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Geht auch ganz einfach:

Audi A6/Mercedes E-Klasse: Kombi-Vergleichstest

Premium-Lademeister im Duell

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Audi A6 Avant & Mercedes E-Klasse T-Modell im Vergleichstest
  2. Karosserie: Enges Rennen beim Innenraum
  3. Fahrkomfort: Stahlfedern gegen Luftfederung
  4. Motor/Getriebe: Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell sparsamer
  5. Fahrdynamik: A6 Avant & E-Klasse T-Modell mit viel Sicherheit
  6. Kosten/Umwelt: Audi A6 Avant 40 TDI quattro günstiger
  7. Technische Daten & Messwerte von Audi A6 Avant 40 TDI quattro & Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell
  8. Ergebnis in Punkten 
  9. Fazit

Der Audi A6 Avant und das Mercedes E-Klasse T-Modell begeistern Business-Reisende und besser situierte Familien mit hohem Platzbedarf gleichermaßen. Im Vergleichstest liefern sich die beiden Traumkombis in den Motorisierungen A6 40 TDI quattro und E 200 d 4Matic einen harten Schlagabtausch.

 

Audi A6 Avant & Mercedes E-Klasse T-Modell im Vergleichstest

Die Mercedes E-Klasse gilt seit vielen Jahren als die Seele der Marke mit dem Stern, die all die Tugenden, die den traditionsreichen Autobauer einst groß gemacht haben, in sich vereint. Dazu gehören vor allem Solidität, Nutzwert und Komfort. Nachdem die 2023 eingeführte jüngste Generation bereits als Limousine einen hervorragenden Test-Einstand feiern konnte, ist nun im Vergleichstest der Kombi Mercedes E-Klasse T-Modell dran. Ausgerüstet mit einem mild hybridisierten Turbodiesel tritt der Edellaster als Mercedes E 220 d 4 Matic gegen den ausgereiften Audi A6 Avant 40 TDI quattro an.
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Leslie & Cars zeigt das Mercedes E-Klasse T-Modell (2023) im Video:

 
 

Karosserie: Enges Rennen beim Innenraum

Die Zeiten, in denen Kombis einfach nur rationale Lastesel mit geringem ästhetischen Anspruch waren, sind längst vorbei. Audi behauptet schon lange, dass schöne Kombis Avant heißen. Und auch das Mercedes E-Klasse T-Modell kommt mit seiner sportlich-eleganten Linienführung sehr stilsicher daher. Gleichwohl lassen die beiden Konkurrenten des Vergleichstests den Nutzwertanspruch, der naturgemäß an Fahrzeuge ihres Schlags gerichtet wird, keinesfalls außer acht. Beide umgarnen ihre Fahrgäste mit reichlich Bewegungsfreiheit, wobei der Audi A6 Avant im Fond sogar noch etwas mehr seitliche Kopffreiheit bereitstellt.

Und auch die Gepäckräume warten mit nahezu unendlichen Weiten auf. So passen in das stark angeschrägte A6-Heck 565 bis 1680 l an Transportgut, während sich der geradliniger gezeichnete Daimler mit einem Fassungsvermögen von 615 bis 1830 l noch nachhaltiger als Umzugshelfer empfiehlt. Bei der Variabilität der Innenräume schenken sich die Vergleichstest-Gegner nichts. Beide Oberklasse-Kombis bringen dreiteilige, vom Kofferraum aus fernentriegelbare und in der Folge umklappende Rücksitzlehnen mit. Dass das Mercedes E-Klasse T-Modell hier dennoch vier Zähler mehr als der Audi A6 Avant einstreicht, liegt an der im Vergleich weniger stark ansteigenden Ladefläche sowie an der Möglichkeit, das Laderaumrollo platzsparend unter dem Kofferraumboden unterzubringen.

Obwohl der Audi A6 Avant zu den betagteren Modellen in seinem Segment zählt, ist seine Sicherheitsausstattung immer noch auf der Höhe der Zeit. Gegen Aufpreis verfügt er unter anderem über autonome Fahrfunktionen, adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer oder einen Ausstiegsassistenten, der beim Öffnen der Tür vor rückwärtigem Verkehr warnt. Dennoch hat das Mercedes E-Klasse T-Modell, das in diesem Vergleichstest fünf Jahre jünger als sein Kontrahent ist, einige Dinge zu bieten, die es für den Audi nicht gibt. Darunter eine Funktion, die auf Passant:innen am Zebrastreifen hinweist – und sogar einen Rettungsgassen-Assistenten.

