Wenn ein biederer VW zum wilden Tracktool wird, kann das nur mit einem Fan-Treffen zusammenhängen. In Locarno (Schweiz) präsentierte die Marke mit dem VW ID.X Performance, wie Werkstuning für den VW ID.7 aussehen könnte. Jetzt muss die "Frittentheke" nur noch den Weg in die Serie schaffen!
Gäbe es die berühmten Treffen wie am Wörthersee (bis 2022) nicht, wäre VW womöglich eine der langweiligsten Automarken der Welt. Dort trafen und treffen eingefleischte Fans und hochmotivierte Angestellte aufeinander und inspirieren sich gegenseitig zu wagemutigen Kreationen. Plötzlich montiert das Werk einen Bentley-W12 hinter die Sitze eines Golf und Auszubildende schaffen Tuningträume am laufenden Band. Auch den VW ID.X Performance umweht diese Aura – immerhin mutierte hier ein ID.7 zum Showstar des ID-Treffens in Locarno (Schweiz). Und dieser Entwurf zeigt: Auch im fast stillen Zeitalter der Elektromobilität können sie bei VW noch richtig Party machen.
Bleibt an den fließenden Formen des Serien-VW ID.7 kaum ein Auge hängen, befindet sich selbiges im Anbetracht des VW ID.X Performance in Schockstarre. Auf das umlaufende Bodykit mit rotem Zierstreifen wäre selbst Nissan-Haustuner Nismo stolz, während die selbstbewusst ausgestellten Kotflügel und nicht zuletzt der ausladende Heckflügel eher nach Rundstrecken-, als nach Reichweitenrekorden aussehen. Ganz zu schweigen von den goldenen 20-Zöllern mit Zentralverschluss und leuchtend roten Bremssätteln im Rennsportformat. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars fährt den VW Golf R (2023) Im Video:
Werkstuning am ID.7: VW ID.X Performance
Ganz und gar nicht selbstverständlich ist dabei, dass der VW ID.X Performance nicht nur auf Show macht. Er ist die Show. Unter der seidenmatten Lackierung hat das Entwicklerteam dem Synchronmotor an der Hinterachse Unterstützung in Form einer vorderen Asynchronmaschine gegönnt. Daraus resultieren nicht nur ein starke Sprintzeiten versprechender Allradantrieb, sondern auch 411 kW (558 PS) samt Boostfunktion. Ein Fahrdynamikmanager sorgt sich darum, dass das Antriebsmoment stets da ist, wo am meisten Power benötigt wird. Außerdem wird auch die Hinterachsquersperre vom System gesteuert. Die Antriebsbatterie benennt VW nicht genau, doch dürfte es sich mit Hinblick auf die 200 kW Ladeleistung der Tuningkreation um den größeren Akku des VW ID.7 (86 kWh) handeln. Von den 700 km Serienreichweite dürfte der VW ID.X Performance mit seiner Power und seinem Bodykit in etwa so weit entfernt sein wie Arnold Schwarzenegger von einem BMI unter 20.
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Dafür hat der VW ID.X Performance andere Qualitäten: So dürften die vielen Kohlefaser-Anbauteile nur wenige extra-Kilos bedeuten und zudem ein hohes Maß an Abtrieb bereitstellen. Zum Kurvenräubern hat VW zudem die Spur um acht Zentimeter verbreitert und dank eines Sport-Fahrwerks sechs Zentimeter Tiefgang klargemacht. Zu guter Letzt seien da noch die 265er Michelin-Semislicks genannt, die Grip ohne Ende aufbauen dürften. Damit es die Insass:innen in der ersten Kurve nicht von den veganen ErgoActive-Stühlen schleudert, werten Schalensitze den Innenraum nicht zuletzt auch optisch auf. Das restliche Cockpit präsentiert sich bodenständig bis sportlich und könnte in dieser Form auch mit dem künftigen VW ID.7 GTX in Serie gehen. Der Heckspoiler wird es dagegen kaum in die Serie schaffen. Eher kehrt die VW-Fangemeinde zum Wörthersee zurück.