Verkehrszeichenerkennung nachrüsten: So geht's
So eine Verkehrszeichenerkennung nachrüsten
Moderne Autos sind vollgestopft mit Technik. Neben angenehmen Komfortfeatures umfasst dies auch sinnvolle Fahrhilfen, wie etwa eine Verkehrszeichenerkennung. Nicht alle Autobestizer:innen möchten aber für den Genuss neuester Technik ihr geliebtes Fahrzeug eintauschen. Kann man eine Verkehrszeichenerkennung nachrüsten? Wir klären diese Frage.
Wie schnell darf man hier nochmal fahren? Diese Frage stellt man sich am Lenkrad ab und an. Ob Ablenkung durch andere Verkehrsteilnehmer:innen, Orientierung nach der letzten Navi-Ansage oder einfach weil der Kopf gerade ganz woanders war: Verkehrszeichen können in der schieren Masse, in denen sie die Straßenränder säumen, schon einmal untergehen. Gut, wer jetzt eine Verkehrszeichenerkennung an Bord hat. Das System zeigt einem die relevantesten Schilder, wie Tempolimits, Vorfahrtszeichen oder Überholverbote auch noch Kilometer später gut leserlich auf dem Tacho an. Zwar debütierte der Verkehrszeichenassistent bereits 2008 im 7er BMW in einem Serienfahrzeug, trotzdem bleibt die praktische Hilfe bis heute ein eher exklusives Feature, das häufig an teure Ausstattungspakete geknüft ist. Wie und in welchen Autos man die Fahrhilfe nachrüsten kann, erklären wir im Ratgeber.
Wie funktioniert die Verkehrszeichenerkennung?
In der Regel arbeitet die Verkehrszeichenerkennung in einem Fahrzeug mit einer Kamera. Das System filmt die Straße und damit alle wichtigen Verkehrsschilder und wertet sie anhand eines Algorithmus aus. Ab Werk verbaute Systeme, ganz gleich, ob bei Audi, BMW, Mercedes, Skoda, Seat, Renault, Toyota, Nissan oder VW zeigen über das integrierte Display im Tacho, in die Anzeige des Navigationssystem oder ins Head-up-Display des Fahrzeugs die Infos, etwa Geschwindigkeit, an. Eine weitere Möglichkeit (aber keine Erkennung im eigentlichen Sinne): Geschwindigkeitsbegrenzungen können auch anhand von GPS-Daten "erkannt" werden. Hier greift das Navi auf die hinterlegte Geschwindigkeit zurück. Auch Nutzer:innen von Smartphone-basierter Navigation über Apple CarPlay oder Android Auto erhalten über einige Navigations-Apps dieses Feature.
Verkehrszeichenerkennung nachrüsten: Ist das möglich?
Prinzipiell lässt sich jedes Auto mit einer Verkehrszeichenerkennung nachrüsten. Dafür werden lediglich eine Kamera, ein Display und ein separater Rechner benötigt. Bei einigen Geräten übernimmt die Rechnerleistung das Smartphone und eine App. Über die Smartphone-App wird dann das Speed Limit gezeigt. Manche Hersteller haben die Systeme schon verbaut, aber nicht freigeschaltet. Die müssen Künden dann aufpreispflichtig freischalten lassen oder die Codierung ändern, ähnlich wie bei einem nachrüstbaren Tempomat, damit die Informationen über die Verkehrszeichen ins Navi fließen und korrekt angezeigt werden.
Technaxx Dashcam
Die Technaxx Dashcam lässt sich einfach per Saugnapf an der Innenseite der Frontscheibe befestigen und leicht kalibrieren. Die Stromversorgung folgt über 12 Volt. Bis zu 160 km/h erkennt die Kamera Verkehrsschilder und zeigt sie je nach Einstellung auf dem 4-Zoll-Monitor visuell und per Sprache an. Preis: rund 87 Euro.
