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RML P39: Porsche 911 Turbo S mit Le-Mans-Bodykit & 900 PS

Ein Breitbau-Porsche zum Geburtstag

Lukas Bädorf Redakteur
Tim Neumann Redakteur
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Der britische Rennstall RML Group beschenkt sich selbst zum 40. Geburtstag mit einem Porsche-911-Turbo-S-Umbau, der die guten alten Zeiten der Gentleman-Racer wiederaufleben lassen soll.

Ray Mallock Ltd., auch bekannt unter dem Namen RML Group, ist ein britischer Rennstall, der sich nicht nur auf den Einsatz im Motorsport fokussiert, sondern auch Fahrzeuge in Eigenregie umbaut. Seit 1984 beweist sich die Gruppe rund um den Rennfahrer und Gründer Ray Mallock im Motorsport und brachte in seiner nun vierzigjährigen Geschichte das ein oder andere Retromod-Modell heraus. Darunter zählen etwa der RML GT 40 (Eine Nachbildung des Ford GT40) und der RML Short Wheelbase. Letzterer ist ein auf Basis des Ferrari 550 Maranello aufgebauter Retromod des Ferrari 250 GT SWB. Im Jahr 2024 feiert das Unternehmen seinen 40. Geburtstag und beschenkt sich selbst mit vier exklusiven Modellen. Eines davon ist der RML P39, ein Porsche 911 (992) in Ultrabreit.
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Das Porsche 911 Facelift (2024) im Video:

 
 

Der RML P39 orientiert sich an Le Mans-Rennern vergangener Tage

Der RML P39 präsentiert sich mit einer gänzlich modifizierten Kohlefaser-Karosserie (Serie Turbo S: Aluminium), die eher dem Porsche 911 GT1 gleicht als einem gewöhnlichen Straßen-Elfer. Die Front zieht sich bis weit nach unten und beherbergt weit ausgestellte, seitliche Kühllufteinlässe. Der Splitter zeigt sich ebenso präsent wie die weitläufige Fronthaube mit groß dimensionierten Kühlluftauslässen, die an jene des Porsche 911 GT3 R (992) erinnern. Interessant: Die Fronthaube umschließt die Frontscheinwerfer und ist wie aus einem Guss gefertigt. Die vorderen Kotflügel gehen in einem Schwung aus den vorderen Radhäusern hervor und entfliehen sanft in der Seitenlinie – ein klarer Verweis auf Porsches ehemaligen Le Mans-Renner 911 GT1, den es homologationsbedingt auch in einer Kleinserie als Straßenmodell gab.

Wirkt die Frontpartie schon wuchtig, so setzt der P39 mit seinem Heckabteil nochmal eine Schippe drauf: Riesige Kühllufteinlässe zieren die hinteren Kotflügel und machen unmissverständlich klar, dass der RML P39 nicht nur spielen will. Das wird überragt von einem üppig dimensionierten Heckflügel, für den man schon fast einen Pilotenschein benötigt, um ihn zu bewegen. Aber da es mit dem ehemaligen Elfer nach dem Umbau von RML ohnehin nur noch vorwärtsgeht, wird eine Sicht nach hinten schlicht nicht mehr benötigt: Die Heckscheibe wurde entfernt und eine Dachhutze hält nun Einzug. Sie erstreckt sich von über der Windschutzscheibe bis weit in den Heckdeckel hinein und sorgt für eine zusätzliche Frischluftzufuhr.

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Mehr als 900 PS und 6:45 min am Nürburgring

Mit dem RML P39 sollen sich lange Autobahnetappen ebenso gut meistern lassen wie Trackdays. Damit fährt der modifizierte Porsche ganz im Geiste der Gentleman-Racer, die ihre Rennwagen in den 60er-Jahren auf eigener Achse quer durch Europa bis in die Startaufstellung der jeweiligen Rennserien brachten. Dazu hat die britische Firma Fahrwerk und Chassis umfangreich überarbeitet und ihm aktive Aerodynamik-Komponenten an Front und Heck verpasst. Durch den DRS-Knopf, der den Heckflügel auf der Geraden flach stellt, kommt sogar etwas Formel 1-Feeling auf. Insgesamt soll das gesamte Leitwerk bei maximaler Tieferlegung der Karosserie mehr Abtrieb generieren als im aktuellen 911 GT3 RS.

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Wenn auch das nicht reicht, kann man das Track Pack und das Performance Pack dazu ordern. Ersteres tauscht die Rücksitze gegen einen Überrollkäfig aus und setzt auf Schalensitze mit Vier-Punkt-Gurten. Das Performance Pack pusht den aufgeladenen Boxermotor mithilfe von Upgrades an Turbo, Ladeluftkühler und Motorsteuerung auf mehr als 912 PS (671 kW) und 1000 Nm Drehmoment. Dabei bleibt uns die RML Group schuldig, welche Standardleistung der P39 überhaupt mitbringt. Mit beiden Packs an Bord soll der Hardcore-911 in 2,4 s von 0 auf 96 km/h sprinten und seinem Spenderfahrzeug damit drei Zehntel abnehmen. In Sachen Topspeed bleibt es bei 330 km/h. Apropos Spenderfahrzeug: Das ist beim Umbaupreis von knapp 600.000 Euro noch gar nicht mit inbegriffen, ebensowenig wie die Steuern. Bei einem Neuwagenpreis des Turbo S von 250.000 Euro kratzt das Projekt ganz schnell an der eine-Million-Marke. Dafür soll der RML P39 aber auch in 6:45 min die Nürburgring-Nordschleife umrunden und anschließend wieder ganz easy nach Hause cruisen. Ein echter Gentleman-Racer eben.

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