Mercedes E-Klasse T-Modell; Kofferraum
Mercedes E-Klasse T-Modell Foto: Frank Ratering
 

Fahrkomfort: Stahlfedern gegen Luftfederung

Aufgrund seiner Bestimmung sollte langes Reisen in einem Oberklasse-Kombi im Idealfall nicht nur sicher, sondern auch stressfrei verlaufen. Hauptverantwortlich dafür sind zunächst die Sitzgelegenheiten. In dieser Hinsicht entschieden sich die Hersteller bei den Konfigurationen ihrer Vergleichstest-Wagen für einen jeweils eigenen Ansatz. Audi schickt den A6 mit bequemen Sportsitzen (785 Euro Aufpreis) ins Rennen, die viel Seitenhalt bereitstellen. Mercedes setzt indes auf Multikontursitze, die sogar mit diversen Massageprogrammen verwöhnen. Sie kosten zwar eine Stange Geld (3921 Euro), erweisen sich nach mehrstündigen Fahrten dafür als noch komfortabler. Im Fond sitzt es sich jedoch im Audi A6 Avant noch eine Spur bequemer, da seine Rückbank gerade im Rückenbereich besser konturiert ist.

Der zweite Stützpfeiler für den Komforteindruck ist das Fahrwerks-Set-up. Der A6 kommt mit konventionellen Stahlfedern und optionalen adaptiven Dämpfern daher. Im Komfortmodus gleicht die Federung des Audi A6 Avant vor allem lange Wellen bei hohen Geschwindigkeiten sehr gut aus. Kleinere Fahrbahnschäden in niedrigeren Tempi kann er jedoch nicht immer fernhalten, was an der zuweilen etwas hölzern ansprechenden Hinterachse und auch an dem nicht immer geschmeidigen Abrollen der optionalen üppigen 20-Zoll-Reifen liegt.

Das Mercedes E-Klasse T-Modell, bei dem elektronisch geregelte Dämpfer zur Serie gehören, bestreitet den Vergleichstest mit der aufpreispflichtigen Luftfederung. Derart ausgerüstet bietet der Mercedes einen überragenden Federungskomfort auf der Autobahn und wogt lässig über kurze und lange Wellen hinweg. Ähnlich wie beim Audi spricht allerdings auch beim Daimler die Vorderachse bei Stadttempo merklich sanfter an als die Hinterachse. Beeindruckend bei beiden Kombis ist, wie souverän ihre Feder-Dämpfer-Elemente hohe Zuladungen wegstecken.

Audi A6 Avant; fahrend von hinten links
Foto: Frank Ratering
 

Motor/Getriebe: Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell sparsamer

Im Grunde genommen ist es an Tragik kaum zu überbieten, dass der Dieselmotor latent vom Aussterben bedroht ist. Schließlich beweisen beide Business-Kombis, dass der Selbstzünder auf langer Strecke im Grunde von keiner anderen Antriebsart ersetzt werden kann. Nehmen wir das Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell: Sein zwei Liter großer und 197 PS (145 kW) starker Turbodiesel wird von einem Mildhybrid-System unterstützt, das weitere 17 kW (23 PS) zum großen Ganzen beisteuert. Damit liefert der Antrieb nicht nur souveräne Fahrleistungen ab, sondern zeigt darüber hinaus eine beeindruckende Effizienz. Auf unserer Vergleichstest-Runde genügen dem 2034 kg schweren Fünf-Meter-Kombi 6,1 l auf 100 km. Ein (kurzer) Tankstopp ist somit erst nach 1082 km nötig.

Auch der Diesel des Audi A6 Avant 40 TDI quattro kommt mittlerweile nicht mehr ohne Mildhybrid-System aus. Im Gegensatz zum Mercedes, der ein 48-V-Bordnetz beinhaltet, hält Audi jedoch an seiner 12-V-Lösung fest. Die 204 PS (150 kW) genügen für Beschleunigungswerte, die denen des Daimler weitgehend ebenbürtig sind und darüber hinaus für eine im Vergleich zum Konkurrenten um 14 km/h höhere Spitzengeschwindigkeit. Allerdings genehmigt sich das Triebwerk im Vergleichstest durchschnittlich 0,9 l mehr fossilen Brennstoff. Außerdem nervt das Doppelkupplungsgetriebe beim Anfahren mit seiner lethargischen Arbeitsweise. Während der Mercedes vom Start weg flott von dannen zieht, benötigt der Audi eine Gedenksekunde, ehe es vorwärts geht. Das kann an ampellosen Kreuzungen zu haarigen Situationen führen.

