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Carbon-Motor von Nissan: Patent

Ein Herz aus Carbon

Max Grigo Redakteur
Nissan könnte einen Motorblock aus Karbon bauen
Wie genau ein Carbon-Motor von Nissan aussehen könnte, ist bislang unbekannt. Foto: Nissan/Getty Images, Jasmin Merdan; Montage: AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Vorteile von Nissans Carbon-Motor
  2. Nachteile eines Motorblocks aus Carbon
  3. Fazit

Ein im April 2023 veröffentlichtes Patent sichert Nissan die Rechte am Bau eines Carbon-Motorblocks. Die AUTO ZEITUNG erläutert die Vor- und Nachteile!

Bereits 2021 reichte Nissan bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum ein Patent für den Bau eines Carbon-Motors ein, 2023 wurde es veröffentlicht und vom US-amerikanischen Magazin CarBuzz entdeckt. Die Pläne zeigen einen Motorblock aus Kohlefaserverbund, in dem für die Kolben Laufbuchsen aus Metall eingelassen sind. Zwischen der Metallschicht und der Außenhaut befindet sich ein Kühlsystem, das die Zylinder mit Wasser umströmen und den Carbon-Motorblock von der Hitze isolieren soll. Sollte ein solcher Motor tatsächlich in Serie gehen, könnte dies Gerüchten zufolge im nächsten Nissan GT-R der Fall sein, der in der aktuellen Generation in Deutschland nicht mehr verkauft wird (Stand: September 2023). Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon

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Vorteile von Nissans Carbon-Motor

Der bekannteste aller Vorteile von Carbon gilt selbstverständlich auch für einen möglichen Motor: sehr geringes Gewicht bei hoher Stabilität. Nissan gibt darüber hinaus an, dass der Motor schneller auf Betriebstemperatur kommen könnte, wodurch sich der verschleißintensive kalte Laufzustand verkürzen würde. Die Physik gibt dem japanischen Hersteller Recht: Die materialspezifische Wärmeleitfähigkeit von Carbon beträgt nur einen Bruchteil derer von Stahl oder gar Aluminium. Demnach isoliert der kohlefaserbasierte Werkstoff besser, was dafür sorgen sollte, dass mehr Wärme im Motor verbleibt. Auch die geringe Wärmeausdehnung ist nicht von Nachteil, denn übliche metallische Alternativen weisen bei Temperaturerhöhung ein Vielfaches an prozentualer Ausdehnung auf als Carbon.

Nissans Patent für einen Karbon-Motor
In der technischen Zeichnung des Carbon-Motors sind die dünnen Laufbuchsen aus Metall und die umgebenden Kühlkanäle zu erkennen. Foto: Weltorganisation für geistiges Eigentum
 

Nachteile eines Motorblocks aus Carbon

Selbst in Serienfertigung ist Carbon ist ein sehr teurer Werkstoff. Das stört Sportwagenkäufer:innen möglicherweise weniger, spricht aber dagegen, dass Nissan einer klassenübergreifenden Revolution auf der Spur ist. Zudem gilt der Werkstoff als relativ schwer zu verarbeiten, gerade im Vergleich zu Metallen, die sich gießen, aus dem Vollen fräsen oder schweißen lassen. Auch muss sich Nissan mehr Gedanken um das Temperaturmanagement machen. Die geringere Wärmeableitung könnte zwar für ein früheres Erreichen der Betriebstemperatur sorgen, erschwert aber naturgemäß die Kühlung. Aufgrund des Harzes, das die Kohlefasern bindet, ist das Material außerdem weniger hitzebständig als Stahl oder Aluminium. Das dürfte einer der Gründe sein, aus denen Nissan die Kolben im Carbon-Motor in Laufflächen aus Metall betten will und bereits im Patent ein ausgeklügeltes Kühlsystem vorstellt.

 
Max Grigo Max Grigo
Unser Fazit

Geringes Gewicht, hohe Stabilität, einzigartige Optik und exklusive Preisgestaltung – Carbon lässt die Herzen von Autofans nicht umsonst seit Jahrzehnten höher schlagen. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass Nissan auch in Zeiten der Elektrifizierung Ressourcen in die Neuentwicklung sportlicher Verbrennungsmotoren investiert. Ein Patent bedeutet jedoch nicht automatisch eine Serienfertigung, in Hinblick auf Deutschland ist ein Martstart aufgrund des GT-R-Endes zusätzlich fraglich.

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