodas Topmodell Skoda Superb Combi und dem VW Passat gab es schon immer. Doch mit den 2024 gestarteten neuen Generation lagen sie noch nie so dicht beieinander. Das zeigt sich schon in den Dimensionen innen wie außen. Bei Längen von fast fünf Metern fühlt man sich besonders in der zweiten Reihe oberklassig untergebracht, ganz gleich ob im Passat oder im Superb Combi. Passend dazu fallen die Laderäume mit einem Volumen von jeweils 690 bis 1920 l aus.
Beide Kombis basieren auf der überarbeiteten MQB evo-Plattform. Das bringt auch Vorteile im Komfort durch die neuen optionalen adaptiven Dämpfer. Besonders der VW zählt damit zu den Komfortabelsten in der Mittelklasse. Ein Superb mit den gleichen Dämpfern fiel im Test ebenfalls mit sehr guten Federungseigenschaften auf, allerdings untermalt von Fahrwerksgeräuschen an der Hinterachse. Mit dem 193 PS (142 kW) kräftigen, sparsamen TDI und Allradantrieb spielen beide Kombis ihre Langstreckentauglichkeit aus. Preislich lockt Skoda mit der Essence-Basisausstattung für 48.100 Euro, für die es aber kaum Extras gibt. Um an den Passat Elegance (ab 57.910 Euro) heranzureichen, braucht es schon den Superb Selection (51.370 Euro) plus einiger Pakete. Der Skoda ist also nicht wirklich günstiger, und so endet die Partie unentschieden.
Fazit: Die taufrischen neuen Generationen von Skoda Superb Combi und VW Passat kommen aus demselben Werk und teilen sich im Kombi-Duell die Punkte.
Zwischenstand: 5:2 für Skoda!
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 18/2024 | Skoda Superb Combi 2.0 TDI DSG 4x4 | VW Passat 2.0 TDISCR 4Motion DSG |
Technik | ||
Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel; 1968 cm³ | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel, Start-Stopp-System; 1968 cm³ |
Antrieb | 7-Gang, Doppelkupplung/Allradantrieb | 7-Gang, Doppelkupplung/Allradantrieb |
Leistung | 142 kW/193 PS, 3500-4200 U/min | 142 kW/193 PS, 3500-4200 U/min |
Max. Drehmoment | 400 Nm, 1750-3250 U/min | 400 Nm, 1750-3250 U/min |
Karosserie | ||
Außenmaße (L/B/H) | 4902/1849/1482 mm | 4917/1849/1521 mm |
Leergewicht | 1675 kg | 1675 kg |
Kofferraumvolumen | 690-1920 l | 690-1920 l |
Fahrleistungen | ||
Beschleunigung (0-100 km/h) | 7,6 s | 8,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 230 km/h | 232 km/h |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 5,7 l D | 5,7 l D |
Kaufinformationen | ||
Grundpreis | 48.100 €, Selection: 51.370 €, L&K: 58.380 € | 57.910 € (Elegance), R-Line: 58.355 € |
Alle Daten Werksangaben |
Skoda Kodiaq vs. VW Tiguan
Das Duell Skoda Kodiaq gegen VW Tiguan ist nicht neu, doch in den jeweils gerade aktualisierten Modellgenerationen verschieben sich die Größenverhältnisse zugunsten des Skoda. Der ragte immer schon über das Format eines Kompakt-SUV hinaus und hat nun noch einmal um sechs Zentimeter an Länge auf stramme 4,76 m zugelegt. Früher konnte VW mit dem Tiguan Allspace kontern, doch die XXL-Version des Tiguan wurde zugunsten des VW Tayron eingestellt, und so bleibt der neue Tiguan beim gewohnten Format von 4,55 m. Das ist völlig okay, denn der Innenraum des VW zählt zu den geräumigsten innerhalb der Klasse, einschließlich des 652 bis 1650 l großen Laderaums.
Der optional auch mit sieben Sitzen verfügbare Skoda Kodiaq bleibt mit einem Ladevolumen von 910 bis 2105 l (Fünfsitzer) und einer fürstlichen Beinfreiheit in der zweiten Reihe aber unerreichbar, auch in der Variabilität: Die verschiebbare, dreiteilige Rückbank ist Serie. Immerhin bietet der VW Tiguan hier eine klappbare Beifahrersitzlehne, die den Transport besonders langer Gegenstände ermöglicht.