 

Fahrdynamik: A6 Avant & E-Klasse T-Modell mit viel Sicherheit

Das Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell begeistert keineswegs nur mit ihren Komfort-Qualitäten. Auch die Fahrdynamik kommt nicht zu kurz. Für ein derart schweres Auto zirkelt der Oberklasse-Kombi leichtfüßig durch alle Arten von Radien – woran auch die optionalen Sportreifen des Testwagens einen großen Anteil haben. Die feine Lenkung hilft zudem dabei, präzise die Linie vorzugeben. Die Traktion ist dank Allradantrieb über jeden Zweifel erhaben.

Der immerhin 136 kg leichtere Ingolstädter zeigt sich ebenfalls recht aufgeschlossen fürs launige Kurvenräubern. Seine optionale Allradlenkung setzt Richtungswechsel präzise um und Traktionsprobleme kennt der Audi A6 Avant 40 TDI quattro ebenfalls nicht. Allerdings untersteuert der Ingolstädter beim Überschreiten des Grenzbereichs in Kurven, während der Benz hier über alle vier Räder schiebt.

In beiden Fällen top: die ausgeprägte Fahrsicherheit. Sowohl der Audi als auch der Daimler lassen sich durch provozierte Lastwechsel kaum aus der Ruhe bringen und verfügen über sanft und situationsgerecht einschreitende ESP-Systeme. Außerdem brillieren die Wettbewerber in den Bremsprüfungen mit äußerst kurzen Bremswegen.

Vergleichstest So testet die AUTO ZEITUNG
So testet die AUTO ZEITUNG 5000 Punkte in fünf Kapiteln

 

Kosten/Umwelt: Audi A6 Avant 40 TDI quattro günstiger

Dass das Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell ein herausragend gutes Auto ist, steht außer Frage. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Mercedes dafür immense Preise aufruft. So liegt der bewertete Preis des ebenfalls nicht wirklich günstigen Audi A6 Avant satte 14.144 Euro unter dem des Daimler. Durch den höheren Kraftstoffverbrauch und die weniger günstige Kaskoeinstufung kommt der Audi im Unterhalt etwas teurer. Die Werkstattaufwendungen aber sind bei Mercedes höher.

 

Technische Daten & Messwerte von Audi A6 Avant 40 TDI quattro & Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell

AUTO ZEITUNG 10/2024Audi A6 Avant 40 TDI quattroMercedes E 220 d 4Matic T-Modell
Technik
Motor4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel; 1968 cm³, Mildhybrid (12 V)4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel; 1993 cm³, Mildhybrid (48 V)
Antrieb7-Gang; Doppelkupplung; Allrad9-Stufen-Automatik; Allrad
Leistung150 kW/204 PS, 3800-4200 /min145+17 kW/197+23 PS, 3600 /min
Max. Drehmoment400 Nm, 1750-3250 /min440 Nm, 1800-2800 /min
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4939/1886 (2110)*/14944954/1880 (2060)*/1467
Leergewicht (Werk/Test)1770/1898 kg1910/2034 kg
Kofferraumvolumen565-1680 l615-1830 l
Fahrleistungen
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)8,5 s8,3 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)241 km/h227 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
33,2/32,8 m33,3/32,2 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)7,0/5,6 l D6,1/5,2 l D
Preise
Grundpreis61.350 €69.556 €
Testwagenpreis67.865 €82.009 €
*Breite mit Außenspiegel
 

Ergebnis in Punkten 

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi A6 Avant 40 TDI quattroMercedes E 220 d 4Matic T-Modell
Karosserie (1000)723749
Fahrkomfort (1000)777797
Motor/Getriebe (1000)701725
Fahrdynamik (1000)747761
Eigenschaftswertung (4000)29483032
Kosten/Umwelt (1000)284270
Gesamtwertung (5000)32323302
Platzierung21

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Das Mercedes E 220 d 4Matic T-Modell glänzt mit klassischen Daimler-Tugenden wie etwa einem üppigen Platzangebot, riesigem Kofferraum, hoher Solidität und einem tollen Fahrkomfort. Gleichzeitig liefert der Schwabe ein ungeahntes Maß an Agilität und somit Fahrspaß. Darüber hinaus geizt sein Antrieb vorbildlich beim Kraftstoffkonsum. Angesichts der starken Vorstellung des deutlich jüngeren Mercedes bleibt dem Audi A6 Avant 40 TDI quattro nur ein würdevoller zweiter Platz im Vergleichstest. Der Ingolstädter zeigt keine gravierende Schwäche und bleibt daher ebenfalls eine klare Empfehlung. Leisten können muss man sich allerdings beide Kombis.

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