Kodier Interface VZE für VW
Das Interface von Kufatec sorgt für eine Freischaltung der Verkehrszeichenerkennung vieler Modelle aus dem Volkswagen-Konzern, darunter Golf, Touran, Tiguan, Sharan, Passat und Autos von Audi, Seat und Skoda. Die Informationen über Geschwindigkeitsbegrenzungen werden Fahrer:innen in MFA+ / FIS sowie im Head-up-Display angezeigt. Preis: rund 130 Euro.
Kufatec Dongle für Audi A4, A5, Q5, Q7
Speziell für den Audi A4, A5, Q5 und Q7 und sehr viele seiner Varianten ist der Dongle von Kufatec gedacht. Der wird einfach in die OBD II-Schnittstelle gesteckt und aktiviert die kamerabasierte VZE. Preis: 198 Euro.
VW VZE-Nachrüstsatz
Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern wie Golf VII, Golf Sportsvan, Passat, Tiguan oder Touran und dem eingebauten Navigationssystem Discover Media, Navigationsgerät Discover Pro und Serienausstattung Multifunktionskamera (QK1) können sich über den originalen VW-Dongle die VZE freischalten. Innerhalb der Systemgrenzen erfasst das System automatisch die am Straßenrand stehenden Verkehrszeichen und spiegelt sie auf der Multifunktionsanzeige und dem Infotainment-System. Preis: rund 300 Euro.
Mobileye CallNet ME630
Ein umfangreiches System für Fahrzeuge bietet Mobileye mit CallNet ME 630 an. Das Paket umfasst neben Digi-Cam separate Display-Funktionen für VZE, Spurhaltesystem und Abstandsüberwachung. Preis inklusive bundesweiter Montage und Freischaltung in einer Kfz-Werkstatt: rund 1.100 Euro.
Saphe Drive Pro Blitzerwarner
Der Saphe Drive Pro warnt Fahrer:innen automatisch vor Hindernisse im Straßenverkehr, zeigt den gegenwärtigen Abstand zu dem betreffenden Hindernis und die aktuelle Geschwindigkeit sowie Tempolimits an. Dazu kommen Navigation und Anzeige von Tempolimits auf allen größeren Straßen und allen Autobahnen in Deutschland. Darin ist auch ein Blitzerwarner enthalten, der in Deutschland bei der Benutzung nicht zulässig ist. Daher der Hinweis von Saphe: "Der Verkehrsalarm Saphe Drive Pro Auto gadget wurde entwickelt, um Ihre Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Die Benutzung erfolgt nach den StVo-Vorschriften und auf Ihr eigenes Risiko." Preis für das Gerät inklusive 12-Monats-Abo: rund 50 Euro, danach etwas 3 Euro monatlich.
Was kostet die Nachrüstung einer Verkehrszeichenerkennung?
Die Kosten für eine Nachrüstung liegen je nach Produkt, Modell und teilweise je nach Smartphone zwischen 50 und 1100 Euro. Manche Modelle arbeiten mit einem Navi zusammen. Bei einigen Modellen kann anschließend noch eine monatliche Abo-Gebühr fällig werden.
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Kann man bei allen Auto Verkehrszeichenerkennung nachrüsten?
Eine kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung die funktioniert, lässt sich in nahezu allen Autos nachträglich einbauen. Doch auch ohne Kamera kann man einige brauchbare Apps oder Navis finden, die zumindest die Geschwindigkeitsbegrenzung anzeigen können. Hier basiert das System allerdings auf GPS-Daten, die – je nach Anbieter – mehr oder weniger aktuell sein können. Weiterer Nachteil: Baustellen werden nur sehr selten von GPS-gestützen Geschwindigkeitsanzeigen erkannt.
Ist eine Nachrüstung erlaubt?
Eine reine automatische Verkehrszeichenerkennung ist rechtlich erlaubt. Bei manchen Verkehrszeichenerkennungs-Systemen warnt der Assistent oder die App je nach Einstellungen mit einem akustischen oder haptischen Signal, wenn Autofahrer:innen zu schnell unterwegs ist. Auch das ist erlaubt. Verboten sind hingegen Warngeräte, die Geschwindigkeitskontrollen ankündigen.