Als optimal – vor allem auf Langstrecken – erweist sich in beiden SUV der 2,0-l-Turbodiesel-Vierzylinder mit 193 PS (142 kW), Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb. Der schiebt kräftig an, nachdem eine leichte Anfahrschwäche überwunden ist und bleibt dabei sparsam: WLTP-Verbräuche um die 6,0 l auf 100 km. Obwohl der Skoda gut 40 kg schwerer ist als der VW, sprintet er locker in 7,8 s auf 100 km/h und erreicht maximal Tempo 220. Der VW schafft ebenfalls 220 km/h und passiert in 7,7 s die 100-km/h-Marke.
In den ersten Tests zeichneten sich beide SUV – ausgerüstet mit den neuen adaptiven Dämpfern (Option) – durch sehr gute Komforteigenschaften aus. Den Handlingkurs absolvierte der Skoda schnell und sehr gelassen, während der an sich untersteuernd ausgelegte VW bei Lastwechseln in Kurven auf ein etwas hektisch eingreifendes ESP (ESC) vertraute.
Mit dem 193-PS-TDI (142 kW) unter der jeweiligen Haube sind die zwei SUV nahezu preisgleich. In der Selection-Ausstattung liegt der Kodiaq bei 49.700 Euro, der Tiguan kostet in der Life-Ausstattung gerade mal 90 Euro mehr. Das sind stolze Preise, doch bleibt hier wie dort Nachbesserungsbedarf. So verfügen die vernetzten Infotainmentsysteme zwar über schnell reagierende Touchscreens, eine onlinegestützte Navifunktion muss aber bei beiden extra geordert werden. Darüber hinaus hat der VW einige Assistenten serienmäßig, die bei Skoda extra kosten. Doch auch hier gilt: Der Kodiaq bietet mehr Auto fürs Geld und liegt in diesem Vergleich vorn.
Fazit: Der neue VW Tiguan ist durchaus großzügig geschnitten. Doch gegen den gewachsenen, nahezu preisgleichen Skoda Kodiaq hat er keine Chance.
Zwischenstand: 6:2 für Skoda!
AUTO ZEITUNG 18/2024 | Skoda Kodiaq 2.0 TDI DSG 4x4 | VW Tiguan 2.0 TDI SCR 4Motion DSG |
Technik | ||
Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel, SCR-Kat., Start-Stopp-System; 1968 cm³ | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel, SCR-Kat., Start-Stopp-System; 1968 cm³ |
Antrieb | 7-Gang, Doppelkupplung/Allradantrieb | 7-Gang, Doppelkupplung/Allradantrieb |
Leistung | 142 kW/193 PS, 3500-4200 U/min | 142 kW/193 PS, 3500-4200 U/min |
Max. Drehmoment | 400 Nm, 1750-3250 U/min | 400 Nm, 1750-3250 U/min |
Karosserie | ||
Außenmaße (L/B/H) | 4758/1864/1657 mm | 4539/1842/1656 mm |
Leergewicht | 1723 kg | 1685 kg |
Kofferraumvolumen | 910-2105 l | 652-1650 l |
Fahrleistungen | ||
Beschleunigung (0-100 km/h) | 7,8 s | 7,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 220 km/h | 220 km/h |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 6,0 l D | 6,1 l D |
Kaufinformationen | ||
Grundpreis | 49.700 € | 49.790 € |
Alle Daten Werksangaben |
Skoda Enyaq vs. VW ID.4
Skodas Elektro-Portfolio fällt – im Vergleich zur Fülle an elektrischen VW ID.-Modellen – eher mager aus. Einzige Baureihe ist derzeit das SUV Skoda Enyaq (alternativ auch als Coupé), das sich mit dem VW ID.4 misst, jeweils mit dem einmotorigen 210-kW-Antrieb (286 PS). Im direkten Vergleich mit dem ID.4 weist der Enyaq die etwas größeren Außenmaße auf, was sich innen aber nur marginal auf die in beiden Modellen recht großzügige Bewegungsfreiheit der Mitfahrenden auswirkt. Nennenswerte Unterschiede gibt es dafür beim Ladevolumen, das im Skoda mit 585 bis 1710 l besonders üppig ausfällt. Doch auch der VW ID.4 geht mit 543 bis 1575 l als voll familien- und reisetauglich durch.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Dazu passt das komfortable Fahrwerk des VW, während der straffere Skoda mehr Sportsgeist zeigt. Nach dem Update zum Jahreswechsel arbeiten die kräftigen (0 auf 100 km/h in je 6,7 s) E-Maschinen im Heck effizienter, sodass eine Ladung der 77-kWh-Akkus 563 bis 572 km Reichweite bringt. Beide E-SUV sind mit reichlich vernetztem Infotainment und Assistenzsystemen ausgerüstet. Allerdings muss man dafür bei VW "nur" 46.335 Euro zahlen, während bei Skoda für den Enyaq 48.900 fällig werden – Sieg für den VW ID.4.
