Carport bauen: Das muss man wissen!
Die günstige Garagen-Alternative
Nicht immer möchten Hausbesitzer:innen eine klobige Garage neben das Eigenheim setzen. Ihr Bau ist meist teuer und aufwendig, weswegen für viele ein Carport eher infrage kommt. Wir haben die wichtigsten Tipps zum Bau eines Carports zusammengestellt.
Genehmigung für den Carport einholen
Eine genaue Planung des Baus eines Carports ist die wichtigste Voraussetzung. Denn je nach Landesbauordnung muss in der Regel ein Bauantrag, eine Baubeschreibung, eine Bauzeichnung, eine Statikberechnung und eine aktuelle Flurkarte/Lageplan im Maßstab 1:500 vorliegen. Behilflich dabei sein kann das Bauamt der Stadt oder der Gemeinde, in der der Carport gebaut werden soll. In der Regel sind die Größe und die Wandhöhe des Carports entscheidend, ob die Errichtung genehmigungsfrei ist. Anbauten bis zu einer Fläche von 30 qm und einer mittleren Höhe von drei Metern sind meist nicht genehmigungspflichtig. Ebenfalls sollten, falls vorhanden, die Nachbarn über das anstehende Projekt informiert werden, um gerade beim Bau an Grundstücksgrenzen Streitigkeiten zu vermeiden – idealerweise schriftlich.
Wichtig: Das genaue Antragsverfahren, die zuständige Behörde und die benötigten Unterlagen sind je nach Bauordnung verschieden. Daher ist Pflicht, sich vorab zu gut informieren. Denn sollte das Bauvorhaben ohne die benötigten Genehmigungen und Pläne stattfinden, muss mit einer Geldstrafe oder sogar dem Abriss des Carports gerechnet werden.
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Wie baut man einen Carport?
Vorab sei gesagt, dass es je nach Wissensstand eine echte Herausforderung ist, selbst einen Carport zu bauen. Soll das Vorhaben in Eigenregie passieren, sollte mindestens eine weitere Person mit einem gewissen Heimwerk-Erfahrungsschatz helfen. Auch das passende Werkzeug darf nicht fehlen. Handelt es sich um einen Carport-Bausatz, sollten mindestens ein Akkuschrauber, eine Bohrmaschine und ein Ratschenkasten vorhanden sein. Meistens liegen dem Bausatz die nötige Montageanleitung und Montagematerialien bei. Soll der Carport allerdings von der Planung zum Aufbau komplett in Eigenleistung entstehen, muss noch eine Kapp- und Gehrungssäge, eine Stichssäge, ein Rührgerät, ein Pfahlbohrer und ein Schlangenbohrer her. Selbst ohne das Gießen der Fundamente ist mit mindestens einer Woche Bauzeit zu rechnen. Entsprechende Anleitungen und Baupläne finden sich im Internet oder in der Fachpresse, zum Beispiel auf www.selbst.de.
Welches Material bietet sich für den Bau an?
Heimwerker:innen, die ein Carport bauen möchten, sehen sich vor allem mit zwei Materialien konfrontiert: Holz und Metall. Die gängigsten Carport-Bausätze greifen auf diese zurück. Häufig verwendete Holzarten sind Nadelhölzer wie Kiefer für die Pfosten und Fichte für das Dach sowie Lärchen- oder Douglasienholz. Besonders wichtig ist der Schutz des Materials durch Druckimprägnierung und konstruktive Maßnahmen wie ausreichend Dachüberstand und Stahlanker, welche die Pfosten am Boden verankern. Ein Carport aus feuerverzinktem Stahl oder Aluminium ist teurer, dafür aber auch weniger pflegeintensiv als Holz. Auch kann beim Carport-Bau die Optik eine Rolle spielen, weswegen Metall sich je nach Haus als schickere Option entpuppen kann. Für das Dach kann auf Blech, Kunststoff (z.B. Acrylplatten), Glas oder Bitumen zurückgegriffen werden.
Um einen Carport aus Beton zu bauen, muss hingegen auf die Hilfe von Profis zurückgegriffen werden. Meistens handelt es sich dabei um vorgeformte Fertigteile, die per Lkw geliefert werden müssen und recht sperrig sind. Die anschließende Montage sollte ebenfalls von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. In Absprache mit dem Hersteller beziehungsweise Anbieter kann allerdings bereits das Fundament in Eigenleistung gegossen werden.
Vorteile eines Carports gegenüber einer Garage
Ein Vorteil gegenüber einer Garage ist die günstigere Anschaffung, da ein Carport-Bausatz selbst in Verbindung mit einer professionellen Montage deutlich günstiger ist als der Neubau einer Garage. Nachteile sind der fehlende Schutz gegen Nagetiere wie Marder und Diebstahl, was die Kosten der Kfz-Versicherung im Vergleich zu einer Garage erhöhen kann.