Fazit: Im Duell der Strom-SUV hat der üppigere Skoda Enyaq eigentlich gute Karten gegen den VW ID.4, der jedoch mit dem günstigeren Preis das Rennen macht.
Endstand: 6:3 für Skoda!
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 18/2024 | Skoda Enyaq 85 | VW ID.4 Pro |
Technik | ||
Motor | Permanenterregte Synchronmaschine (hinten) | Permanenterregte Synchronmaschine (hinten) |
Antrieb | Konstantübersetzung/Hinterrad | Konstantübersetzung/Hinterrad |
Systemleistung | 210 kW/286 PS | 210 kW/286 PS |
Max. Systemdrehmoment | 545 Nm | 545 Nm |
Kapazität (netto/brutto) | 77/82 kWh | 77/82 kWh |
Karosserie | ||
Außenmaße (L/B/H) | 4649/1879/1621 mm | 4649/1879/1621 mm |
Leergewicht | 2062 kg | 2074 kg |
Kofferraumvolumen | 585-1710 l | 543-1575 l |
Fahrleistungen | ||
Beschleunigung (0-100 km/h) | 6,7 s | 6,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h | 180 km/h |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 15,8 kWh | 15,8 kWh |
Reichweite | 572 km | 572 km |
Kaufinformationen | ||
Grundpreis | 48.900 € | 46.335 € |
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel |
Nach sieben Duellen geht der Gesamtsieg im Kampf Mladá Boleslav gegen Wolfsburg ganz klar nach Tschechien. VW kann lediglich einen Sieg im Elektro-Segment verbuchen sowie zwei Unentschieden (Octavia Combi gegen Golf Variant, Superb Combi gegen Passat), die restlichen vier Begegnungen entscheidet Skoda für sich. Dass der vergleichsweise kleine Hersteller Skoda der großen Marke VW unter dem gemeinsamen Dach des Volkswagen-Konzerns Paroli bieten kann, ist sicherlich durchaus geplant. Denn ohne die auch für die Tschechen verfügbare Entwicklungsleistung aus dem Konzern wäre Skodas Erfolg nicht möglich.
Skoda profitiert dabei auch von einer geschickten Positionierung der einzelnen Modelle, die sich im Vergleich zu den Pendants der Marke VW als Vorteil erweist. Am deutlichsten wird dies bei den beiden SUV-Vergleichen Skoda Karoq gegen VW T-Roc sowie Skoda Kodiaq contra VW Tiguan. Der Karoq und ganz besonders der neue Kodiaq orientieren sich jeweils etwa eine halbe Klasse oberhalb der beiden VW-Konkurrenten T-Roc und Tiguan und bieten daher deutlich mehr Platz sowie Variabilität.
Dabei ist es inzwischen häufig so, dass der Skoda das teurere Auto ist, was zum Beispiel der Kamiq im Vergleich zum VW T-Cross aber durch bessere Komforteigenschaften und den niedrigeren Verbrauch wieder wettmachen kann. Nur bei den Elektro-SUV ist die Preisdifferenz zu groß – hier kann der Enyaq nicht gegen den ID.4 gewinnen. Dank der gemeinsamen Nutzung der technischen Ressourcen nähern sich Skoda und VW allerdings immer stärker an, auch in ihren Eigenschaften. Besonders deutlich wird dies im Mittelklasse-Duell Skoda Superb contra VW Passat. Beide Modelle laufen sogar gemeinsam in Bratislava vom Band.
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- VW T-Roc
- VW Tiguan
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